Er fand was er suchte… und doch war es nicht, was er erwartet hatte.
Er bat Iverin um die Hilfe, die sie ihm schon vor Wochen angeboten hatte… es konnte nicht mehr warten, er musste wissen was geschah… wissen was damals passierte… wissen was nun mit ihm passiert… so traf er sie in seiner Zuflucht im Gebirge.
„Ich werde tun… was du von mir verlangst um deine Hilfe zu vergelten“… hatte er ihr geschworen, war es ein Fehler? es wird sich herausstellen. Schummrig legten die wenigen Kerzen in seiner Höhle dieses in ein düsteres Licht, als Iverin ihren Dolch zog und langsam… all die Narben an seinem Körper aufschnitt… tief brannte sich ihre Klinge in sein Fleisch… warmes Blut rann ihm über Gesicht und Brust… doch er blieb stehen, nur sein Wille der ihn bei Bewusstsein hielt… der Wille endlich Licht in die Schatten zu bringen. Sein ganzer Körper brannte… als Iverin eine seltsame Salbe auf die blutenden Narben stricht… und dann sanft seine Lippen mit den ihren berührte. Ein Kuss? wohl kaum, sie schob ihm eine aus Blättern gekaute Masse in den Rachen… er sah sie an… sein Blick verschwamm… alles wurde schwarz… die letzten Lichter erloschen.
Und dann sah er es…. sah er alles…. eine Flut aus Wut… Angst… und unbändigem Hass bemächtige sich seines Geistes. Seine Narben schienen in Flammen zu stehen, der Schmerz betäubte seine Muskeln… und er sank auf die Knie. Er war wieder in der dunklen Höhle, die Schatten… Orks des Nebelgebirges die ihn jagten, bellten laut und rannten den Tunnel zurück, als dass Grollen durch die Höhle donnerte….. dass Brüllen eines wütenden Drachen, den man in der Ruhe seines Hortes gestört hatte… eine Welle rot gelber Flammen rollte von den blutroten Augen aus auf Elmion zu, als dieser instinktiv seinen Schild heraufriss und sich nach hinten fallen ließ, dem todbringenden Feuer entgehend. Um ihn herum lagen Skelette… Orks… Zwerge… Menschen… Elben…. wieviele mögen diesem wütenden Lindwurm bereits zum Opfer gefallen sein?
Der Drache, dessen Schuppen die schwarze Farbe von Obsidian hatten breitete seine mächtigen Schwingen aus, bleckte die hunderten von spitzen Zähnen die aus seinem Maul ragten, die blutroten Augen durchstachen Elmions Rüstung, seine Haut… sein Fleisch. Langsam zog Elmion sich nach oben, und zog sein Schwert. Schweigend standen sie sich gegenüber… die Bestie und er… schließlich war der Drache es… dessen donnernde Stimme durch die Höhle hallte.
„Wer wagt es… meine Ruhe zu stören? welcher törichte Mensch wagt es den Fürst der Schwingen in seinem Hort zu wecken?“… Elmion lief es kalt den Rücken runter, seine Hände verkrampfen sich um seine Klinge als er versuchte, möglichst ruhig und besonnen zu Antworten „Elmion vom Langen See bin ich… Drachenjagd ist mein Handwerk… und mein Handwerk werde ich vollbringen… so nennt mir euren Namen ehe ich euer schändliches Leben beende!“
Ein Fehler, wieder rollte ein Strahl todbringender Flammen auf ihn zu… doch hatte er dass erwartet… und so war Elmion bereits zur Seite gehechtet… als die Flammen alles verbrannten, wo er noch Sekunden vorher gestanden hatte. Wieder erschallte die Stimme „Ich bin der Fürst der Schwingen, Geissel der Berge… Fluch der Sterblichen…. Halranor ist mein Name… merke ihn dir gut… es wird der letzte sein den du stöhnen wirst vor deinem Tod…. Mensch!“ und der Drache erhob sich, schwang seine Flügel und Elmion sah… dass die Höhle wohl noch größer sein musste als es zuerst schien als er auf ihn zuraste und ihm mit einem einzigen Schlag seines langen Schwanzes dass Schild aus den Armen riss… sein Arm schmerzte, er war gebrochen, als er zurückgeschleudert wurde… schnell zog er sich wieder auf die Beine, den Drachen mit seinem Blick suchend… wo war er…. plötzlich merkte er den heißen Atem seines Gegners im Nacken.
Er wirbelte auf der Stelle herum, sein Schwert hochreißend, als bereits die Pranke des Drachen nach ihm schlug. Sein Harnisch… ein Erbstück seines Vaters… wurde von den Krallen dieser Bestie entzwei gerissen als er erneut nach hinten fiel… eine klaffende Wunde auf seiner Brust, biss elmion die Zähne zusammen und rollte sich zur Seite.
Der Drache harrte aus, den Anblick seines Opfers dass sich vor ihm windet in vollen Zügen genießend. Elmion zerrte sich langsam auf die Beine, den Drachen im Auge haltend, wackelig stand er da… doch er war bereit aufrecht im Kampf zu sterben… er wollte nicht flehen… wollte nicht jammern……. er wollte ihn besiegen. Tief sog er die Luft in seine Lungen ein, einen Kampfschrei ausstoßend und mit seinem Breitschwert voran auf den Flammenwurm zurennend.
Überrascht schrie der Drache auf, als Elmions Klinge zwischen zwei seiner schwarzen Schuppen stach… und er schlug nach diesem kleinen Menschen, der es wagte ihn zu verletzen… ihn den Fürst dieses Berges. Die Pranke riss an Elmions Gesicht vorbei, als er seine Klinge wieder aus der Brust des Drachen zog… fauliger Geruch stieg aus der Wunde auf….. und von Elmions Kinn tropfte Blut…. Blut aus der Wunde die der Drache ihm zugefügt hatte. ein paar zentimeter weiter vorne… und der Drache hätte ihm den Kopf abgeschlagen. benommen taumelte er zurück, und fiel nach hinten um… Blut rann in strömen aus seinen geschlagenen Wunden… seine Muskeln brannten…. und dann baute sich der Drache über ihm auf. Elmion ließ seine Arme geschlagen zur Seite gleiten, „Zeit zu sterben“, dachte Elmion sich als seine Hand plötzlich den Schaft eines Speers… gefertigt von einem lange gefallenen Elben, ertastete und umgriff.
„Nun…. wirst du sterben“ grollte ihm der Drache entgegen als er auf ihn niederstieß um ihn fressen, doch Elmion riss mit letzter Kraft seinen Arm hoch und rammte dem Drachen den Elbenspeer tief in die Brust. Ein Schwall aus brennendem Drachenblut spritze Elmion ins Gesicht, als der Drache aufschrie, ein Schmerzensschrei… dunkler und grausamer als der eines Nazgul. Langsam brach der Drache geschlagen über Elmion zusammen. So lagen die beiden Gegner sterbend nebeneinander, geschlagen auf dem Schlachtfeld… und etwas geschah… wie es seit vielen Zeitaltern kein Gelehrter mehr in Mittelerde erlebte…. der Drache… brennend auf Rache… band sich an den Körper des Menschen… pflanzte seinen Geist tief in der Seele dieses „Drachenjägers“ ein… sinnend darauf… sich an ihm… und allen Sterblichen zu rächen. So harrte er dort…. bis zu diesem Tage… bis zu diesem Abend…. bis Iverin ihn weckte…
und er erwachte in ihm…
jeder Muskel an Elmions Körper verkrampfte sich, als er die Kontrolle verlor… als die Bestie in ihm die Oberhand gewann. Langsam öffneten sich seine Augen, nicht strahlend Blau…. Rot waren sie… so blutrot wie die Flammen die in ihm loderten… schaute Halranor… der geschlagene… sich um in dieser Höhle…. Iverin hatte sich an eine Wand zurückgezogen, ihn… fast schon ängstlich anschauend. „Törichtes Elbenweib…“ sagte er… doch war es nicht Elmions Stimme die sprach… nein… es war Halranors gröllen dass aus Elmions Mund schallte. „… mich zu wecken… mich den Fürst der Schwingen…. war der größte Fehler den du je begehen konntest“ Und so griff er zu… seine rechte Hand schnellte vor zu ihrem Hals, diesen mit all der aufgestauten Wut… und dem aufgestauten Zorn zudrückend.
Iverin röchelte… sie japste nach Luft… doch sein Griff zog sich mit jedem mal dass sie ausatmete enger… seine blutroten, wutentbrannten Augen stachen in die Ihren, und er schleuderte sie quer durch den ganzen raum, so dass sie an der anderen Seite der Höhle gegen eine Wand schlug und benommen zu Boden sankt.
Langsam ging Elmion … oder besser gesagt Halranor… ihr nach… „ihr werdet der Beginn meiner Blutrache sein…. ihr werdet zahlen… IHR UND DIE GANZE VERDAMMTE MENSCHENBRUT!!!“… plötzlich stockte er… seine Augen flimmerten…. Elmions Geist schien sich zu wehren…. ein Kampf zwischen Mann und Bestie tief in seinem Geist. Doch der Drache gewann. Elmion verschaffte ihr jedoch die Zeit die sie brauchte um sich auf die Beine zu ziehen… „wisst ihr was an dass schlimme an unseren verdammten Elben ist?“, schmerzverzerrt schmunzelte sie,“wir stehen immer wieder auf“
Halranor… nur noch wutentbrannter stapfte auf sie zu… holte aus… und in diesem Moment…. verließ den Körper an den er gebunden ist die Kraft….. er fauchte „ihr werdet zahlen!“ und fiel um, schlug auf den harten polierten… blutüberströmten Steinboden.
Als Elmion die Augen öffnete…. lag er in seinem Bett… Iverin schien gerade im Begriff zu sein zu gehen… „du schuldest mir etwas… vergiss dass nicht“ sagte sie und verließ den Raum…. lange lag er da…. seine Glieder schmerzten…. die Narben brannten…. er dachte nach über dass Geschehene…. alles was Halranor tat… hatte er miterlebt, doch hatte er sich nicht wehren können.
Nach unendlich langen Stunden… kam Yoro durch die Tür seiner Höhle…. es war Zeit… ihr die Wahrheit zu sagen…. dass…. war er ihr schuldig.
geil geschrieben, gefällt mir sehr – weiter so!
danke danke… hab mir auch mühe gegeben 🙂