Minas Faer

Hätte nie gedacht mal so über ein Buch gebeut zu sein, wie er es immer war. Habe früher nie verstanden warum er das macht. Hab’s jetzt raus: Langeweile.

In diesem Haus gibt es wenig zu tun. Die Bücher habe ich schon ein Dutzend mal umsortiert. Mindestens.

Seine Verlobte ist nett. Auch wenn sie ziemlich um den heißen Brei redet. Aber deswegen ist sie ja wohl auch seine Verlobte. Ist ja keinen Deut besser.

Falkenklaue ist auch hier. Dabei hat er früher immer gesagt, er hätte nicht gewollt, daß mir dieser Hund das alles antut. Warum verflucht nochmal stellt er ihn dann an? Aber wahrscheinlich hat er nur zu viel für Söldner über. Und gescheiterte Existenzen.

Stellt sich raus, daß er viel mit Vater gemein hat. Kann seine Extremitäten auch nicht bei sich behalten. Die Frau, die er außerehelich erkoren hat scheint ganz nett. Nur ein wenig überfordert von allem.

Und das ist auch schon alles, was hier so passiert. Was schreib ich also morgen?

Was wirklich wichtig ist, schreibt man so oder so nicht auf Papier. Die könnte es ja sonst noch lesen.

Habe ihr den Opal aus Pech gegeben. Frage mich, wo er die beiden inzwischen versteckt. Habe sie nirgends gesehen, weder im großen Haus, noch dort, wo er sich verkriecht.

Und Lysawyn? Alles nur Schau. Gespielt hat man mit mir. Wenigstens tröstlich zu wissen, daß Falkenklaue ihr dafür eins reingewürgt hat. Zwar nicht meinetwegen – aber besser als nichts. Dabei hatte ich gehofft ihr Brief wäre im Fieber entstanden oder so…

Hätte besser auf mich aufpassen müssen. Frauen. Sollte die Finger davon lassen.

Hat bisher ja ganz gut funktioniert.