The First of Three

Cinlir Winthallan
15. Februar 2010 • Kommentare: 1

Zweischneidiger Tag. So verdammt zweischneidig.

Zum einen galt es Geremias Aranathanos erneut zu prüfen. Der Mann hatte selbst gesagt, er würde, um sein Vertrauen und seine Loyalität zu beweisen, alles tun. Sogar gegen Haus Valdoran vorgehen. Leider halten sich deren Vertreter hier im Breeland in ihrer Zahl sehr in Grenzen. Die einzige mir bekannte Vertreterin des Hauses hierzulande ist Gräfin Edisa Valdoran. Wenn ich mich recht erinnere ist sie die Schwägerin der Fürstin Linbeth Valdoran. So nahm ich den Mann also bei seinem Wort. Graf Salas hatte mir zuvor berichtet, dass der Mann sich Hals über Kopf in Gräfin Edisa verliebt hatte. Das sah ich kurz darauf leider als bestätigt. Schwerthand Cardaan und ich sprachen mit der Gräfin und baten sie, bei dieser Prüfung behilflich zu sein. Da sie deren Wichtigkeit sofort erkannte, stimmte sie ohne nennenswertes Zögern zu und hoffte, der Mann würde bestehen.

Der Plan war einfach: Den Mann einem Befehl auszusetzen, dem er nicht folgen wollen würde. In diesem Fall Edisa Valdoran einem gerechten Todesurteil zuzuführen. Der Gräfin drohte natürlich nie echte Gefahr. Sie war eingewiesen, spielte ihren Teil gut. Der Dolch, den Cardaan bereit stellte, hatte eine Klinge, die sich in dessen Griff zurückzog, sobald Druck darauf ausgeübt wurde. Die Gräfin wiederum wurde mit einem Beutel Schweineblut versehen. Dieser Teil funktionierte blendend. Nur weigerte sich dieser Narr den verdammten Befehl auszuführen! Ihm anzurechnen war lediglich, dass er nicht auf die dumme Idee kam mich oder meine Wachen für unser Urteil anzugreifen. Ob das nun Gehorsam, Klugheit – oder schlicht die Überlegung war, dass er von vier Wachen umzingelt war… Wer weiß das schon. In jedem Fall jedoch hat er die Prüfung nicht bestanden. Es blieb ihn unehrenhaft aus dem Eid zu entlassen. Die Grundstücke bleiben ihm weiterhin verwehrt. Anstellung wird er in diesen Hallen nicht mehr finden. Und Fürstin Valdoran werde ich auch noch davon berichten müssen. Einerseits ihres alten Obersts wegen, andererseits um die Kooperativität Edisas herauszuheben. Soll wenigstens eine etwas Gutes aus dieser Sache ziehen können.

Aber ich schrieb zweischneidig. Stellt sich heraus, es gibt auch noch gute Enden an manchen Geschichten.

Ich hatte ja schon fast gedacht Giselher würde niemals einen seiner Wünsche aufbrauchen. Noch viel weniger ging ich davon aus, dass er ihn für sich selbst nutzen würde. Eher hätte ich damit gerechnet, dass er aus Mitleid um irgendjemandes Leben bittet. Aber nein! Trat er doch gestern vor mich, zusammen mit Bryanne, und bat sie zu Ablauf der Zeit der Werbung sie heiraten zu dürfen. Und zwar genau dann. Unverzüglich! Dass ich ihn nochmal ungeduldig erleben würde… Eine Geschichte, die ich mir für meine Enkel aufheben sollte.

Jedenfalls gewährte ich ihm den Wunsch. Gut, es wäre eine Illusion anzunehmen ich hätte diesbezüglich eine Wahl gehabt. Außerdem sehe ich keinen Sinn darin die beiden länger als nötig zu quälen. Scheinen sich ihrer Sache sehr sicher. Außerdem habe ich ihn selten so lächeln sehen. Um so besser also. Jedenfalls erließ ich ihnen die Auflagen – bis auf eine. Und an die sollten sie sich besser halten, sonst rollen Köpfe! Ich mache mir doch nicht erst die Mühe, dass sie sich halbwegs fühlt wie eine Dame… Und dann diese Entehrung? Aber nein, derart töricht werden die beiden nicht sein. Hoffentlich.

Muss Sybell von all dem erzählen. Es wird sie freuen. Außerdem habe ich mich noch bei ihr zu bedanken. Für – … Zu vieles. Keine Möglichkeit das je aufzuwiegen. Dennoch, den Versuch ist es wert. Ich sollte das Gedicht zuende schreiben…

  1. Giselher Aldorn sagt:

    Sehr nett vom Fürsten, muss ich schon sagen. Ich glaube das Grinsen ist aus Giselhers Gesicht nicht mehr wegzukriegen:D

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