Alle Vorkehrungen wurden getroffen. Alle Erklärungen gegeben. Dennoch genügt nichts davon.
Ein bescheidener Lichtblick bietet ausgerechnet Izhkarioth. Die Position, die er derzeit inne hat, ist wenig ruhmreich. Derzeit ist er schlicht Bursche hier im Haus. Ich denke, ich weiß wofür er danach einzuteilen ist. Wenn er bis dahin durchhält. Ist er schlau genug, realisiert er, dass es eine Geduldsprobe für ihn ist.
Ein traurigeres und durch und durch enttäuschendes Kapitel ist der Mann, den Fürstin Linbeth des Hauses Valdoran aus ihrem Eid entließ, damit er in den meinen treten konnte. Seine Fehler sind zahlreich. Die ganze Zeit schon wirkte er ungeschickt, manchmal fast schon tollpatischig. Er wusste nicht, dass er erst zu sprechen hatte, wenn ich ihn angesprochen hatte – wusste ebenso wenig, dass ein Gespräch durch mein Wort endet, nicht das seine. Dann trat er vor mich und bat um einen Boten nach Gondor. Eine private Bitte, die er in Uniform, also während seiner Dienstzeit, an mich stellte. Wäre es wichtig gewesen, wäre es keine Schwierigkeit gewesen. Aber für einen privaten Brief an die Valar wissen wen Salas nochmal in Kriegsgebiet schicken? Das hat er nicht verdient. Sollen breeländer Boten ihren Hals riskieren. Als nächstes erfuhr ich, er habe die Bardin Fenya ins Gästehaus einquartiert. Das Wort „Gästehaus“ war anscheinend nicht deutlich genug. Ihr neues Quartier zeigte ich ihr gestern Abend selbst und wieß Bryanne an sie dort einzuweisen. Der Mann selbst war sich keiner Schuld bewusst, bot das Gästehaus doch Bett und dach über dem Kopf.
Das schlimmste Vergehen ist jedoch der eigentliche Brief, der mir schlußendlich durch Giselher enthüllt wurde. Er nannte sie seine Fürstin. Dabei sollte das Sybell sein, niemand sonst. Sagte, er hielte ihr nach wie vor die Treue – schuldet sie aber einzig und exklusiv meinem Haus. Er faselte etwas von es wäre seine Familie. Und versteht nicht, dass auch das nun Haus Winthallan ist.
Naivität rettete seinen Hals. Sehe ich ihn wieder, wird einer von uns es nicht überleben.