Minas Faer

Langsam begannen die ersten Sonnenstrahlen sich durch das kleine Fenster in Elmion´s Haus zu schieben. Seit einigen Stunden sass er nun schon wach auf der Bettkante und betrachtete ein kleines Stück Mellornholz, eben und gleichmäßig gemasert, das einzige Stück aus seinem Fundus das es wert sein würde, was er daraus formen würde. Das „was“, war das Problem vor dem er nun stand. Was konnte er formen, dass alledem was in ihm vorgang, allem was sein Herz hinausschrie, eine glaubhafte Form verlieh? Langsam drehte und wendete er das makellose Holzstück in seinen Händen, ihr Gesicht schien sich darin zu spiegeln, der sanfte Duft ihrer Haare darin gefangen zu sein. Ein Lächeln war es, dass sich langsam auf sein Gesicht stahl als er an den vergangenen Abend dachte. Seit er aus Gondor zurück gekehrt war, hatte er sich nichtmehr so befreit gefühlt, wie in ihrer Anwesenheit. Das Strahlen in Ihren Augen, das sein Herz öffnet… der sinnliche Blick, der ihm alles versprach. Seine Gedanken schwirrten immernoch im Kreis. Dieses Gefühl, das ihn erfüllte… hatte er nicht mehr gespürt, seit er Antain zum ersten mal sah. Sie war ihr so ähnlich, und doch so besonders…. und gerade deßhalb, war er entschlossen, nicht auch sie zu verlieren… wenn nötig würde er für sie durch die Hölle und zurück gehen. Er war ein Cardaan, wenn er etwas tut, dann richtig! War es die wahre Liebe, welche man in so vielen Gedichten und Sagen las? Er wusste es nicht, doch war er zu allem entschlossen es hinaus zu finden. Und neben der Aufgabe, diesem Stück Holz eine Form die ihrer würdig ist zu geben, war es vor allem der Gang vor seinen Herrn, den er zu bewältigen hatte… und das besser heut als Morgen!