Heute Nacht ist der Traum zurückgekehrt.
Die Hitze, das Feuer. Flammen überall. Und ich in ihrer Mitte. Erst spielten die Flammen nur mit mir, sie züngelten an meiner Haut, sie liebkosten mein Haar, das ihre Farbe trägt. Ich stand da, geborgen, inmitten knisternder Glückseligkeit. Schloss die Augen ob der Helligkeit und Wärme. Reckte mein Gesicht ihren gierigen Fingern entgegen. Streckte die Hände aus, um sie zu berühren, ihren wärmenden Atem zu spüren. Eins mit ihnen zu werden. Licht unter Feuern, Flamme unter Flammen.
Doch dann – heulender Windstoß, brüllendes Fauchen, durchdringender Schrei. Und Schmerz. Beißender, peinigender Schmerz. Rauch in meinen Augen, Brand in meinem Haar. Das Gefühl zu ersticken, endlos zu fallen.
Ein Rabe schreit. Alles ist Dunkelheit. Alles wird Asche.
Ich wachte auf, zitternd, und zündete eine Kerze an. Ich betrachtete ihre kleine goldene Flamme lange. Dann löschte ich sie sanft, mit meinen bloßen Fingern.
Lerne zu zähmen, was du fürchtest.
ooc: *Gänsehaut*