The Winthallans 3.2 – Oathparting

Cinlir Winthallan
5. November 2010 • Kommentare: 0

If we had no winter, the spring would not be so pleasant: if we did not sometimes taste of adversity, prosperity would not be so welcome.

– Meditations Divine and Moral, Anne Bradstreet

Hochmut kommt stets vor dem Fall, so heißt es ja. Ob es mir passt oder nicht, werde ich sagen müssen, dass das wohl stimmt. Gwaethil und ich hatten noch einen Übungskampf ausstehen und traten vor ein paar Tagen dazu an. Es war närrisch zu glauben einen Elb wie ihn bezwingen zu können. Ihn einmal am Boden zu sehen ließ mich übermütig werden. Ich habe einen Fehler gemacht. Und wie das so ist, ein Fehler in einem Kampf kommt einen teuer zu stehen. Dennoch bin ich Fürst dieses Hauses. Eher friert Mordor zu als dass ich nicht auf meinen eigenen Beinen zurückkehre. Was ich auch tat, egal wie verdammt schmerzhaft das sein mochte. Umgebracht hat es sicher noch keinen. An Schmerz stirbt man nicht. Jedenfalls hatte ich anfänglich die Befürchtung Gwaethil würde sich Vorwürfe wegen der ganzen Sache machen. Tat er aber nicht. Damit ist die Sache für mich geklärt. Jedenfalls bis zur Revanche, welche es natürlich zu geben hat!

Auch von Cwenwesc und seinen Erlebnissen mit ihr berichtete er mir. Er hatte eine gute Idee was die Prüfung für sie anging. Sybell wird schmunzeln, wenn ich sie ihr erzähle… Allerdings habe ich bedenken, dass das Mädchen diese Sache durchsteht. Um Eondra mache ich mir dabei weniger Sorgen, auch wenn er vielleicht Teil der Prüfung wird. Gespannt bin ich auf jeden Fall.

Man sollte nicht meinen welche Überraschungen das Krankenbett so für einen bereit hält. Kapitän Moury hat mir etwas eröffnet, womit man wohl hätte rechnen müssen. Nur tat ich das nicht. Und muss mich so dafür an die Nase greifen es eben nicht getan zu haben. Ihre Anstrengungen sind aber noch in Bahnen, die ich vor meiner Heimat rechtfertigen kann. Damit sollte das ganze dann wohl kein Problem sein. Das Schreiben wurde inzwischen aufgesetzt. Muss sie es nur noch abholen.

Nanndir ist hier eingetroffen. Und hat auch schon den ersten Krankenbesuch hinter sich gebracht. Seinen Schmerz über die verflossene Liebe – so wie die hunderte Male zuvor – hat er inzwischen überwunden. Um so besser. Hier im Breeland beginne sogar ich seine Musik zu schätzen. Ich ertappe mich dabei darauf zu hoffen, dass er bald für Sybell und mich spielen wird. Mordor nochmal!

Sybell hat derweil die Kinder ausquartiert. Vorübergehend jedenfalls. Damit ich die Ruhe habe, die ich derzeit wohl brauche. Darin würde wohl auch Fianah übereinstimmen, mit der ich inzwischen erstaunlich gut zurecht komme. Was ganz sicher nicht Salas‘ Verdienst ist! Jedenfalls habe ich die beiden beruhigt: Sollte es mir schlechter gehen, werde ich selbstverständlich nach ihr schicken lassen, solange Flusswieser abwesend ist. Und wohl auch danach. Ich glaube der Mann wird auch überarbeitet zurückkehren.

Eine Schwierigkeit jedoch besteht. Mornadae gab mir Tee, der mir dabei helfen sollte zu schlafen. Schön und gut, dass sie das tut. Kann ja nur helfen. Nur hätte sie mich, zumindest aber Sybell, vorher fragen und aufklären müssen. Das tat sie nicht. Ihren Fehler diesbezüglich sah sie jedoch ein als ich sie darauf ansprach. Nur half das nicht unbedingt darin mich weiter von ihr behandeln zu lassen. Da ich ja anscheinend meine Position verliere, sobald ich liege oder sitze statt zu stehen. Ich sagte ihr also, ich würde meine Verbände bis zu Flusswiesers Rückkehr selbst wechseln und weder sie noch Fianah müssten sich darum kümmern. Ich sprach mich explizit dagegen aus. Jedoch tauchte dann eben jene Fianah auf. Die Frage, wer sie geschickt habe, beantwortete sie mit Mornadaes Namen. Als ob ich keine Entscheidungen mehr treffen könnte! Ich lasse sie also abermals antreten und weise sie dafür zurecht – und was macht sie? Wünscht aus dem Eid entlassen zu werden. Der Eid ist kein verdammter Mantel, den man ablegt, weil er gerade zu eng ist. Es ist utopisch zu glauben, man würde immer mit mir einer Meinung sein. Oder auch nur immer verstehen, was ich warum tue. Das ist schlichtweg völlig unmöglich, für jeden Menschen. Sogar für Gwaethil wäre es das. Eine Situation wie diese war also vorherzusehen. Deswegen den Eid brechen wollen? Nein, das verstehe ich beim besten Willen nicht. Ich suspendierte sie vom Dienst, für Bedenkzeit. Ob es was helfen wird mag das Schicksal entscheiden.

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