Minas Faer

Ich erwache.

Das Bild was sich mir entgegenstellt stimmt nicht. Es ist falsch. Holzvertäfelungen, schlicht, an der Wand neben dem Fenster eine Trophäe von einem Tier.
Ich liege auf einem Bett. Aber nicht mein Eigenes. Helles Holz ist es, nicht dass des dunklen Rots.
Ich drehe mich um, sehe Sie neben mir liegen. Und dann weiss ich wieder. Wie ein Schlag ins Gesicht nehme ich die Erkenntnis auf, öffne ihr die Tür und lasse sie eintreten.

„Ich habe ihn bezwungen. Es ist ausgestanden. Wild sind seine Orkhorden zerstreut worden. Und nur durch dein Licht habe ich kämpfen können…“

Ich nehme meinen Umhang leise vom Haken, schleiche mich aus dem Zimmer. Sie muss schlafen, sie hat die letzten Tage genug getan für mich. Die Halle ist groß; leise knarzen die Bodendielen unter meinen Füßen. Ich will sie nicht wecken.

„Er hat mit dem Drachen gerungen. Und verloren.“

Eisig kalt weht die Nachtluft in mein Gesicht. Ich beschleunige meine Schritte, weiter den Weg entlang. Es ist still, nur der Wind rauscht leise in den Blättern der Bäume. Hier und da brennt noch oder schon wieder ein Licht in den Häusern der Siedlung. Ich muss mich beeilen.

„Du sagtest mir selbst, ich solle mich nicht aufgeben. Nun halte dich an dein eigenes Wort. Wir sind hier um dich aufzufangen.“

Ich öffne die Tür. Es ist stockfinster im Haus, die Kerzen heruntergebrannt. Langsam gehe ich in den Raum; ich brauche kein Licht, ich sehe ihn mit geschlossenen Augen noch daliegen.

„Ich weiss, wie ihr euch fühlen müsst… Es tut mir leid.“

Ich sehe das Rot des Rahmens, das Schwarz der Haare, das Weiss der Haut. Langsam taste ich nach der Hand, die ich schon so oft hielt. Sie ist kalt.

„Wenn alles vorbei ist, wenn Mittelerde alleine weiterexistieren kann… So werde ich an den Schiffen auf dich warten und wir gehen zusammen nach Westen.“

Lügner…