Analyse

Heridan Flusswieser
3. Mai 2010 • Kommentare: 7

In Jahren…

Heridan linste in den Glaskolben. Noch immer zeigte seine Analyse kein Ergebnis. Sein eigens entwickeltes Verfahren zur Trennung und bestimmung von Stoffen zeigte also bisher noch keinen Erfolg. Verärgert beugte er sich über das Papier auf seinem Tisch, auf dem er die Fortschritte oder auch den Mangel an diesen schriftlich festhielt. Dennoch… sein Schriftbild erschien anders. Die Hand war zittriger, fahriger in der Bewegung geworden. Dazu das leichte Schwindelgefühl…

Gas! Ein unsichtbares Giftgas! Verflucht… Das habe ich nicht bedacht… Eilig schrieb er: „Sicherheit: Luftdicht machen“ auf das Protokoll seiner Versuche. Sofort nahm er auch einen zweiten Zettel herbei, auf den er mit einigen Klecksen schrieb: „Warnung: Giftgas im Raum, Tür nicht öffnen, zunächst Fenster einschlagen und auslüften lassen“. Noch ehe die Tinte ganz getrocknet war, schob er diesen durch den Schmalen Spalt unter der Tür seines Labors durch, bevor er die Ritze mit einer seiner Roben so gut es geht abdichtete. Es darf nicht in den Hauptraum gelangen, verdammt. Am Ende würde es bis ins Schlafzimmer gelangen. Und Nephi… Ich muss ein Fenster aufkriegen… schoss es dem Mann durch den Kopf. Es befanden sich nur zwei Fenster in dem Raum. Das eine diente nur dazu, Licht hineinzulassen. Nur eines konnte geöffnet werden. Oder, zum Leidwesen des Mannes, eben nicht. Scheiße. Die Farbe hat das ganze wohl verklebt…
Heridan rannte daraufhin zum Schreibtisch. Ein weiterer Zettel musste her… Hastig kritzelte er fünf Worte darauf, bevor er ihn zusammenrollte und durch das Schlüsselloch in den Vorraum beförderte, welches er danach mit einem Wachspropfen fest verschloss. Gut, deine Frau wäre gesichert… Zeit, dein eigenes Leben zu retten, du Möchtegern-Held.
Er spürte, wie seine Kräfte weiter schwanden, als er den Kerzenständer ergriff, der bei ihm Stand. Marwa hatte ihn nach der Hochzeit als Geschenk überbracht, und wenn sie ihn wirklich selbst gefertigt hatte, hieß das, er besaß die nötige Stabilität. Die Blattverzierungen waren wie Griffe… Der Fuß würde vielleicht reichen. Wie ein Kind, das vom Rittersein träumt und Lanzenreiten nachspielt, stürmte er mit dem Kerzenleuchter gegen das Fenster. Ein Lautes klirrendes Geräusch, ein Riss im dicken Glas… Dadurch ermutigt nahm er wieder Anlauf.
Den halben Weg gen Fenster brachte er hinter sich, dann wurde er langsam, träge. Der Kerzenständer entglitt seinen Händen und fiel scheppernd zu Boden. Beim nächsten Schritt fiel er selbst darüber, prallte dumpf auf den Boden. Doch den Schmerz spürte er nicht mehr, sein Gesicht zeigte das Lächeln, das er seit der Hochzeit vor nunmehr achtzehn Jahren nicht verloren hatte. Mit diesem Lächeln auf den Lippen schloss er die Augen und erwartete das Unausweichliche, nunmehr auch zum aufstehen zu sehr geschwächt.

Draussen auf dem Zettel im Schlüsselloch fanden sich die letzten Worte, die er niederschrieb.
Es tut mir Leid, Nephi

  1. Cinlir Winthallan sagt:

    Wah! >.< Sethur, du hast den Medicus getötet! *Nim hau*

  2. Heridan sagt:

    Echt mal. Andere Hand auch noch ab. Und ein Bein dazu!

  3. Theowalt sagt:

    *heul* Das ist doch nicht in Ordnung!
    Sethurrr… du bist schuld…
    BÖSE *heul*

    *schnüff* Armes Nephi… *ins Taschentuch rotz*

  4. Sethur sagt:

    Du hast Theo getötet, Solan! Und Nargeras! Und die Klingen! Und Alejandro! Und J.F. Kennedy! Und Martin Luther King! Und Che!

  5. Marwa Mackenschild sagt:

    *steht dann wohl mal Sethur bei*
    Äh, ja. Alles wird gut?

  6. Elmion sagt:

    Und Michael Jackson!

  7. Cinlir Winthallan sagt:

    Wenigstens nennt mich HIER keiner Fisch!

Du musst eingeloggt sein, um zu kommentieren.