Bells and Balls

Cinlir Winthallan
6. März 2010 • Kommentare: 2

Was für ein Tag…

Meine arme Frau konnte nicht mit zur Hochzeit. Ich nehme an, schwanger zu sein ist wesentlich anstrengender, als ich es mir ausmalen kann. Und ehrlich gesagt bin ich sehr froh darum in solcherlei Vorstellungsgabe gänzlich untalentiert zu sein.

Fangen wir mit dem ärgerlichen Teil an: Nach der Hochzeit – ich war gerade oben im Arbeitszimmer und genehmigte mir einen Schluck aus der Rumflasche, die mir von Moury und Cutting überlassen wurde – trat Cardaan an mich heran und bat darum, um Jendayi werben zu dürfen. Kam ja nun reichlich unerwartet und vor allem schnell! Der Mann kennt die Frau gerade mal eine Woche, wenn’s hoch kommt! Genug Grund zur Vorsicht. Also frage ich ihn ein wenig aus. Und was höre ich?! Er hat sie bereits geküsst! Warum, bei Mordors schwarzen Mauern, kommt er zu mir um sich die Erlaubnis zu etwas zu holen, das er schon längst getan hat! Um sie werben will er. Dafür bräuchte es, in der Theorie, meinen Segen. Da er auf die Idee jedoch erst kam, nachdem er sie küsste, wird es mit diesem Segen schwer.

Und die Frau selbst? Jendayi hat er durch seine Unüberlegtheit und ihr eigenes Nichtwissen zu kaum mehr als einer der Huren Brees gemacht. Hätte er ehrbare Absichten, wäre ihm der Gedanke sicher früher gekommen. Immerhin war er ja dereinst aspirierender Ritter. Aber wie das so ist… Er ist nicht der erste Mann, den ich seinem Drang nachgeben sehe. Dennoch enttäuschend. Jendayi selbst schien ebenso erbost. Aber an dem Tag einer Hochzeitsfeierlichkeit sollte kein Blut vergossen werden. Also gab es keine Strafe, die dieses Wort tatsächlich verdienen würde. Heulendes Elend… Kein guter Einstand für eine Wache. Kein gutes Benehmen für meine Schwerthand. Ich werde ein Auge darauf haben müssen.

Zum Glück nur das Hintergrundrauschen des Abends. Der eigentliche Anlass war, wie ich zu behaupten wage, ein Erfolg! Trotz meiner nur kurzen Anwesenheit. Vielleicht sogar gerade deswegen. Ich bin sicher, hätte ich mich unten länger blicken lassen, es wäre mir gar vortrefflich gelungen doch wieder alles in ein großes Chaos zu verwandeln. Ohne Sybell an meiner Seite gelingt mir das viel zu gut. Zu meinen Gunsten ist zu sagen, dass wohl niemand gemerkt hat, wie stegegriffen diese Zeremonie war.

Peinlich, eigentlich. Ich habe mir tagelang den Kopf zerbrochen. Und egal was ich angestellt habe, etwas ordentliches wollte mir doch nicht einfallen. Und als die beiden dann gestern so vor mir standen – war plötzlich einfach alles klar. Die Worte kamen praktisch von selbst. Ich glaube, das Geschenk wurde sehr gut angenommen. Ich denke, ich bin stolz…

Schade nur, dass ich nicht mitbekommen habe, was die Gaben an das Brautpaar waren. Wäre doch zu interessiert gewesen, was sich ein Freiherr Elteror, ein Heridan Flusswieser oder auch einfach eine Fianah sich einfallen ließen. Hm… Sollte vielleicht mich erkundigen, wie es diesem Taugenichts Tarikh geht. Aber anscheinend lebt er ja noch, sonst hätte sie gestern nicht gelächelt.

Frage mich, ob die beiden eine echte Hochzeitsnacht hatten. Oder ob sie ähnlich verlief wie Sybells und meine…

  1. Jendayi Ndapewa sagt:

    Jaha.. kickin his nuts.. hmhm

  2. Fianah sagt:

    Guuut geschlussfolgert 😉

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