So fühlte sich also ein gebrochenes Herz an. Gebrochen in tausend Splittern, die in jede Faser des Körpers wandern und unendliche Schmerzen bereiten.
Sie wollte es zuerst nicht glauben. Auch am nächsten Tag, sie war fernab von Bree und der Siedlung, wollte sie es nicht wahrhaben. Doch die Erinnerungen waren noch deutlich in ihrem Kopf. Die vernichtenden Blicke. Der kräftige Schlag. Und die noch schlimmeren Worte.
Sie hatte ihn noch nie so erlebt. Diese Abneigung in seinen Augen, diese Gleichgültigkeit über das was zwischen ihnen gewesen war. Er hatte sie nicht erklären lassen und sie konnte es auch nicht. Alejandro ist wohl ihre einzige Hoffnung. Nur er kann die halbe Wahrheit zu einer ganzen machen.
Vor all den Leuten konnte und durfte sie nicht alles erklären. Sie wollte den Fürsten schützen. Sie war in einer Zwickmühle, sie versuchte krampfhaft Worte zu finden. Doch haben sie Ardeyn nur weiter von sie geschoben… so weit weg, dass sie von ihm die schlimmsten Worte hören musste, die sie sich vorstellen konnte.
Die Schmerzen stachen in jede Faser ihres Körpers, sie spürte stetige Übelkeit in ihrem Magen. Tränen konnten nicht mehr fließen. Die Augen starrten nur verzweifelt und verängstigt auf den kalten steinernen Boden. So saß sie nur zusammengekauert in einem abgelegenen schattigen Ort in Evendim.
Und so blieb sie mehrere Stunden, bis zum Abendgrauen, bis zum Morgengrauen und den Tag darauf. Sie verließ den Ort nicht. Die Angst und die Schmerzen in ihren Gliedern saßen tief. Sie wollte und konnte sich nicht bewegen.
Und ihr war ebenso bewusst – So konnte sie nicht zurückkehren. Nicht als gebrochene Frau.