Mit einem Blitzen bewegte sich die Klinge schnell auf seine Brust zu. “Sein Sohn wird sie wahrmachen. Blut für Blut”
Dieser Gruß, diese Worte, diese verdammte Stimm … ging es rasend schnell durch ihre Gedanken, als die Klinge auf Kleidung traf, Haut durchglitt und in Fleisch, Blut und Leben eindrang. Grüne Augen weiteten sich und blickten den Freund, welcher gegen sie sackte, erschrocken an.
Diesen Ausdruck hatte er noch nie in ihren Augen gesehen, als klirrend die zweite Klinge zu Boden ging und ihr eigenes Leben einzig von dem großen Mann abhing, der jetzt noch die Umgebung wahr nahm.
Verdammt Metzger …was tust du hier? Du IDIOT!
Das war alles was über ihre Lippen kam, während sie mit Heridan gen Boden sackte und sein noch warmes Blut die Klinge herunter auf ihre Finger, ihre Hand rinnen spürte. Zitternd und sanft legte sie ihn ab, was im Gegesatz zu der Ohrfeige stand, die sie ihm direkt danach noch mit blutiger Hand zukommen liess. Sie atmete schwer, aufgeregt, verärgert.
Rattenfänger, heb ihn hoch, wir müssen weg hier, ich muss nach ihm sehen und lass den Dolch stecken, sonst läuft er aus wie eine Schlachtsau.
Es fiel Rattenfänger schwer den Medikus zu tragen, weniger weil der so schwer war, sondern eher weil er auf seine Weise doch gerne den Dolch heraus gezogen hätte. Dennoch trug er den Verletzen schweigend, während die Füchsin hinter ihm aufräumte. Sie sammelte die Wurfmesser ein, schneller als man sehen konnte und eilte dann nach.
Der Weg der drei endete in einer Hütte, verranzt aber das war gleich, hier konnten sie Heridan auf ein Lager legen und auf Geheiss, zündete Rattenfänger ein Feuer an.
Dann begann ein Wettlauf, der noch nicht gewonnen sein würde, wenn er nur wieder aufwachen würde, sondern erst dann bestanden wäre, würde er die nächsten sieben Tage gar nicht, oder nur sehr wenig fiebern. Flinke Finger säuberten die Wunde, brannten sie aus und verbanden sie mit dem, was sie noch an Dingen dafür hatten. Er würde den schmerz spüren, denn sie hatte nichts um ihm diesen zu nehmen, wenn … ja wenn er wieder zu sich kommen würde.
Sollte dem allerdings so sein, dann würde er einen Raum erblicken, einen brennenden Kamin, einen Mann den er wohl lieber weit weg gehofft hatte und an seinem Lager, fast wachend ob sie schlief oder nicht, die Füchsin. Das Blut an ihren Fingern war längst getrocknet, aber nicht abgewaschen.
Und als er die Augen aufschlug, waren die ersten Worte die er hörte, folgende..
…verdammter Trottel… warum … hat er das gemacht?
Sie klangen leise und dann könnte er auch ihre Hand auf seiner Brust bemerken, obgleich sie müde war, hatte sie ihn nie ausser Kontrolle gelassen, denn so fühlte sie Zittern, Fieber oder … im schlimmsten Fall nichts mehr.