Minas Faer

Ätzend. Wer zur Hölle kam auf die glorreiche Idee Krankheiten zu erschaffen? Ist doch für’n Arsch. Man hustet sich die verdammte Seele aus dem Leib, hat Kopfschmerzen, die jenseits von Gut und Böse liegen, einen Magen, der gerne mal lautstark revoltiert und Muskeln, die ihren vedammten Dienst quittieren. Wie soll man auf ein kleines Kind aufpassen, wenn man selbst keine zwei Meter laufen kann ohne beinahe den Boden zu küssen (der sich im übrigen auch nicht von selbst säubert, wenn man krank ist). Man kann ja auch nicht einfach im Bett bleiben und dem Kleinen sagen: „Nein, Papa macht heut frei“, also quält man sich aus eben jenem und setzt erstmal einen Tee auf, während der liebe Kleine durch das Wohnzimmer krabbelt und erstmal ausprobiert, was passiert, wenn man an der Tischdecke zieht. Natürlich liegen allerhand Gabel und Messer auf dem Tisch und man wirft sich erstmal dazwischen, damit klein Kahiil nichts abbekommt. Und weil der Kopf ja noch nicht genug schmerzt, wird dessen Härte erstmal von einem lieben, netten Porzellanbecher geprüft.

Die Laune sinkt gen Nullpunkt, aber was solls. Man lässt den Kleinen wieder auf den Haushalt los und macht sich wieder am Tee zu schaffen, der, wie man gleich darauf merkt, zu lange gezogen hat und bei dem sich ausnahmslos alles aufstellt, sobald man auch nur die Zunge reinhält… mal ganz davon abgesehen, dass das Ding viel zu heiß ist. Seufzend schnappt man sich also den Kleinen und wuselt wieder Richtung Schlafzimmer. Man legt ihn in sein Bettchen in der Hoffnung, dass er wenigstens ein, zwei Stunden schläft… denkste. Da wird geplärrt bis Papa entnervt aufgibt und wieder mit ihm ins Wohnzimmer geht um zu spielen… seufzend wird ein neuer Tee aufgesetzt, der Umhang enger gezogen und der Schal bis zur Beinahe-Strangulation um den Hals gewickelt. Nachdem man ja hin und wieder aus seinen Fehlern lernt, wartet man diesmal ein wenig, bevor man den Tee trinkt und stellt den Becher auf den Tisch. Das sind dann die Situationen bei denen einem gewisse Dinge auffallen. Zehn Kupferlinge etwa, die da auf dem Tisch liegen…