Ich weiß nicht mehr, wie ich es aus dem Haus geschafft habe. Wie ich aus dem Raum fand, mit blinden Augen und der eisigen Angst im Nacken.
Noch immer ist mir kalt, oh so kalt. Er hielt mir die eiserne Schelle an den Arm, und es durchfuhr mich Schmerz. Rasender Schmerz und Zorn. Gleißender, beißender Zorn. Und mit ihm der Wunsch, meinem Peiniger auf der Stelle weh zu tun, wider alle Schwüre und Eide, die ich tat. Mit Feuer zu bekämpfen, was des Eises war. Ihn zur Strafe brennen zu sehen. Ja brennen, lichterloh!
„Sagt, wie erträgt das Feuer das?“, fragte er zischend. „Schlecht“, murmelte ich schwach und drängte mich dichter an den Kamin. Dabei war das Feuer so nah in diesem Moment. Gierig wisperte es mir zu, säuselte von Wärme, flüsterte von Licht. Nur ein kleines Opfer, das dafür zu bringen sei. So, wie es einst die Morgula tat, Mutter sollte ich sie nennen. Ich kann ihr Raunen noch heute hören, in jenen dunklen Nächten, die kein Licht durchdringt. Leben genommen, Leben gewonnen. Mühsam nur rang ich um Fassung, bändigte den Zorn, drängte verzweifelt die Flammen zurück.
Da hielt er mir die Schelle an den Hals.
In diesem Augenblick spürte ich, wie alle Dämme, alle Schutzwälle brachen. Wie Masken lautlos zu Boden fielen. Nein, wollte ich schreien. Lasst es sein, wollte ich rufen. Wiederholt nicht den Fehler, unwissender Narr, den ich närrische Unwissende euch gegenüber beging. An Dingen zu rühren, die besser ungesagt blieben. Vergangenes hervorzuholen, das besser in schweren Kisten verborgen bliebe. Mit dem Feuer zu spielen, wenn Ihr den Preis nicht kennt. Doch ich blieb stumm, krümmte mich vor Schmerzen, focht wortlos den Kampf in meinem Innern. „Lasst es brennen“, flüsterte er da. Wider und wider flüsterte er es, und obwohl er so leise sprach, gellten die Worte in meinen Ohren. Und dazwischen das Kreischen und Lachen, das Jubeln und Jauzen, das Frohlocken der Morgula. „Brenne, brenne mein Mädchen! Verglühe, meine Tochter! Ohne das Feuer kannst du nicht sein, und mit ihm auch nicht. Dein Fluch und dein Segen, bis die Flamme erlischt!“ Ich spürte, wie die Hitze mich erfasste, mit Flammenfingern nach mir griff. Langsam wendete ich mein Gesicht gen der Helligkeit und Wärme, bereit, eins zu werden mit der Glut. Licht unter Feuern, Flamme unter Flammen.
„Wir fangen dich auf“, sprach er da. Wir. Erst da fiel mein Blick auf sie, die sie die ganze Zeit stumm neben mir gestanden hatte. Auf sie und das Leben in ihr. Ob sie geahnt hat, wie nah auch sie dem alles verzehrenden Feuer war in diesem Moment? Und doch war sie nicht gewichen, nicht um einen Deut. Ich starrte auf meine Hände. Sie leuchteten blutrot im Licht der Flammen, wie schon so oft, vor langer Zeit, in einem anderen Leben. Da wusste ich, ich würde es nicht tun. Nicht an diesem Ort, nicht an diesem Tag. Nicht um diesen Preis. Ich zügelte das Feuer, erstickte die Flammen. Wie, weiß ich nicht. Und ein weiteres Mal blieb nur Asche zurück.
Ich verließ den Raum, mit Augen wie blind und der eisigen Angst im Nacken. Es ist nicht die Angst vor ihm, und es ist nicht die Angst vor ihr.
Sondern ganz allein vor mir.
Some say the world will end in fire, some say in ice
From what I’ve tasted of desire
I hold with those who favor fire
But if it had to perish twice
I think, I know enough of hate
To know that for destruction ice
Is also great
And would suffice
– Robert Frost, Fire and Ice –
Allerdings aus dem Kopf, kann also falsch sein. ^_^,
*kopfschüttel* ein Haus voller Fremder. … Voller Gestalten die von einem dicken Nebel umgeben sind. Wie soll ich den durchdringen wenn man ihnen nicht näher kommen kann, weil sie nicht da sind … weil sie einen nich sehen lassen, wer sie sind …. Oh man, der Elb hatte so recht.
Ja, ja, der gute alte Robert Frost…*g*
Und welcher Elb, Cony? oO
Galcyll meine Diplomatenprüfung
Hach ja Galcyll. Den mögen wir alle. Der spricht ja immer so klar 😀