Minas Faer

Ich stehe über den Dächern von Bree wie schon so oft.
In manchen Fenstern flackert das karge Licht der Kerzen und die Laternen der Wachen schweben wie Irrlichter durch die dunklen Gassen.
Ich ziehe die Luft in meine Lungen.Ich habe gelernt mich mehr auf Nase und Ohren zu verlassen,einen sechsten Sinn zu entwickeln.
Die Illusion des Offensichtlichen zu Ignorieren.
Manchmal scheint es das ich weiß was jemand machen wird bevor er es selbst weiß.
Vieleicht Lebe ich deshalb noch.
Ich schließe die Augen und konzentriere mich auf die Geräusche und gerüche der Stadt.
Pferde,Hühner,die Schritte von Menschen.Wenn ich mich genug Konzentriere kann ich sogar ihren Herzschlag wahrnehmen.
Ich weiß,die Welt für die du da kämpfst wird es nie geben ! Niemals ! Deine Welt wird immer ein Schlachtfeld sein….flüstert es in mir.
Egal wie weit ein Esel auch reisen mag, er wird nicht als Pferd zurückkommen.
Also tu ich, was ich tun will. Ansonsten tu ich, was ich tun muß.
Wertvorstellungen wie Ehre sind mir fremd.Es gibt keine Ehre in meinem Handwerk.
So schallen mir die Worte der Kosaren in den Ohren…Tod,Tod,Tod.
In den Jahren starben in mir viele dinge.Doch ich habe stets an meinem Stolz festgehalten.
Erfülle deine Aufgabe….
Man hat viel in mir gebrochen aber nie meinen Stolz.
Vieleicht ist es auch der Ring,der so unscheinbar an meinem Finger steckt.
Vieleicht bin ich unbewusst vorsichtig um mein Versprechen das damit verbunden ist einzuhalten.
Der Ring ist mein Leben und mein Leben gehört dem Ring und dem der sein gegenstück besizt.
Es ist kein Magischer Ring…nur ein Ring mit einer Gravur…mehr nicht.Und doch bedeutet er mir soviel mehr.
Ich verlasse meine Gedanken,öffne die Augen.
Der Mond,kalter Wind,Nebel eines aufziehenden Morgens.
Ich mag die Nacht. Die Straßen, die Gerüche, die Empfindung einer anderen Welt. Manchmal begegnet man dabei dem eigenen Ich !