Sonnenaufgang

Constancia
16. Juli 2008 • Kommentare: 6

Ich bin müde.

Die Schrift ist klein, wirkt verwirrt, immer wurde neu angesetzt um die Gefühle zu erklären.  

Es war doch nur ein Traum, mein Sohn.  

Es war ein Gefühl als würde ich getragen auf den Flügeln des Windes, gehalten von den Armen der Liebe und geküsst von dem Schlag eines Schmetterlingsflügels.

 Dann Stille. Doch die Umarmung will nicht weichen. Langsam, um den Traum nicht zu zerstören, öffne ich die Augen.

Ich spüre Arme die mich halten, mir Sicherheit geben, mich umhüllen.

Morgendämmerung. Ich sitze auf da und schau in die Ferne. Weit, sehr weit streifen meine Augen über die Landschaft. Es ist noch dunkel, doch kann man in der Ferne die Süsse des beginnenden Tages erkennen. Zart errötend beginnt der Morgen, von der Nacht wachgeküsst. Ich sitze in seinen Armen, ich träume.

Wie komme ich hierher? Wo bin ich? Nur ein Traum.

Allmählich erkämpft sich der Morgen seinen Platz und bricht sich in unendlich vielen Tautropfen. Wie verzaubert schälen sich die Bäume und Gräser aus dem Nebel der sie schutzumhüllend geborgen hatte. Es war als würde ein jedes Wesen neu geboren. Es brach aus dem Nebel, frisch und noch vom Tau benetzt. Jungfräulich fast.

Ich spüre seinen Herzschlag. Das kann nicht sein. Ein Traum .. hat keinen Herzschlag, nur den meinen. Ich schliesse die Augen, ich will es wissen. Sanft fast unmerklich verbinde ich beide Herzen bis sie im gleichen Rythmus schlagen.

Er ist wirklich da. Nicht nur ein Traum. Seine Arme halten mich seine Brust stützt mich. Ich sehe durch seine Augen und er durch meine. Stille. Nur das Rufen der Vögel, der Hauch eines Windes und das Weinen des Himmels ist zu hören.

Der Himmel weint. Weint er, weil dieser Moment der Vollkommenheit jemanden zum Weinen gebracht hat? Oder will der Himmel und umhüllen mit seinem Schutz vor ungebetenem.

Ich weiss das er real ist, es gibt ihn wirklich. Er ist kein Traum. mit einem Traum kann ich mich nicht verbinden. Ich höre seinen Namen in mir klingen. Er ist in Sindarin. Tief ist seine Liebe für mich, ehrlich und unverletzbar. Er hat sich entschieden …..für mich.

Eine weisse Lilie, noch taubenetzt.. lag vor meiner Tür als ich gestern nach Haus kam. Der Hauch eines Liedes gesungen von ihm klang im Wind, Er sang es nur für mich.

Schritte erklangen, Fremde zerbrachen den Moment der Vollkommenheit. Es klangen Worte wie Mord, Plan Hinterhalt an mein Ohr. Er verschwand im Schatten, ging einfach.

Ich sah nach wer es wagte diesen Moment zu zerbrechen. Brelan und ein Fremder. Klingen schlugen, Fäuste flogen. Blut floss, der Hauch des Todes zerbrach alle Romantik in mir.

Brelan, ausgerechnet ein Minas.

Ich blicke auf die Lilie vor mir. Sie stirbt. Vor meinen Augen zerfällt sie allmählich. Ihre Vollkommenheit ist vergangen ohne die Sicherheit ihrer Wurzel. Er hat sie gebrochen, gegen die Überzeugung der Elben. Sie tun dies auch nur einmal in ihrem ganzen Leben. Sie stirbt. Ich nehme sie in die Hand und blicke auf sie bis alles Leben aus ihr gewichen ist.

In eine Schachtel gehüllt und sorgfältig verschlossen, bringe ich sie vor die Tür. Eine kleines Grab, vorsichtig mit den Händen ausgegraben, birgt nun diese Gabe.

Ich bin verzweifelt, zerrissen. Marathil wo bist du. Er ist nicht da.  Verschwunden. Was ist nur passiert? Ist er doch gegangen? Weiss er es nicht wie sehr ich kämpfe?

Laylae (Sanguisa?), fast hätte ich es ihr gestanden, mein Geheimnis. Ich schaffte es gerade noch zu schweigen als Draganta erschien. Aus ihm ist auch ein Mann geworden. Doch er hat noch immer das verletzte Kind in sich. Er muss (soll) es nicht wissen.

Ich bin zuhause, sitze vor der Tür und denke nach.

Ich bin müde, gehen wir schlafen mein Sohn.

  1. Nilda sagt:

    Wunderschön geschrieben, Cony…. Blöder Brelan. *Brelan ditsch*

  2. Brelan Arandur sagt:

    Tut mir echt leid, war nicht beabsichtigt, aber sehr schön geschrieben. Respekt.

  3. Elyawyn sagt:

    Ich blicke auf die Lilie vor mir. Sie stirbt.

    Woey – Das klingt (liest sich?) mal richtig gut.

  4. Nimrothir Izhkarioth sagt:

    Edel, edel, sehr schön geschrieben.

  5. Famras sagt:

    wirklich wunderschön geschrieben *kleine Träne wegwisch* 😉

  6. Lintflas sagt:

    Da kann ich mich meinen Vorrednern nur anschließen. Sehr schön! 😀

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