Es ist spät, seit
Stunden wälze ich mich im Bett herum, und kann nicht schlafen.
Ich stehe auf, sehe mich im dunklen Zimmer um.
Ein Mann, ein Kind, ein Hund – eine Frau – ich.
Ich hieve mich leise hoch, werfe meinen Umhang über, ziehe meine Stiefel an, tapse zur Tür.
Es ist totenstill, die Tür quietsch leise beim öffnen. Ich trete heraus, schließe sie und blicke mich um.
Es wird langsam hell, die Sonne geht auf, es ist dusig. Ich lag wirklich lange wach.
Nebel, er reicht mir bis zur Hüfte, Raureif und Tau auf den Blättern, wie kleine Diamanten.
Spinnweben im Gas, auf den Büschen, auf den Bäumen.
Dazwischen – wie dickflüssige Zeit, wabbert der Nebel. Weise Schlieren spielen mit den Blättern der Pflanzen.
Es ist still – kein Geräusch – nicht ein einziges.
Kein Schrei eines Bussards, kein Gesang eines frühen Vogels, kein Summen von Insekten..
Absolute Stille, als stünde alles still, als wäre alles tot.
Der Anblick überwälltigt mich.
Ich liebe den Nebel, die Stille und Ruhe die er verursacht.
Irgendwo, in der Ferne, schreit eine Krähe.
Mir stellt sich in diesen Moment eine Frage:
Auch wenn ich schlimmer bin als jedes Tier
Habe ich nicht wenigstens das Recht zu leben?
Stille.
Nebelschwaden ziehen an mir vorbei.
Stille. Ekel…?
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Ich werde heute vor dem Kamin schlafen, im sitzen.