die unseren stunden

Alejandro Salas
8. Juni 2008 • Kommentare: 6

Die Schrift ist unsteter als sonst. Aber bemüht akurat geführt, auch wenn das wohl nicht immer ganz von Erfolg gekrönt war.

Vor zwei Tagen tauchte Immertreu nicht zu einem angesetzten Gespräch auf. Nachdem man nach ihr suchen ließ, erhärtete sich schnell der Verdacht ihr sei etwas zugestoßen. Es war bemerkenswert wie viele so schnell bereit waren ihre helfende Hand zu reichen. So zogen wir los. Und wurden fündig. Die Mauern Minas Faers standen stark. Kein Stein fehlt. Keiner wird aus der Mauer gebrochen. Jeder Fels hat ihnen zu neiden.

Die Söldner, welche wohl das Haus bewachen sollten, hatten eine undankbare Aufgabe. Zu wenige – und das bei einem Haus, welches im Fall der Flucht keine Deckung bot. Was hätten sie also tun sollen? Ich ließ sie ziehen. Bleibt zu hoffen, sie haben einen guten Medicus. Ich wünsche es ihnen.

Wir waren kaum zurückgekehrt, da suchte uns auch schon diese seltsame Frau mit ihrem Haus und Hof Skorpion auf. Es war ein Fehler sie hereinzubitten. Ich hätte sie fürchten sollen, gerade weil sie Geschenke brachte. Sie wußte, daß ich nicht trinke. Also brachte sie Wasser. Zu offensichtlich. Ich war verblendet davon, Immertreu zurückzuhaben. Elender Narr. Ich zahle in Schweiß und Todesangst. Erst heute kann ich überhaupt wieder zur Feder greifen und lesbare Worte schreiben. So manches Mal dachte ich, es wäre aus mit mir. Ich habe nichts gesagt, aber… Ich glaube die Anderen dachten ähnlich.

Die Konsequenz der Befreiungsaktion scheint zu sein, daß Immertreu davon überzeugt ist, ihr Leben gehöre nun mir. Es sind alte Sitten, alte Traditionen, die derlei Handeln vorschrieben. Ich weiß noch nicht, wie ich ihr klar mache, daß ich ihr Leben nicht fordere. Und das so, daß sie auch danach noch ihre Ehre, vor allem aber ihre Würde hat. Mir scheint, sie hat so wenig davon. Bleibt nur sie ihr zurückzugeben, so gut es geht.

Indes gibt sich Reowin alle Mühe sich des Postens als würdig zu erweisen. Es ist schwierig, bedenkt man die Konstellation aller. Aber noch beißt er sich durch. Und genau das muß er auch. Ich hoffe, der Mut verläßt ihn nicht.

Erstaunlich und überraschend jedoch ist das plötzliche Auftauchen meines Halbbruders. Man griff ihm vor dem Haus der Gemeinschaft auf. Wie ich ihn kenne, wollte er wohl einbrechen. Elender armer Bastard. Ellena nahm ihn unter ihren Schutz. Wie ich höre ist er seither bei ihr. Auch wenn ich glaube ihn heute Morgen im Haus gesehen zu haben. Aber… Das Fieber brannte sehr zu dieser Zeit. Ich mag mich irren. Er wäre nicht gekommen…

Aber wichtiger, viel wichtiger sind die Worte, welche heute fielen. Welche immerfort fallen werden. Täglich wiederholt. Nur für die Rose. Nur für sie. Ardeyn war Zeuge, war Schutzherr, gab seinen Segen an Stelle meines toten Vaters. So sehr ich es wünsche, ich kann die Worte nicht wiederholen, denn sie könnte sie hier nicht lesen. Schande auf Papier, weil es ungesehen bliebe. Ich blicke auf, während ich schreibe, und sehe sie. Alles, was ich will.

Ich kenne das Glück jetzt. Und werde es nie wieder loslassen. Was der Drache in seinen Klauen hält, gibt er nie wieder her. Aber mit diesem Herz wird er behutsam sein.

Bleibt mir nur zu beten ihr wirklich das Glück bringen zu können, welches sie verdient.

  1. Lynne sagt:

    ooc: *verneigt sich nur schweigend, vielsagend, auch vor Ardeyn, ohne den es nicht hätte geschehen können*

  2. Elyawyn sagt:

    Wow.. ‚wenig Würde‘ ist ein wenig untertrieben >_< Im Augenblick trägt sie Alejandro vollständig mit sich. Noch zwei Tage mindestens.

  3. Alejandro Salas sagt:

    Wart du nur auf den von heute… >:D *droh*

  4. Elyawyn sagt:

    …wem droht Solan da? … ôo

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