Mit müdem Blicke wendet sich der Rappe für einen Moment um, die regennassen Gestalten welche auf dem von ihm und einer Schecke gezogenen Fuhrwerk halb liegen, halb sitzen betrachtend.
Aus herbem Antlitz knurrt ihm der in grobes Leinen gekleidete Kutscher einen antreibenden Zuruf entgegen, wobei die neben ihm ruhende, in schwarzen Stoff und Kette gekleidete Gestalt für einen Augenblick den von regennassem, schwarzem Haar verhangenen Blick Augen hebt.
Auf diese Bewegung folgend wendet die grobe Gestalt von Kutscher das bärtige Antlitz zur Seite, den Bewaffneten betrachtend.
„Was wollt’s denn drüben, in Gondor mein’ ich?“
„Ein bloßer Dienst, allerdings meine eigene Angelegenheit wenn ihr erlaubt, Herr.“
Ein vages, ironisches Lächeln in den Zügen tragend wendet der Bewaffnete den Blick abermals der erstaunlich schnell vorbeifliegenden Landschaft zu, seine Hände halten ein vom andauernden Regen benetztes, grobes Notizbuch auf dem er einige Zeilen notiert.
…Gut, dass ich nach dem das Tier sich den Knöchel brach die Kutsche nahm, statt ein anderes zu mieten. Oder zu kaufen. Billiger ist es allemal, und so weit ich es ermessen kann auch schneller. Ich hoffe für Salas dass es schneller ist, ungern würde ich seine Nachricht mit der Schuld dieses neugierigen Bauern von Kutscher verspätet überbringen – oder gar zu spät abliefern. Auch wenn dies nicht die einzige Hoffnung ist, welche mich auf eine baldige Ankunft bei meinem „Hauptmann“ hoffen lässt…
Eintönig wie das vorüber fliegende Land rinnt der Regen an Nimrothir und dem Kutscher an seiner Seite herab, eintönig wie das immer gleiche Schnaufen von Rappe und Schecke, deren Nüstern kleine Nebelgeister von Dampf auf die Straße werfen.
„I weiß, Ihr haltet’s mich wohl für derbst neugierig, aber… nuja, unsereins hat nich’ oft so Herrschaft’n mit ofm Karren, nech…? Naja… kann ja verstehn, dasse bei dem Dreckswetter mies druff sind, kenn’ ich… aber, ja, will nich’ neugierig sin, aber… was sind’s eigentlich für einer? Sehn’s aus wie ein Soldat oder so, red’n wie eyn feiner Herr und… naja, nech… ihr versteht?“
„Kutscher… ich bin niemand wichtiges, ebenso kein feiner Herr. Söldner würdet Ihr uns wohl nennen, auch wenn diese Vokabel kaum schmeichelhaft ist, wenn ich anmerken darf. Und bitte, seid so gut: Gebt die Kraft mit der Ihr redet Euren Pferden, auf dass wir dieses Jahr noch ankommen. 3o Silberlinge hatte ich Euch in Aussicht gestellt, richtig?“
„Dreisich, ja…“
„Sechzig wenn Ihr Euch ein wenig beeilt. Und nun folgt dem Mund der Götter, welcher besagt: Reden ist Silber, schweigen jedoch Gold.“
Abermals lächelt die Klinge ruhig, den Blick mit einer Mischung von Langeweile und Müdigkeit über die Landschaft schweifen lassend, auf die in kurzem Abstand einige Blitze aus nachtschwarzem Himmel niedergehen.
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Hach ja. Nim auf Reisen. *g* Mit Kutscher! Hey, es hette Seth sein können. >:D
ooc: Oh, der Blog ist fein, fein, fein! *mehr lesen will*