Schmiedearbeit

Alejandro Salas
10. März 2008 • Kommentare: 0

Ein Dutzend Runden um die Stadt. 50 Liegestütze. Wenn der Hauptmann so weiter macht, kann ich bald selbst ins Militär eintreten. Und das nur, wegen einem verlorenen Dolch. Elender Schinder.

Dennoch. Salasandra hat uns einen Dienst erwiesen, ohne es zu wissen. Nichts, kein diplomatisches Geschick, keine Worte die ich hätte wählen können, schmiedet die Leute so eng zusammen wie gemeinsam empfundenes, erlebtes Unrecht. Schon doppelt wenn ich es nicht durch meinen eigenen Fehler erleide. Zugegeben, eine schmerzhafte Lektion. Aber die Pain wohl definitiv wert.

Mir scheint, man hat nicht verstanden worum es ging. Sie begriffen nicht wieso ich nicht gehen konnte als man es mir sagte. Aber wie sonst hätte ich darstellen sollen, daß ich überzeugt bin von dem, was ich sage? Für Worte war der Zwerg unempfänglich. Es blieb die einzige Wahl.

Der gute Hauptmann traf als letzter ein. Er war es, der mir einen Dolch zuschob als ich die anderen und ihn wegschickte. Ich gab den Dolch auf sobald alle den Raum verlassen hatten. Aber auch diese Geste wog nichts. Ach, Ardeyn. Ihr habt mir so viel beigebracht über Ehre im Kampf. Wann man sie hält. Wann nicht. Wer sie wahrscheinlich hält und wer nicht. Sollte ich mich in den Zwergen derart getäuscht haben?  Er schwor Rache. Aber ich weiß, daß er nichts tun wird solange ich es nicht wünsche.

Bei Rodgar hatte ich anderes befürchtet. Aber er hat sich unter Kontrolle. Er gehorchte. Ich bin beeindruckt. Es war gut, daß er von Fangornwolf berichtete. Und es war nützlich. Zumindest der zweite Wolf ist tot. Und der erste beherrscht sich besser als ich geglaubt hatte.

Dann wäre da noch Lysawyn… Sie hat sich während der Verhandlungen gut verhalten. Auch sie konnte Folge leisten, als ich alle bat zu gehen. Wenn ich nach ihren Augen urteilen soll traf es sie schwer mich so zu sehen als ich in Schlucht wieder wach wurde. Härter jedoch traf sie wohl etwas anderes. Ich muß es ihr erklären. Zumindest versuchen. Bleibt die Hoffnung, daß sie verstehen kann. Gering wie sie sein mag. Ich wüßte nicht wie sie sollte.

Was sie so verletzt hatte war wohl zweifelsfrei das Auftauchen meiner Verlobten, Baroness Ellena. Ein alter, sehr alter Vertrag, vor zehn Jahren von unseren Vätern geschlossen. Mit Merouns Klingen zu ziehen, so hoffte ich, würde ihn in Vergessenheit geraten lassen. Es gab sehr lange Zeiten in denen ich ihn selbst vergessen glaubte. Aber meine Füße trugen mich nicht weit genug. Dennoch, gewollt oder nicht, mein Vater traf die beste Wahl die ich mir wünschen kann. Ich weiß wo mein Herz ist. Aber mein Haus ist in guten Händen. Und so bin ich es, auch wenn ihre Hände mir über die Pflicht hinaus fern bleiben werden.

Sanguisa war nach dem Angriff wieder gut genug mich zu verarzten. Es wird eine traurige Gewohnheit sich ihrer seltsamen Salben und Tinkturen anzuvertrauen. Aber sie leistet gute Arbeit. Was auch immer sie über den ganzen Vorfall denken mag. Vorerst werde ich nicht wagen zu versuchen sie zu interpretieren.

Ihr Mann hingegen hat deutlich Stellung bezogen. Wenn man es genau betrachtet war es wegen seiner Worte und der seiner Frau, welche auf deren Sprache gewechselt wurden, die uns den ganzen Ärger einbrachten – und mir letztendlich die ganzen blauen Flecke. Er entschuldigte sich nicht. Dennoch schien er die Geste und was sie bedeutete zu schätzen zu wissen. Bleibt zu hoffen, daß er sich zukünftig besser zu benehmen weiß. Ansonsten sehe ich noch viele Krankentransporte auf uns alle zukommen. Viel Schmerz.

Und Alrich… Guter Alrich. Wer hätte gedacht wohin uns unser Weg führt. Es war eine gute Entscheidung ihm beizubringen, wie er seinen Namen wiederfindet.

Die Bannzeit… Sie läuft bald aus. Merouns Klingen werden kontaktiert werden müssen. Alte Bande neu gefestigt. Vielleicht ist die Struktur nun besser. Ich hätte nicht mit ihnen ziehen dürfen. Das war ein Fehler.

Und noch mehr Söldner. Dieser Urstan wird seinen Wert zeigen müssen…

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