Eine neue Akte im Archiv des Medicus, mit Daten versehen bisher aus zwei Eintragungen bestehend.
Aufnahme in die Reihen des Haushalts als Rekrutin der Garde
…
Untersuchungsbericht
Durchgeführt auf Anweisung Leutnant Elterors.
Auffällige Leiden:
Überhöhter Puls, sowohl unter Belastung als auch in Ruhe;
Beeinträchtigung der Atmung, wobei die Lunge die Ursache zu sein scheint;
Gewichtsverlust trotz ausreichender Ernährung
Krankheitsgeschichte nach Aussage der Patientin:
Akut auftretende Schwächeanfälle;
zeitweises Ausbleiben der Mondblutung;
Gedächtnislücke, umfassend die Lebensjahre 0 bis 10
Besonderes:
Eine Blutprobe wurde entnommen, bisherige Analysen dieser ergaben signifikante Unterschiede zu gewöhnlichem menschlichen Blut in Dichte und Konsistenz, daraus gefolgert auch in der Zusammensetzung. Weitere Untersuchungen sind zur Zeit ergebnislos, werden aber fortgeführt.
Diagnose:
Die Rekrutin leidet unter umfassenden Schwierigkeiten mit ihrem Stoffwechsel, sowohl in der Aufnahme (Nahrungsaufnahme und Atmung) als auch im Transport (Blutkonsistenz, Pulsfrequenz). Dies schlägt sich zwangsläufig in ihrer Kondition und generellen körperlichen Leistungsfähigkeit nieder. Gegenwärtig sind für keines dieser Leiden Heilmethoden bekannt.
Dennoch beweist sie in psychischer und physischer Sicht deutlichen Widerstand gegen die Krankheit, durch ein Ausbleiben der im Zusammenhang mit Krankheiten dieser Art häufig vorkommenden Depression/Resignation. Dem Gewichtsverlust wirkt sie mit Übungen und Muskelaufbau entgegen.
Damit ist sie aus medizinischer Sicht eingeschränkt für den Dienst als Gardistin tauglich, das heißt es wird angeraten, dass sie:
1. ihren Dienst nur eine weitere Wache unterstützend versieht und
2. aufgrund der Gewichtsprobleme eine Ausnahmeregelung bezüglich der Nahrungsaufnahme im Dienst erfährt, welche es ihr erlaubt, entsprechende Nahrungsrationen in fester und flüssiger Form mit sich zu führen und, so es die Dienstlage zulässt, zu sich zu nehmen. Dies wirkt vorbeugend Schwächeanfällen gegenüber.
3. sie sich einer regelmäßigen medizinischen Untersuchung unterzieht, so sie in den Reihen der Garde ihren Dienst verrichtet, um verschlimmerungen ihres Zustandes rechtzeitig entgegen wirken zu können.
*auf Botenwegen erreichen der Bericht sowie eine Handschriftliche Notiz wohl irgendwie den Schreiber*
Herr Izhkarioth,
Ich bitte um zwei Abschriften dieses Berichts sowie die Überbringung dieser. Eine für Seine Gnaden Fürst Winthallan, eine für Hauptmann Aldorn.
Das Original erbitte ich für mein Archiv zurück.
Gruß
H. Flusswieser
{Ebenso erreicht besagter Bote wohl den Medicus, den Fürsten und seinen Ritter. Bei letzteren findet sich je eine sauber angefertigte Abschrift, bei ersterem das Original sowie eine Notiz in der Hand Sethurs}
Medicus,
Wenn Mitglieder des Hauses, die nicht wissen, wie ein Federkiel zu halten wäre, mich um Abschriften bitten, oder die Führung des Hauses solches verlangt, soll es mir nur Recht sein. Ihr allerdings dürftet gerade dazu fähig sein, Euer Arbeitsfeld auf die nötigen Abschriften zu erweitern.
Beste Grüße
S. R. Izhkarioth
(uhhh….. wenn der Fürst oder Giselher von der Notiz Wind bekommen….. ich mein, wir hatten das ja gestern erst… gut das Elmion gleich alles bereit liegen gelassen hat, wer will nochmal wer hat noch nicht? *g*)
Bin gespannt, ob das beim Fürst ankommt… *g*
*mit einem Schmunzeln quittiert Heridan tatsächlich den Empfang des Briefes, macht sich dann daran, eine Antwort darauf zu verfassen*
Herr Izhkarioth,
Ich bitte euch vielmals, die unsägliche Impertinenz meinerseits zu verzeihen, es war wirklich vermessen von mir, zu erwarten, dass ihr eurer Aufgabe als Schreiber nachkommt.
Ich versichere euch, dass ich in Zukunft meine Patienten bitten werde, doch später unter Fieberschüben zu leiden, wenn ich stattdessen Berichte zu kopieren habe.
H. Flusswieser
{Tatsächlich, ähnlich dem Schmunzeln des Medicus, mag man annehmen, entlockt die Antwort Heridans Sethur den kurzen Schatten eines Grinsens. Sieht ja gerade niemand.}
Medicus,
So erfreulich ein minimales Aufkeimen von tatsächlichem Humor in Eurer Person auch sein mag – Ich muss Euch bitten, Eure sicherlich überaus beschwerliche Lage nicht zu dramatisieren.
Darüber hinaus bin Ich Euch jedoch dankbar, dass Ihr zumindest nicht mehr zu planen scheint, mich mit Botengängen in das Land der Halblinge zu senden, eine Verbesserung sondergleichen. Sollte tatsächlich ein Fall von Dringlichkeit und tatsächlicher Relevanz Euch beschäftigen, bin Ich ohne weiteres bereit, Euch im Bereich des Schriftlichen zur Hand zu gehen. So lange es sich jedoch um Fälle von Amnesie und anderen, weniger dringlichen, jedoch um so intimeren Details mancher Patienten handelt, wären jene Euch sicherlich zu Dank verpflichtet, wenn Ihre Leidensgeschichten nicht noch durch meine Hände wandern müssten.
Seht also meine zuvor verfasste Bitte lediglich als die Bemühung, Euch vor Vorwürfen der Indiskretion und mich vor Diensten vergleichbar mit Eurer amüsanten Bitte, den Halben einen Besuch abzustatten, zu bewahren.
Beste Grüße
S. R. Izhkarioth
Herr Izhkarioth,
Ich fürchte ich muss euch abermals um Verzeihung bitten. Es scheint als nähmen meine Fehleinschätzungen kein Ende, habe ich euch doch bisher die Professionalität zugetraut, Abschriften anzufertigen, ohne dem Inhalt beachtung zu schenken, da dieser, wie ihr sehr treffend festgestellt habt, mitunter vertraulich ist.
So sehr ich euer Angebot auch schätze, in Notlagen als heroischer Retter einzuspringen, kann ich mich jedoch leider nicht der Vorstellung erwehren, dass, unabhängig ob es eine letzte Rettung ist oder nicht, das Kopieren und Protokollieren nach wie vor eure Aufgabe ist und nicht ein Akt der Güte an euren Mitmenschen. Dennoch kann ich euch beruhigen, dass ich euch ab sofort nicht mehr mit lästigen Bitten und anmaßenden Wünschen belästigen werde.
H. Flusswieser
Flusswieser,
Abermals missversteht Ihr. Ich bin nicht der Ansicht, es fehle mir an Professionalität, noch schenke ich dem, was ich kopiere, erhöhte Aufmerksamkeit wenn der Inhalt vertraulich ist.
Allerdings kennt Ihr, als ihr Medicus, das Haus, insbesondere aber seine teils schlichteren Gemüter besser als ich. Demnach dürfte es Euch klar sein, dass die eher schlichteren Ansichten, beispielsweise eines Stallknechts, zur Folge haben könnte, dass eben solche Gestalten Euch unangebrachterweise Indiskretion vorhielten. Ihr werdet das Misstrauen der Benachteiligten kennen.
Also bitte, legt Eure falsche Empörung ab und schickt mir Eure Berichte zur Kopie, aber hütet Euch aufgebrachte Stallknechte an mich zu verweisen.
S. R. Izhkarioth