Neumond

Sandwind
29. April 2010 • Kommentare: 3

Es war kalt. Noch nie in seiner Zeit hier, waren ihm die Nächte derart kalt vorgekommen. Und auch die Tage. Alles war viel zu kalt, egal wohin ihn seine Schritte führten. Er hatte es getan. Zum ersten Mal hatte er einen direkten Befehl gebrochen. Zwar würde es niemand merken, niemand wissen. Aber er wusste es. Und das war mehr als genug. Mehr als zu viel.

Kalten Stein hatte er im Rücken. Auf der anderen Seite schien der Mond, das wusste er. Dennoch blieb es kalt in ihm. Er fand, wieder, keine Ruhe. Fand keine Wärme. In diesem Land, so hatte er nun gelernt, gab es keine Sonne mehr. Und er würde ihr Fehlen zeitlebens spüren.

Schon einmal hatte er dieses Loch gespürt. Er wusste, dass er daraus hervorkommen würde. Er wusste, er würde leben. Er wusste, man würde ihn tragen. Aber es gab so viel, was er noch hätte sagen können. Sagen müssen. Doch er hatte geschwiegen. Geschwiegen und war gegangen. Weil er glaubte zu müssen.

Und wie sollte ein Mann so zum Himmel aufsehen, ohne geblendet zu werden? Er kannte sie doch, die alten Geschichten. Wenn gerzeite Liebe, zu sehr angefacht, verbrannte und nichts zurück ließ, außer Sand.

Cúronsûl – so lautete sein Name.

Aber wieder war er nur Sandwind.

  1. Marwa Mackenschild sagt:

    🙁 och menno!

  2. Sethur sagt:

    Traurig, traurig – und trotzdem sau schön. 🙂

  3. Cinlir Winthallan sagt:

    Wenn euch der schon gefällt, wartet auf den richtigen Blog! 😉

Du musst eingeloggt sein, um zu kommentieren.