Das fahle Licht des Vollmondes erhellte die Nacht. Dichte Nebel-schwaden bildeten sich aus der aufsteigenden Feuchtigkeit des Bodens und verdeckten langsam die Sterne des Nachthimmels. An den Hängen markierten hohe Fichten den Rand eines Waldes, weitläufiger, dichter und verlassener, als es sich je ein Mensch vorzustellen vermag. Die Bäume besaßen Astwerk, als hätten sie tausend Arme, und standen so dicht, dass es für den Wanderer kein Durchkommen zu geben schien. Selbst bei helllichtem Tage war es dort dämmrig. Durch die Wipfel der Bäume blies der kalte Nordwind und in der Ferne war das einsame Heulen eines Wolfes zu hören.
Der Wind blies eine leise Melodie, die sich über dem wald in ein seufzendes Stöhnen verwandelte. Rodgar stand am Rand des Waldes.Ein pechschwarzer Umhang wurde an der Brust von einer Spange gehalten. Ein brauner Gürtel hing an seiner
Hüfte, an dem zwei Schwerter mit brünierten Klingen befestigt waren.
Er sah auf die Siedlung hinab und schüttelt verständnisslos den Kopf.
„Die falschen fragen oder die falschen Antworten“ schoss es durch seine Gedanken.
„Der alte Reißzahn hätte mich Verstanden“
Bucephalos war mittlerweile zu ihm getreten.Das Ross trug noch immer die Schwere Rüstung aus behauenem Eisen als Rodgar in seinen Sattel stieg.Man kann nicht sagen das sich das Pferd schwer tat die gegend zu verlassen um wieder in die Schlacht zu ziehen.Hämmernd als wolle es jeden weithin hörbar warnen donnerten die Hufe auf den Weg ,begleitet vom Klirren des Stahls der zwei Schwerter die an des Pferdes Panzerung schlugen.
Die Wachen wichen ohne zögern zur seite als er wie der Hexenkönig persönlich an den Strassenposten vorbei auf das kleine Haus zuritt.
Am Sattel hingen zwei Silbrig glänzende Klingen mit Griffen aus edlem Holz.Die Klingen trugen auf ganzer länge eine gravur die auf der einen seite in Quenya auf der anderen in Mordors worten gehalten waren.
Die Kaputze tief ins Gesicht gezogen und in der Schwarzen Rüstung sah er herüber zu der jungen Rothaarigen und den beiden Kindern die sich ängstlich hinter der Frau zu verstecken versuchten.Nicht minder furchtsam starrten die beiden jungen auf die Wölfe die den Reiter begleiteten.Die Wölfe schlichen langsam auf die drei zu,umkreisten sie einmal und schnüffelten interessiert bis sie auf einen leisen Pfiff zu ihrem Herrn zurückliefen.
Selbiger schickte sich an die Rothaarige heranzuwinken,griff an seinen Sattel und reichte ihr die beiden Silbernen Schwerter.Er wusste nicht ob sie ihn nach all der zeit wieder erkennen würde denn allein die gravuren auf den Klingen waren aussagekräftig genug als das sie wissen sollte für wen jene bestimmt waren.
Rodgar sah sich die beiden Kinder sehr genau an,lächelte zufrieden und drehte Bucephalos.
„Deine Freundin wird wissen …“ klang es nur leise aber gut verständlich der Rothaarigen entgegen bevor Rodgar in vollem Galopp,gefolgt von seinen Wölfen die gegend verließ.
*Ins Taschentuch schnudelt und dann damit winkt*