Alles war wie immer in der beschaulichen breeländer Siedlung Thorkliff. Die warme, gelbliche Abendsonne riss durch die weichen Schatten der Bäume und gibt dem Idyll am See eine ganz eigene, magische Atmosphäre. Das kleine beschauliche Haus am Ufer des Sees eingetaucht in diesem ruhigen Glanze, für das Auge ein Schmaus, doch für die Ohren…
Lautes Knarren und Poltern durchschneidet diese idyllische Ruhe. Möbel werden gerückt und die Stube entfernt sich mehr und mehr von der trauten Heimeligkeit, die sie einst wohl ausstrahlte. Mitten im Raum ward ein Tisch aufgestellt, schwere Bücher, allerlei Gefäße und Steine, Pflanzen und Tinkturen liegen in chaotischer Ordnung neben Kerzen und Kohlebecken überall herum.
Auslöschen hat er gesagt, das ganze Haus, vernichten, restlos.
Worte Hallen von den Wänden wieder, die Wände Seinerselbst und die Wände des Hauses, dass sich mehr und mehr einer Hexenküche angleicht. Mit angespannter Miene rollt der einsame Mann in seiner Hütte ein schweres Paket aus rötlichem Samt auf einer freien Ecke des Tisches aus, lang hat er jene Werkzeuge nichtmehr benötigt. Werkzeuge der Erlösung, unscheinbar und filigran – fast schon von zerbrechlichem Charakter und doch, Werkzeuge des Todes.
Sein besonnener Blick wandert über das glänzende Metall, die Flammen der Kerzen spiegeln sich züngelnd in all den Nadeln, Hohlklingen, Messern und Wurfgegegenständen. Sorgsam streicht seine ruhige Hand die Werkzeuge entlang und ein sanftes Lächeln tritt in seine Züge, kurios – fast schon gespenstisch mag er in diesem Moment wirken, doch niemand ist da um es zu sehen – niemand. Er wendet sich ab und legt ein paar Knollen und Kräuter in das bereits siedende Wasser in einem kleinen Topf. Ein süßlicher Geruch steigt auf und breitet sich schnell im Hause aus – süß wie die Liebe und ebenso tödlich. Ein leises klimpern zerreisst die Stille als der Mann den Inhalt des Topfes in ein Glas füllt und jenes über die Flamme von speziellen Kohlen stellt. Hitze springt ihm entgegen und schleudert Schweisperlen in sein Gesicht und dieser widerlich Süße, die Luft schwängernde Geruch wird unerträglich – so ironisch dieser Duft doch ist, so unglaublich unangenehm Süß…
Wieder ertönt ein Klimpern und das Glas wird aus dem Feuer geholt. Der einstige Tee ist eingekocht, der Mann tritt an die frische Luft und hällt das Glas gegen die warme Sonne und lächelt in sich hinein. Das Resultat war wohl das erwartete, warmer gelber Honig – unschuldig und süß und doch so tödlich. Er verleitet zum Schlafen.. ja.. niemand würde Schmerzen haben – ein friedlicher Schlaf überkommt jene, die diese Süße zu kosten wagen, friedlich und ruhig und doch so zerstörerisch.
Nach einigen Minuten an der frischen Luft kehrt der Mann wieder zurück in sein Haus und nimmt sich ein paar lederne Kleidungsstücke vor , es scheint als würde es sich um Gürte, Fuß- und Armfesseln zu handeln, doch bei näherem Hinsehen sieht man, dass die Nieten gar keine Nieten sind, sondern feine Metallkanülen in verschiedenen Größen und formen. Sorgsam greift der Mann zu einem Glaszylinder und befüllt die feinen Kanülen mit jeweils etwas des süßen Honigs, Kanüle für Kanüle – Leder um Leder. Zu guter letzt geht er besonnenen Schrittes zu den Messern und Nadeln, betrachtet ihre hohlen Klingen und schiebt sie mit sanftem Druck an ihre Positionen an den Ledern. Es war vollbracht. Die Klingen geschärft, die Gifte gerührt und die Rüstung eingelassen.
Ein paar Stunden später war das traute Heim wieder in seinem alten Glanze. Der selbe Mann sitzt auf einem Stuhl vor seinem Kamin und streckt die Beine aus – ein schmales Lächeln ziert seine sonst eher undurchschaubare Miene und die knacksenden Flammen des Kamins spielen gar manches Schattenspiel auf seinem Gesicht. Es war eine Bitte und er hat geantwortet.
Er wird nicht als Schlachter erscheinen, sondern als Krieger.
Er wird nicht morden, sondern kämpfen.
Er wird richten was zu richten ist und stets jene bewahren, die es wert sind.
Die Zeit wird uns lehren für wen das Geschenk des Lichtes weiter leuchten wird.
Der Krieg steht vor der Tür und er wird nicht anklopfen,
er wird einfach da sein.
Bald.
ooc: *schluckt* Also… wenn es je so kommt, dass „Cayus“ tun muss, worum der Fürst bat, dann wird er ein milder Vollzieher sein… *spinkst gen des Honigs* Das eröffnet ja völlig neue dramaturgische Möglichkeiten für später… Ungeahnte Talente, die in „Cayus“ schlummern. Ansonsten wunderbar geschrieben und freut mich hier von dir so schön zu lesen!
Ich möchte an dieser Stelle nur sagen – ich war’s nicht! *g*
ooc: *schmunzelt in sich rein*
ooc: Wie immer hab ich mal wieder keine Ahnung …….. *grummel*
oha, was da wohl zu erwarten ist? Spannend klingt es alle mal 🙂