Hello to the other side

Bryanne Aldorn
4. Januar 2016 • Kommentare: 1

Lieber Drakon,

ich schreibe Dir um zu berichten, dass wir nun wieder sicher im Breeland angekommen sind. Es ist erstaunlich, dass es sich hier mittlerweile viel mehr nach meiner Heimat anfüllt als in Gondor. Wahrscheinlich weil alles, was meine Heimat in Gondor ausgemacht hat, nicht mehr existiert: Lucan ist tot, die Klingen existieren nicht mehr und die meisten unserer Brüder und Schwestern sind für andere Eidherren an der Front und das „Fuchs und Stute“ ist geschlossen und seine Ackerböden wahrscheinlich verwildert. Es schiebt eine große dunkle Wolke über meinen Kopf wenn ich darüber nachdenke. Ebenso bedrückt es mich nicht zu wissen wie es um Dich steht, mein geliebter Bruder, und um Gyroir. Seid Ihr an die Front gezogen? Seid Ihr überhaupt noch am Leben oder muss ich dafür beten, dass unsere Vorväter Euch in ihren Hallen begrüßt haben? Ich weiß nicht ob Dich dieser Brief jemals erreichen wird aber es war mir wichtig Dir zu schreiben. Vielleicht hast Du meinen Brief aus Bruchtal auch gar nicht bekommen wobei die elbischen Boten wahrscheinlich um ein vielfaches verlässlicher sind als jeden Boten, den ich hier im Breeland auftreiben könnte.
Auch hier im Westen merkt man den Krieg aus dem Osten, in Bree ist es recht ruhig, das Pony wirkt teilweise fast wie ausgestorben. Auch hier haben die Menschen viele Verluste zu beklagen und die üblichen Handelsrouten sind nicht mehr so frequentiert wie vor vielen Jahren. … ich habe gerade frequentiert geschrieben. Ich glaube der lange Aufenthalt bei den Elben hat doch Spuren hinterlassen, ich spreche ja schon fast wie ein hochtrabendes Nachschlagewerk.

Der Fürst ist wie Du Dir denken kannst nicht sonderlich erfreut darüber, dass er den Weg aus Bruchtal nicht über den Rothornpass gen Süden bis nach Gondor nehmen konnte, sondern wir in Bruchtal festhingen da die Elben sagten, dass die Pässe derzeit nicht nutzbar seien. Und dann kam auch noch der Befehl von dem Truchsess an Cinlir, dass er aktuell nicht nach Gondor kommen solle. Natürlich ist dies sicherer für die Fürstin und so weiter aber ich verstehe nicht warum der Truchsess einen Mann wie den Fürsten nicht an Gondors Front stehen sehen will. Man munkelte in Bruchtal, dass der Truchsess dem Wahnsinn anheim gefallen sei und vielleicht entspricht dies tatsächlich der Wahrheit. Zumindest die Armee des Fürsten kämpft unter der Führung seines jüngeren Bruders Enlir an der Front. Vielleicht ist es dann auch irrelevant ob die Truppen noch durch den Fürsten selbst und Giselher verstärkt würden oder nicht. Die Garde des Fürsten ist sehr ausgedünnt, die meisten wurden schon vor längerer Zeit sporadisch nach Gondor geschickt um zu kämpfen. (Ich habe sporadisch geschrieben! – wobei ich gar nicht weiß ob ich es richtig genutzt hab. Naja egal) Und so sind es gerade nur sehr wenige Gardisten vor Ort was Giselher einige trübe Gedanken beherrscht. Taramer ist jetzt Hauptmann für die Breeland-Garde des Fürsten geworden und ich denke, er wird sehr viel damit zu tun haben neue Gardisten zu rekrutieren. Und wahrscheinlich wird es sehr schwierig sein bedenkt man, dass Bree generell fast wie leergefegt wirkt und wer weiß wieviele Personen mit Potential zu einem Gardisten hier überhaupt noch rumlungern. Ich weiß auch aktuell gar nicht wie es um die Stadtwache bestellt ist oder um den Stadtrat.

Ansonsten sind wir aber gut angekommen und sind dabei uns einzuleben. Ich reite gleich mit Gernoth-Lucan mal zu dem alten Aldorn. Der hat natürlich gleich geschimpft, dass Giselher nicht zum Helfen für die Wintergerste kommt und versteht auch nach all den Jahren glaube ich immer noch nicht so richtig was es für seinen Sohn bedeutet ein Ritter eines gondorischen Fürsten zu sein. Aber ehrlich gesagt, mag ich ihn dafür um so mehr. Bei ihm weiß man immer woran man ist und so reite ich mit Gernoth heute hin und kann ihm helfen während er seinem Enkelkind stolz beibringen kann was es heißt erfolgreicher Bauer zu sein. Das Wissen wird dem Jungen gut tun für seine Zukunft. Auch wenn der Titel eines Ritters nicht vererbbar ist so wird vielleicht auch Gernoth-Lucan mal einer werden und es ist nie verkehrt zu wissen was die Anliegen der einfachen Bauern sind (große Güte wie das klingt…). Deshalb glaube ich auch, dass Giselher, wenn wir dann endlich irgendwann in Gondor sind, ein großartiger Lehnsherr wird auch wenn er sich recht viele Sorgen darüber macht.

Es tut trotz allem gut wieder hier zu sein und nicht mehr in Bruchtal zu sein. Ich sage nicht, dass die Zeit nicht auch schön war. Sie hat mir viel bedeutet und mich noch mehr gelehrt. Ich kann jetzt sogar einfache Sätze auf Sindarin bilden und glaub mir mal wenn ich Dir sagen, dass ich jetzt noch besser kochen kann. Aber hier ticken die Uhren wieder in normaler Geschwindigkeit und man fühlt sich nicht mehr wie das Kind was noch so viel zu lernen hat. Gernoth-Lucan kann erstaunlich viel Sindarin, wahrscheinlich so viel wie er auch unsere Sprache spricht, weil er so viel mit den Kindern in Bruchtal gespielt hat – was natürlich Elben waren. Außerdem hat er ein Übungsschwert von den Elben geschnitzt bekommen, es sieht eher aus wie ein Zierstück für die Wand als ein Spielzeug aber er liebt es abgöttisch. Wir müssen ihm nur beibringen was es heißt für sein Schwert Sorge zu tragen.

Des Weiteren gibt es sogar in der Kurzen Zeit schon neue Entwicklungen hier. Taramer und Dame Claddagh Arynn haben sich verlobt! Noch ein Hauptmann des Hauses, der eine edle Dame heiratet so wie Elmion damals (Mögen die Vorväter seine Seele willkommen heißen). Außerdem ist gestern Abend noch eine Baronin aus Gondor angekommen. So wie Giselher sagt ist sie eine alte Bekannte des Fürsten. Sie hat wohl ihren Ehemann verloren und hat jetzt hier Schutz gefunden. Giselher erzählt, dass sie auch einen kleinen Sohn hat der aber bei ihren Großeltern ist und generell wirkt sie sehr trübsinnig. Der Fürst wünscht – oder hat vielmehr befohlen – dass ich sie etwas aufheiter. Als wenn ich dafür einen Befehl bräuchte…naja. Ich zumindest mache es gern und versuche es möglich zu machen, dass sie sich hier so einlebt und so wohlfühlt wie alle gondorischen Edeldamen es zuvor auch getan haben. Irgendwie ist der Fürst ja immer so stieselig und aggressiv drauf aber im Grunde genommen hat er ein gutes Herz was wohl auch viele andere sehen bedenkt man wieviel Mündel und Schutzebefohlenen er über die Jahre hatte.

Mein lieber Bruder, mehr gibt es nicht zu berichten. Ich hoffe, der Brief erreicht Dich und Du befindest Dich wohlauf. Wie geht es Cyrah?

In Liebe, Deine Bryanne

  1. Giselher sagt:

    Danke… jetzt will ich… nein Giselher, sofort Drakon an seiner Seite haben ! *seuftz* 😀

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