Die Erinnerungen kommen langsam, wieder, aber unaufhaltsam.
Gestern wusste ich nicht mal meinen Namen. Geschweige denn wer der Mann war der vor mir lag als ich aufwachte. Er schickte mich fort, nein er jagte mich davon, ich
verstand nicht warum. Ich ging in eine Kneipe, fragte nach einen Zimmer, man sagte mir ich hätte eins, gab mir einen Schlüssel und schickte mich nach oben.
Wenig später lag ich ein Tagebuch lesend auf einem schlechten Bett. Irgendwann merkte ich das es mein Leben war in dem ich stöberte und nicht das eines Fremden.
Danach ging alles Schlag auf Schlag. Jeder Tag, jeder Monat jedes Jahr, alles kehrte zurück.
Nur die Stunden vom gestrigen Tag, nachdem Charls sein Schwert zog, an die kann ich mich nicht erinnern. Ich kann es mir nur schmerzlich zusammenreimen, er hatte mehr Wunden als er selbst hätte zufügen können…
Es kann nur meine Hand gewesen sein.
Er weis es nun also, dass ich zwei Männer liebe, ihn und Rodgar. Ja zwei, gleichzeitig, und ich bin mir nicht sicher ob das eine nicht einfach nur eine Laune ist – oder nicht. Ich hoffe es, wissen tu ich es nicht.
Ich weis gar nichts mehr.
Nur das ich viele, zu viele Fehler gemacht habe, Fehler die ich nicht wieder gut machen kann, für die jede Entschuldigung reiner Hohn ist, für die mir niemand verzeihen wird.
Ich kann nichts rückgängig machen, nichts verbessern, nichts ausgleichen.
Ich muss damit leben, ich kann nichts mehr tun, alles andere wäre Flucht. Ich will nicht flüchten, ich kann nicht flüchten.
Ich stehe also vor dem Trümmerhaufen meines Lebens, den Trümmerhaufen von etwas was eh nur eine Ruine war und ertränke mich in Selbstbemitleidung, so erbärmlich tief bin ich gesunken, und das beschissenste daran ist, das ich weis dass ich Recht habe.
Ich kann es nicht ändern und hätte es wohl nie gekonnt.
Ich hab versagt und das ist reine Selbsterkenntnis.
Ich hab alles verlohren
was mir im Leben Halt gegeben hat, das ist eine Tatsache.
Sicher, ich könnte mit Rodgar zusammen leben, möglich wäre es, aber will ich das? Will ich das wirklich?
Elben lieben bedingungslos.
Ich hatte meine Chance, ich hab sie vermasselt.
Alleine leben, mich um meinen Sohn kümmern, wenn Charls es mir erlaubt, Leo ist mein letzter Halt und er sieht seinen Vater so ähnlich… was anderes will ich nicht mehr.
Nein, ich will schon mehr, aber ich weis das ich es nie bekommen werde, nicht mehr.
Es gibt nicht viel was ich tun kann, nein eigentlich gibt es gar nichts.
Nein, ein was kann ich noch tun…. Um Vergebung bitten die ich nicht bekommen werde.
Elben sind bedingungslos…