Lady Gardistin

Bryanne Aldorn
7. März 2010 • Kommentare: 3

Gedankenversunken starrte Bryanne zu und aus dem altbekannten Fenster gegenüber der Tür des Fürstenzimmers. Nur das dort gerade nicht der Fürst war, sondern Giselher, ihr Gatte. Sie lächelte leicht. Zwei Nächte haben sie nun schon das Bett miteinander geteilt, sind gemeinsam eingeschlafen und gemeinsam aufgewacht. Ungewohnt und doch so wundervoll.

Die Hochzeit war ebenso wundervoll gewesen. Sie hatte mit einer kurzen Zeremonie gerechnet ohne groß Brimborum und war um so mehr überrascht davon, wie sie im Endeffekt war. Der Fürst hatte große und doch persönliche Worte gefunden und sogar der Freiherr und Elmion, die so plötzlich zu Eidzeugen berufen wurden, hatten ebenso angemessene und doch so persönliche Worte gefunden. Sie schmunzelte in sich hinein. Ihr war gar nicht bewusst gewesen, was an ihr wohl eine der hervorstechensten Eigenschaften war. Ihr Mundwinkel zuckte, anscheinend war sie wohl wirklich in der Lage Menschen zum Lachen zu bringen. Hm, nun ja, selbst wenn sie nicht so viel konnte, das war doch was wert fand sie jetzt einfach mal.

Und die Geschenke…sie dachte an die Dinge, die bei ihnen noch auf dem Tisch daheim standen. Daheim bei Giselher und ihr. Erneut ein Schmunzeln. Wann Sie sich wohl daran gewöhnen würde nicht zu ihrem Haus abzubiegen nach Dienstschluss und mit seinem…nein, ihrem Namen zu unterschreiben? Die Teekanne wurde gestern schon direkt von Giselher benutzt und obwohl sie beide frei hatten, ist er gestern in den Dienst gegangen. Sie schüttelte schmunzelnd ihren Kopf. Erstaunlich wie unterschiedlich und doch wie ähnlich sie sich sind. Jahrelang war sie davon ausgegangen, dass nie ein Mann zu ihr passen würde und nun…Giselher. Irgendwie hatte sie überhaupt keine Sorgen was ihre gemeinsame Zukunft betraf. Wie ihr Dörnchen schon sagte: Es würde sich alles geben. Schmunzelnd dachte sie an das Beutelchen mit den blauen Beeren daheim. Kinder…nun es war wohl ihre Pflicht irgendwann einen Erben für ihr Haus zu zeugen…glaubte sie zumindest. Aber war es nicht auch ihre Pflicht als Gardistin zu dienen? Als sie Giselher darauf ansprach, sagte er nur, dass sie das entscheiden solle, dass es sich geben würde…doch was das betrifft…nun ja, sie würde vorerst weiter aufpassen. Sie würde erst aufhören diese Vorkehrungen zu treffen, wenn Giselher es wünscht, egal was er jetzt sagt. Sie schmunzelte erneut und wurde leicht rot bei dem Gedanken an die beiden Nächte. Ja, Wärme würde sie ihm immer gerne spenden wollen, so viel war schon mal klar. Leise seufzend atmete sie durch.

Elmion hatte vorhin gefragt ob sie jetzt „Gardistin Lady Aldorn“ sei oder einfach nur „Gardistin Aldorn“. Sie hatte mal auf das zweite hingedeutet. Das erste klang auch irgendwie völlig albern. Eine Lady Gardistin. Schon komisch irgendwie. Sie erspürte die beiden Ringe an ihren Fingern, die ihr bestätigten, dass sie eine Lady Gardistin war. Unterdrückt lachte sie schnorchelnd. Es war durchaus wirklich komisch aber irgendwie so…so…richtig. Sie dachte erneut an den Mann da hinter ihr in dem Raum, sie musste sich zusammen reißen die Tür nicht aufzureißen und stürmisch in seine Arme zu laufen, einfach nur weil sie es konnte. Amüsiert biss sie sich auf die Unterlippe und sah sich um. Hm, es war niemand im Hause…alles war still…sie könnte also…

  1. Giselher Aldorn sagt:

    *lach* Lady Gardistin, das ist mal schön. Ich sehe sie schon in Giselhers Arme fliegen!

  2. Cinlir Winthallan sagt:

    Noch haben sie ja Narrenfreiheit! *g*

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