Gaear

Sanguisa Askina
11. Juni 2008 • Kommentare: 1

Ein ruhiger Wind wehte über den kleinen Hügel, die Blätter des nahen Waldes rauschten leise im Wind.
An unseren Haaren zupften die Böhen, und sie bewegten sich wie Wellen auf dem Meer.
Er spielte auf seiner alten Laute,

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ich habe mich zuerst gewundert das er das Ding immer noch hat, hatte ganz vergessen das er früher mal ein

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umherziehender Spielmann war, mit sonnigem Gemüt, freundlich, zumindestens auserhalb der Arbeit.
Er hat mich so lange über Wasser gehalten. Und ich hatte es fast vergessen.
Rýn spielt ein altes Seemanslied, von einer Frau die ihren Mann auf der See verlohr und ihm in den Tod folgte. Es ist kitschig, verblümt, aber dennoch schön, eine ruhige Melodie, die langsam dahin fließt. Ich schließe die Augen, das rauschen der Bäume wird zum Meeresrauschen, der salzige Geruch der See liegt in meiner Nase.
Das ist seine Gabe, Bilder in der Köpfe der Zuhörer zaubern, das sie ganz und gar vergessen noch nie das Meer gesehen zu haben.

Ich kann mich nicht an alles erinnern.
Nur Bruchstücke meiner Vergangenheit, Eckpunkte meines Lebens.
Jetzt wo er neben mir sitzt und mit seiner rauchigen Kehle singt, erinnere ich mich an ein paar ruhige, Stille Momente die früher so selten waren die aber doch irgendwie in meinen Gedächtnis hängen blieben

Als wir in Evendim am See standen. Eine große Wasserfläche und er versuchte mir in der Abendsonne zu erklären wie sie ist, die See, das Meer.
Das rote Licht spiegelte sich im Wasser, brach sich und mir viel nichts besseres ein als das Wasser mit Blut zu vergleichen. Im Wasser trieb ein bleicher Körper..
Oder an den Augenblick, als ich einer Hinrichtung beiwohnte. Der Hänker schlug vier mal zu bis der Kopf vom Körper war. Später sagte er mir es wäre ein Vorrecht der Adeligen eine scharfe Axt zu bekommen wenn man sie richtet.
Als ich noch Todengräber war, musste ich eine junge Frau, fast noch ein Mädchen begraben. Ihre Eltern weinten bitterlich am Grab, in der Nacht habe ich sie rufen hören, aus der Erde… sie war schwanger.

Alltag, Dinge die jeden Tag, überall passieren unwichtig und doch… sie sind die Felskanten eines Tiefen Abgrundes menschlichen Seins dessen Boden so tief liegt das man ihn nicht erblicken kann, auf den man nie aufschlägt, wenn man fällt.

Er hört auf mit singen, das Lied hat ein Ende gefunden, die Melodie sich eben noch durch die Luft schlängelte und in eine andere Welt entführte ist nur noch ein Säuseln im Wind. Die Illusion von Meeresluft, Sand unter den Füßen verschwindetDie Sonne geht unter und taucht den kleinen See in der Nähe von Bree in ein tiefes Rot. Das Wasser funkelt wie hunderte von Kristallen.
Eine Feder und ein Anker…

Ich war noch nie an der See.

„Rýn… was glaubst du, wird er mir das Meer zeigen? Irgendwann?“

  1. Yvaine Linassay sagt:

    och, wie schöööön *gänsehaut bekommt*

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