Werben

Sveawyn
5. Dezember 2010 • Kommentare: 0

Sachte verschloss Sveawyn die Tür hinter sich nachdem Ealothir sie nach Hause gebracht hatte. Ein ereignisreicher Tag lag hinter ihr, der wohl auch das ein oder andere verändern würde. Leise schlich sie sich in Fianahs Zimmer, begierig darauf ihrer Freundin sogleich alles zu erzählen, ihr zu sagen das sie letzendlich doch recht mit ihren Vermutungen behielt. Sie zog eine Schnute als sie ihren Kopf durch die Tür steckte und nur das sanfte sich heben und senken der Bettdecke sah, sie schlief. So mussten die Neuigkeiten bis morgen warten, doch wem sollte sie sonst berichten? Irgend jemanden musste sie doch davon erzählen, am besten gleich der ganzen Welt, ja am besten jedem! Ob Freund oder Feind ob Bekannter oder Fremder, am besten, so wäre es wohl, sich gleich auf ein Podest inmitten von Bree stellen und es herausschreien.

Sie, Sveawyn, die Stallmagd des Cinlir Winthallan, Fürsten von Minas Fear, Herzog zu Ost-Agar und Stadtrat von Bree war endlich wieder verliebt!

Und um sie, Sveawyn, Stallmagd des Cinlir Winthallan, Fürsten von Minas Fear, Herzog zu Ost-Agar und Stadtrat von Bree wurde ab dem heutigen Tage sogar offiziell geworben!

Nach der letzten Zeit, nach dieser Sache mit Finarian, wäre ihr nie in den Sinn gekommen sich noch einmal zu verlieben, sich erneut auf dieses Abenteuer einzulassen, bei dem man so viel erreichen und gewinnen doch eben soviel wieder verlieren konnte. Und doch war es nun so gekommen. Sie vermochte sich noch gar nicht vorstellen wie es denn wirklich war derart umworben zu werden, was ein Mann denn nun genau tat sobald er um eine Frau warb, zumindest so offiziell wie Ealothir das nun vorhatte. Bei Finarian waren wohl seine ganzen Beleidigungen und Zickereien am Anfang eine ganz eigene Art des Werbens gewesen, doch würde es bei Ealothir sicherlich anders aussehen, zumindest hoffte sie dies. Wie genau, das würde die Zeit zeigen, sie selbst konnte es allerdings kaum mehr erwarten ihn wieder zu sehen.

Er war auch schließlich gänzlich anders, konnte besser mit Worten umgehen und besaß weitaus mehr Anstand als sein Vorgänger, manchmal sogar zu viel, zumindest wenn sie an die Situation im Pony dachte, als dieser Finh, ein Freund von Fianah, sich zu ihnen an den Tisch gesellen wollte. In ihren Augen hatte er höflich gefragt und sie hätte auch nichts dagegen gehabt. Ealothir allerdings sah dies anders und machte ihm in einen, für sie fast schon überheblich, klingenden Satz klar das er dies nicht wünschte.
Für einen kurzen Moment war Sveawyn wieder einmal klar geworden wie sehr sie sich denn unterscheiden, besonders bei dem darauffolgenden Gespräch zwischen ihnen. Außerdem wer ging schon mitten in ein Gasthaus wenn er mit jemanden allein sein wollte?
Doch verpufften all jene Gedanken wie eine Seifenblase als er ihr kurz darauf gestand, welch Grund sein Besuch beim Fürsten gehabt hatte. Irgendwie, so war sie sich sicher, würden sie schon zusammenpassen, zumindest war es bisher bei jedem Treffen so gewesen das sie ein gemeinsames Thema fanden.
Ach ja, der Fürst, mit ihm war heute sogar ein weiteres Problem gelöst worden, nachdem er sie um ihre Meinung bezüglich des Ritters fragte und sie ihm offen Rede und Antwort stand. Entgegen all ihrer anfänglichen Bedenken vertraute er nach wie vor auf ihre Meinung was den Stall betraf. All die schlechten Gedanken der letzten Tage fielen von ihr, sie machte alles richtig und das wurde gesehen und respektiert, ein gutes Gefühl.

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