Feuer

Kashin Daedeloth
12. Januar 2009 • Kommentare: 4

Ein weiterer Tag… aber ein glücklicher, diesmal. Sie ist wieder da… was das bedeutet? Vielleicht endlich mal wieder eine ruhige Nacht… ohne Sorge. Ohne Angst.

Ich stand auf einem weiten Feld. Es war unglaublich heiß… die sommerliche Mittagssonne brannte erbarmungslos auf die Ebenen Gondors herunter und das Zirpen der Zikaden war unangenehm laut. Weit vor mir konnte ich einen Hof erkennen… sogar mit kleiner Stallung nebenan. Ich setzte mich in Bewegung und trat darauf zu. Je näher ich kam, desto stärker wurde der Geruch nach Thymian… die Sträucher, die ihn verströmten wuchsen hinter dem Hof, wie ich erkennen konnte, als ich ihn erreicht hatte. Ich trat die Stufen zur Tür hinauf und sah, dass sie offen war. Vorsichtig schob ich sie auf und betrat den kleinen Vorraum. Der alte Holzfußboden knarrte unter meinen Schritten… sie führten mich in den nächsten Raum… es war das Wohnzimmer, wenn man es so nennen konnte, denn mehr als eine Feuerstelle, einem Tisch und einigen Schränken gab es in diesem Raum nicht. Im hinteren Teil des Raumes führte eine Treppe in das obere Stockwerk… ich erklomm sie und befand mich in einer Diele. Links und rechts davon führte jeweils eine Tür in zwei kleinere Räume, die wohl die Schlafzimmer darstellten. Zuerst betrat ich das linke Zimmer. Rechts an der Wand stand ein Bett mit einer Matratze, die diesen Namen eigentlich nicht wirklich verdient hatte, bestand sie doch eigentlich nur aus einem Ballen Stroh, über den ein Leinentuch gespannt wurde, das langsam löchrig wurde. Am Fußende lag eine Decke, fein säuberlich zusammengelegt. Mein Blick wanderte weiter zur Kommode, die links neben dem Bett stand und von dort durch den Rest des Raumes. Abgesehen von einer kleinen Holztruhe und dem runden Teppich gab es nicht viel zu entdecken, also verließ ich den Raum und öffnete die gegenüerliegende Tür zum zweiten Raum. An den Wänden links und rechts standen jeweils zwei kleinere Betten, die allerdings in besserem Zustand zu sein schienen, als das vorherige. Auch hier stand neben dem Bett jeweils eine Kommode. Auf der zum rechten Bett gehörenden stand zusätzlich noch eine recht kleine, aber sehr fein verarbeitete Schatulle. Als ich sie öffnete sah ich ein goldenes Kettchen, das einen Anhänger in Form eines „K“ trug.

Durch das Fenster drang das Gelächter eines Jungen… ich schloß die Schatulle und blickte hinaus. Auf dem Feld hinter dem Hof spielte ein Junge von etwa elf oder zwölf Jahren mit einem Hund. Ich sah ihm eine Weile dabei zu, dann verließ ich den Raum und stieg wieder ins Wohnzimmer hinab. Ein letztes mal blickte ich mich um und verließ dann schließlich auch das Haus. Ich lenkte meine Schritte zum Feld, das ich soeben von oben gesehen hatte und trat auf den Jungen zu. Er schien mich nicht zu bemerken, also ging ich zum anliegenden Olivenhain und lehnte mich an einen der Bäume um ihm ein wenig zuzusehen. Nach einer Weile hielt der Junge inne und blickte zum Haus. Am Eingang stand ein Mann mit dichtem schwarzen Haar, der ihm zuwinkte. Der Junge erwiderte diese Geste fröhlich und widmete sich weiter seinem Spiel mit dem Hund. Der Mann, welcher vermutlich sein Vater war, sah ihm noch einen Moment zu und betrat dann das Haus.

Ich wusste was als nächstes passieren würde… zunächst war es nur ein leises Knistern, aber mit der Zeit… wuchs es heran zu ohrenbetäubendem Getose. Das Lachen des Jungen wich einem entsetzten Aufschrei, begleitet von lautem Gebell. Der Junge rannte auf das brennende Haus zu… ich schloß die Augen.

Als ich aufwachte zitterte ich… und das einzige was ich tun konnte um nicht laut loszuschreien war, mich an meine Frau zu klammern, wie ein kleines, verängstigtes Kind an seine Mutter. Ich konnte das Feuer fast noch spüren…

  1. Mewen sagt:

    wow, toller Blog 🙂

  2. Elmion sagt:

    So langsam glaube ich, unser lieber Kashin hat wirklich Probleme… *g*

  3. Kashin Daedeloth sagt:

    Nee, der macht sich nur zu viele Gedanken *g*

  4. Liniath sagt:

    Outsh, der und sein Trauma ^^

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