Ich habe mich einige Zeit fern gehalten. Habe mich dunklen Studien hingegeben, habe das Feuer tanzen lassen. Bin durch die Wälder gestreift, unruhig, rastlos, immer auf der Suche – nach was bloß? Ich weiß es nicht. Es ist, als würden die ewig flackernden Flammen in meinem Innern immer heller auflodern. Und nichts, was sie zähmen könnte.
Dennoch kehrte ich zurück, rechtzeitig zum Treffen des Haushalts. So viele neue Gesichter, so viele neue Wendungen. Yvaine, die Hofjägerin. Furbor, die Wache. Und Immertreu, die – ja, die was eigentlich? Ihrem grimmigen Gesichtsausdruck nach könnte sie die Kerkermeisterin des Hauses sein. Wenn das Haus einen Kerker hätte. Selbst die Ankündigung, dass Giselher und seine Verlobte heiraten werden, quittierte sie mit einem zornigen Stirnrunzeln.
Dabei ist es eigentlich ein amüsiertes Lächeln wert: Giselher wird also tatsächlich heiraten. Seine Frau soll die schüchterne Schreiberin werden, deren dahin gehauchter Name mir immer wieder entfällt. Aldorns Aufgaben als Hauptmann wird Elmion übernehmen. Auch er ist verlobt, allerdings mit einer Frau, die das Wort „schüchtern“ sicher nicht einmal buchstabieren kann. Selbst während der Ansprache des Fürsten konnte Antain ihr loses Mundwerk nicht halten und plapperte unermüdlich auf Kashin ein. Immerhin scheinen ihre Wunden verheilt zu sein, obwohl sie sich damals meinem Rat widersetzte. Aber was kümmert es mich. Sie wird wissen, was sie tut. Und wenn nicht, dann wird sie lernen. So wie wir alle.
Auch Kashin schien es besser zu gehen, sonst hätte er es nicht zur Versammlung geschafft. Aber ob er wirklich weiß, auf was er sich eingelassen hat, auf was ich mich einlassen musste, als sein Leben zwischen meinen Fingern zu zerrinnen drohte? Er fürchte sich weder vor Feuer noch vor Schmerzen, er sei beides gewohnt, antwortete er mir damals, ganz der tapfere Kämpfer. Ich wage dennoch zu sagen, er ist es nicht. Nicht das. Aber er wird schon noch verstehen. Alles im Leben hat seinen Preis. Auch das Feuer verlangt nach Nahrung.
Auch Mynerya und Sanguisa sah ich während der Versammlung, aber letztere schien weit, weit entfernt. Ein Schatten ihrer selbst, so still, so blass, stets einen halben Schritt hinter Rodgar stehend und tief in ihren Umhang eingehüllt. Ich hoffe, es geht dir gut, alte Krähe.
Der Klingenputzer war ebenfalls zugegen. Ich hatte ihn lange nicht gesehen und keineswegs vermisst. Er ist unverändert – ein ungehobelter, selbstgerechter Kerl, der mich durch seine bloße Anwesenheit schon zur Weißglut bringt. Faltig schimpft er mich, die ich halb so alt bin wie er! Hexe nennt er mich, und weiß doch nicht, was er da sagt. Auch er wird lernen. Das ist selbst in seinem fortgeschrittenen Alter noch möglich. Aber im Grunde ist er es nicht wert, dass ich ihn überhaupt erwähne! Warum ich es dennoch tue? Ich weiß es nicht. Eine Laune des Feuers vielleicht, wie so oft.
Der Fürst schließlich. Er hielt seine Ansprache, erneuerte den Schwur und bat uns, einen Namen zu finden. Einen Namen für jenen, der sich bis dahin beharrlich weigert, den seinen zu nennen oder überhaupt nur ein halbwegs vernünftiges Gespräch zu führen. Warum sollte ich mir für diesen verstockten Kerl etwas so mächtiges wie einen Namen einfallen lassen? Meinetwegen kann er namenlos bleiben!
Und der Fürst – ich hätte gern mit ihm gesprochen. Seit unserer letzten wenig glücklichen Begegnung haben wir uns lange nicht gesehen. Doch dann wiederum war seine Ansage damals eindeutig. „Wozu“, zischte er nur, als ich ihn an jenem Tag wütend fragte, warum er mich nicht vorab ins Vertrauen gezogen habe, mich, seine Medica. Wozu! Manchmal kommt es mir so vor, als sei der Fürst für mich nur ein Schemen hinter Glas, ein Schatten hinter dem Spiegel. Und dorthin reicht selbst das hellste Feuer nicht.
Ach, das Feuer – es lodert auch in Lynne, das weiß ich nun. Ich hoffe, wenigstens sie vertraut auf den Rat von jener, die sich – zu ihrem eigenen größten Erstaunen – einst dem Wohl des Hauses und seiner Bewohner verschrieben hat.
Und die das Spiel mit dem Feuer schon eine ganze Weile betreibt.
Ich will Kerkermeisterin werden! 😀 !!!!1111
Doppelpost – sry – Elya heißt nit Elya sondern Immertreu *tipp ex auspack*
Occ: Oh, stimmt, danke für den Hinweis. Moment, das wird geändert…*Tippex dankend annimt*
ooc: Toll geschrieben, Iyra! Wie immer… wann ist unsere Medica denn wieder einmalm zugegen? *lächelt*
ooc: Merci, Lynne! Nach dem tristen Fußballabend gestern werde ich das Ballspiel heute wohl mal Ballspiel sein lassen – zu Gunsten von Iyra und dem Rest der Sippe… 😉 *trotzig dennoch nochmal ihr französisches Nationalfähnchen schwenkt*
ooc: Wir freuen uns auf dich!
ja tun wir 🙂
und Elya….. nin(j)a und ich haben da schon was ganz anderes für dich geplant 😛 aber dass erfährst heut abend 😉
*lach* Irgendwie knuffig, wie sie Ardeyn erwähnt..
ooc: „Ardeyn“ _ist_ knuffig. Sein Spieler auch. *knuff*
ooc: Hu, Elmo, das klingt ja spannend…*schon mal Nadel und Faden zurecht legt*
Und Ardeyn ist _nicht_knuffig, Lynne! Sein Spieler vielleicht, aber nicht dieser…dieser…dieser…Klingenputzer! *knurrt und faucht leise: Hexe hat er mich genannt! Ha!*
😉
ooc: Ach, wenn „Iyra“ wüsste, wie lieb „Ardeyn“ zu „Lynne“ schon war… ok, die Ohrfeige von ihm, die hat gesessen. Aber sie war verdient.
ooc: Wenn er will kann er.. *nickt* …
WENN er will. Will er? xD
Er will nicht. Nicht zu Iyra. *g*
Ha! Als ob Iyra was auf Nettigkeits-Brosamen vom alten Klingenputzer geben würde! 😉