Ein ungewollter Rückblick

Zarroc Angor
7. August 2009 • Kommentare: 2

Ich schlief an diesem Abend schnell ein, waren doch die vergangenen Tage sehr Arbeitsreich.

Ich träume. Ich bin wieder in Angmar. Ich erkenne den Ort wieder. Lichtung 124. Der General und die meisten Offiziere waren vor ein paar Tagen gefallen und ich als einfacher Leutnant hatte nun das Kommando über die verbliebenen 763 Mann. Wir hatten uns auf eben jene Lichtung, auf den Karten mit der Zahl 124 gekennzeichnet, zurückgezogen und erwarteten einen weiteren Angriff der Orks. Wiedereinmal regnete es den für dieses Land typischen sauren Regen, welcher den Boden zu einer grauen rutschigen Masse werden ließ. Wir hatten keine Zelte mehr, denn diese mussten wir beim schnellen Rückzug der letzten Woche allesamt zurücklassen. Hinter mir, hinter uns, trohnte auf einer Anhöhe jedoch ein großes weißes Zelt. Der Feldmarschall war gekommen. Jedoch überließ er uns das kämpfen und auch seine so berüchtigte Leibstandarte kümmerte sich nur um die Sicherheit Ihres Herrn.

Die Richtung aus welcher der Angriff erfolgen wird war uns ausnahmsweise einmal bekannt und so stellte ich die Männer in 3 hintereinander liegenden Schlachtreihen auf. Ich hatte meinen Befehl mit allen Mitteln diese Lichtung zuhalten, also würde ich dies auch tun. Bögen hatten wir schon lange nicht mehr da Pfeile zu Teuer sind um sie an ein Strafbattalion zuverschwenden. Wir hatten uns damit abgefunden. Auch Rüstung und Waffen waren bei uns nicht bei jedem vorhanden. Manche meiner Männer stellten sich dem Kampf lediglich mit angespitzen Ästen in den Händen. Da wir also über keinerlei Fernkampfwaffen verfügten hatte ich mir vor ein paar Tagen etwas einfallen lassen. Steine gab es hier zugenüge, also ließ ich die Männer welche in der größe einer Faust einsammeln und diese sobearbeiten dass sie scharfkanntig wurden. Einen Teil der Messerscharfen Steine ließ ich im Vorfeld vor unserer Schlachtreihe auf dem Boden verteilen. Wusste ich doch das viele Orks ohne Stiefel in den Kampf zogen. Desweiteren hatte jeder Mann seinen Ledergürtel abzugeben aus denen ich behelfsmäßige Schleudern für die restlichen Steine fertigen ließ.

Der Angriff stand nun kurz bevor, so war es also diesmal an mir Worte an die Männer zurichten. „Männer! Wir haben den Befehl diese Anhöhe zuhalten wa!!! Egal wie! Ihr werdet also die Reihen geschlossen halten und jeder der es wagt einen Schritt rückwärts zusetzten dem werde ich persönlich den Unterkiefer herausreißen um mir daraus nen Windspiel zubauen. KLAR!!! Jeder von Euch hat dem Feind entgegen zulachen wenn sie auf uns zustürmen. Sät Furcht in Ihr schwarzes Blut und lasst Sie spüren, dass ein jeder von Euch sich berreits freut in Ihren Gedärmen zubaden und Ihr Hirn in dieser Nacht als Kopfkissen zunutzen.“

Am Waldrand sah ich nun die ersten Feinde aufmarschieren also schrie ich bis ich heiser war :“ FÜRCHTET UNS!!!!!! FÜÜÜÜRCHTET UUUUNS!!!“ und 763 Stimmen stimmten ein. Dann kamen Sie. Die Steine nahmen etwas von Ihrer gewohnten Angriffswucht jedoch tat sich schnell bei der 3ten Angriffswelle eine Lücke in unseren reihen auf in welche nun auch ich mich warf. Leider hatte auch ich keine richtige Waffe mehr, also hatte ich mir aus Splittern eines merkwürdigen Kristalls und alten Lederhandschuhen soetwas wie Krallen zusammengeschustert mit welchen ich jetzt lächelnd auf meinen ersten Gegner eindrosch. Nach einigen Hieben ging dieser dann zuboden und ich sah mich sofort dem nächsten Gegner gegnüber. So verging einige Zeit bis ein riesenhafter Ork mit einer rostigen Zweihandklinge auf mich zustürmte. Mir blieb keine Wahl, ich musste die Entfernung zwischen Ihm und mir schnellstmöglich verringern sonst hätte ich keine Chance gegen seine Waffe zubestehen. Ich stürmte auf Ihn zu und sprang Ihn an. Gemeinsam gingen wir auf den mit Blut getränkten und matschigen Untergrund zuboden. Er war ungeheuerlich stark und schon nach einem kurzen Augenblick lag ich auf dem Rücken und er saß auf mir drauf. Zumindest hatte er seine Waffe weggeworfen welche Ihm in dieser Position nichts nützte. Mit grauenhaften Schlägen seiner Fäuste setzte er mir zu sodas ich gezwungen war ihn mit Beinen und Armen zuumklammern. Wiedereinmal setzten meine Gedanken aus und ich biss zu! Ich erwischte einen Teil seiner Nase und des untern Jochbeins. Sein schwarzes Blut drohte mich zuersticken doch ich ließ nicht nach. Jaulend wie ein verletzter Keiler schlug er wild umsich. Ein Schlag traf meinen Kopf und ich wurde kurz benommen und musste den Biss lösen. Er saß immer noch auf meiner Brust doch schien er von seinem eigenen Blut geblendet also nutze ich den Moment und schlug mit den Fäusten, an derren Handschuhe die Kristalle längst abgebrochen waren, immer wieder in sein Gesicht. Nach ca einem dutzend Schläge legte ich nun all die mir verbliebene Kraft in einen Schlag. mit einem markerschütternden knirschen brach meine Hand doch auch sein Schädelgab nach und er fiel wie vom Blitzgetroffen von mir heruntern. „TROLLE!!!!“ hörte ich viele verzweifelte Stimmen schreien. Ich wuchtete gerade meinen geschundenen Leib vom Boden als ich auch schon einen kleinen Baum auf mich zurasen sah. Zuspät. An ein Ausweichen war nicht zudenken so dass der Baum mich wuchtig am linken Bein traf, es brach, und mich wieder zuboden warf. Einer dieser scharfkantigen Orkschilde kam in mein Blickfeld und ich warf diesen blind in Richtung des Trolls. Eine dunkles schmerzerfülltes Grollen war zuhöhren und ich sah dass ich Ihm eben jenen Schild in die Weichteile geworfen hatte wo es nun feststeckte. Einige meiner Männer sprangen den Troll nun an und brachten Ihn wenige Zentimeter neben mir zufall.  Der Lärm der Schlacht verebbte und ich kroch den Hang des Hügels hinauf um eine Übersicht zubekommen. Sie flohen. Wir hatten es geschafft. Ich richtete mich in eine sitzende Position auf und sah wie einige von meinen Männern lebend von den Orks weggeschleppt wurden. Plötzlich standen weiße Stiefel neben mir. Ich blickte hoch. Neben mir stand Feldmarschall und Großinquisitor Wintereiche. „Gut gemacht Leutnant.“ Er lächelte die ganze Zeit. „Erhebt Euch gefälligst wenn ich mit Euch rede!“ Den schmerzen meines gebrochenen Beines zum Trotz stand ich auf. Hatte ich mich doch in den Kerkern Barad Gularans wesentlich heftigerem konfrontiert gesehen. „Sie nehmen wieder einige Sträflinge mit. Ihr, Leutnant, werdet dafür Sorgen dass keiner der entführten jemals zurückkehrt. Wir können es uns nicht leisten das die Männer annehmen mann könnte der Gefangenschaft entrinnen. So werden sie zukünftigen Angriffen länger standhalten und eher sterben als sich mitnehmen zulassen. Ihr habt meinen Befehl gehört und tut mir einen gefallen. Wascht euch Ihr stinkt!“

216 Männer waren gefallen und weitere 98 Mann würden diese Nacht noch an Ihren Wunden sterben. 36 Mann waren verschwunden und ich hatte nun also Sorge zutragen dass sie es auch blieben. Von einem meiner Männer lies ich mir eine Schiene für mein Bein anfertigen mit welcher ich trotz gebrochenen Beines noch gehen konnte. Ich nahm mir 10 meiner besten Männer und noch in dieser Nacht töteten wir 12 Mann die mit Glück und einer gehörigen Portion Mut den Orks entkommen konnten und Hoffnungsvoll auf den Weg zurück zu Ihren Kameraden waren. 2 meiner Männer die mich begleiteten wollten dass nicht tun, also erschlug ich Sie.

Am nächsten morgen strich ich 352 Mann aus den Akten mit dem Vermerk: Gefallen am dritten Tage des Winters des 20ten Herrschaftsjahres für Gondor und des Truchseß Recht. Ort: Lichtung 124.Restliche Strafe wird erlassen.

Schweißgebadet erwache ich in meinem Bett. Damals war es mir gleich wieviele Männer starben doch heute fühle ich für jeden Mann den ich damals tötete und der fiel ein stechen in meinem Herzen. „Verdammt, wann werd ich endlich diese Träume los!!??“

  1. Sybell sagt:

    *kalter Schauer auf dem Rücken* *Taschentücher für alle bereit leg* *

  2. Cinlir Winthallan sagt:

    Sehr gut finde ich: Restliche Strafe wird erlassen. *g*

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