Bei Elben

Myrsan
9. Juli 2008 • Kommentare: 2

„Hm, hier ist es wirklich sehr schön.“, murmelte Myrsan halblaut vor sich hin. Klare, kühle Luft umfloss ihn, welche vom offenen Meer in die Bucht geblasen wurde. Einige Wolken huschten heran, begrüßten ihn kurz und waren dann rasch über dem Auenland verschwunden.
Myrsan saß auf einem der hölzernen Stege, welche sich von der Kaimauer in den Fluss schoben. Einige Elben hatten sich etwa 20 Meter entfernt versammelt und unterhielten miteinander. Myrsans Gehör war gut genug um zu verstehen, dass es dabei um ihn ging. Ob es gut oder nicht gut war, konnte er allerdings nicht heraushören.

„Er sieht nicht wie ein ehrenwerter Mensch aus, zugegeben. Seine Kleidung ist schmutzig, gewaschen ist er nicht und er dürfte seit Tagen nicht geschlafen haben. Dennoch oder gerade deshalb sollten wir fragen, ob wir ihm helfen können. Ihn einfach der Stadt zu verweisen, sollte eigentlich nicht unsere Art der Gastfreundschaft sein.“ Ernst guckte der Elb seine Gesprächspartner an.

„Ich gebe zu bedenken, dass die Zahl unfreundlicher und gar feindlich gesinnter Menschen in den letzten Jahren stark angestiegen ist. Überall sammeln sich diese Sterblichen und verbreiten Leid, Unruhe und Tod.“ Der Elb, welcher zuerst gesprochen hatte schaute die Elbin mit finsterer Miene an.

„Arowen, ihr habt wohl recht. Auf jedenfalls sollten wir vorsichtig sein.“

Leichten Schrittes kam der Wortführer zu Myrsan auf den Steg. Myrsan hörte ihn kommen, blieb noch einen Moment sitzen und stand auf, als sich der Elb vor ihm verbeugte. Die anderen Elben standen weiterhin etwas Abseits am Hafen.

„Guten Tag. Mein Name ist Anthorn, und wir haben uns gefragt, ob wir Euch vielleicht bei irgendwas behilflich sein können… und sei es nur eine Mahlzeit, einen Rat oder einen Weg der zu weisen wäre.“ Der Elb sah Myrsan freundlich an und er hatte wirklich das Gefühl, dass er sein Angebot ernst meinte.

„Vielleicht habe ich tatsächlich etwas, was ihr für mich tun könnt. Ich suche Arbeit um meinen Lebensunterhalt zu verdienen.“

Der Elb guckte ihn erstaunt an. Vieles hatte erwartet, aber den Wunsch nach Arbeit nicht. Verunsichert blickt er über die Schultern zu den anderen Elben hinüber. Auch von dort konnte er keinen Rat erwarten.

Anthorn schaute wieder Myrsan an, als er meinte: „Nun, die Bibliothek in Duliont wird gerade neu sortiert. Wenn ihr lesen und schreiben könnt, so würde es mir eine Freude sein Euch dorthin mitzunehmen.“

Myrsan strahlte über das ganze Gesicht. Er las für sein Leben gern und von seinen Eltern hat er schon vieles über die Vergangenheit Mittelerdes erfahren. Vielleicht könnte er dies nun vertiefen.

  1. constancia sagt:

    Hm? Schaut erstaunt aus der Wäsche* naja warum auch nicht.. Myrsan ist und bleibt ein Rätsel. *grins* ich mag Rätsel.

  2. Elyawyn sagt:

    Und so wurde Myrsan zum Großmeister der Gelehrtheit – um jetzt kleinen, dummen Straßenkindern das Lesen und Schreiben beizubringen *lach* *btth!*

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