Minas Faer

Es musste ja einen Haken haben. Tatsächlich traf ich heute diesen Amlaras, wenn auch mehr aus Zufall. Schon als ich ihn ansah – zumindest das, was nicht von Kapuze und Umhang verborgen wurde – beschlich mich ein eher mulmiges Gefühl. Ich fragte ihn also, ob er mir helfen könne, ganz wie ich es versprochen hatte. Er nickte und führte mich zu einem etwas abgelegeneren Ort, wo wir ungestört gewesen wären. Es kam nur nicht so weit, denn er stellte folgende Forderung:

„Gib Elmion und Antain deinen Segen, wenn ich dir helfen soll.“

So weit kommt’s noch. Mal davon abgesehen, dass ich das nicht alleine zu entscheiden hätte – Meine Frau wird da sicherlich auch noch ein Wörtchen mitzureden haben – würde ich das zu diesem Zeitpunkt niemals tun. Ich habe nicht das Gefühl, dass sie mit ihm glücklich werden wird. Man sah es ihr an, dass sie unglücklich war… nur dieser Junge scheinbar nicht. Er ist so vernarrt in sie, dass er selbst das nichtmehr erkennt… Meine Antwort wird weiterhin „Nein“ lauten. So lange, bis sich da etwas ändert, oder Antain mich explizit darum bittet.

So sagte ich es Amlaras, woraufhin er mir die Hilfe verweigerte, was mir letzten Endes aber ganz recht war. Es gibt nur eine Person, der ich etwas derart privates freiwillig offenbaren würde… und diese Person war, wie ich später erfuhr, mittlerweile wieder im Breeland. Auf den Rossfeldern, um genau zu sein… zusammen mit Lysawyn. Und Kahiil. Najisa erzählte es mir im Gasthaus „Zum Tänzelnden Pony“. Sie stellte sich im übrigen reichlich blöd an, aber ich nehme es ihr nicht übel. Sie ist jung… dennoch steigerte es meine Laune nicht wirklich. Es ist nicht so, dass ich mich nicht freue, ganz im Gegenteil. Ich hätte mir nur gewünscht bei ihr zu sein, während es passiert. Stattdessen muss ich es von jemand anderem erfahren… vor allem, dass sie dabei scheinbar viel Blut verloren hat…

Unsere Ohnmacht kotzt mich an.