Ein Hobbit und Hoffnung

Myrsan
14. Juli 2008 • Kommentare: 2

Ooc: Die folgenden Ereignisse fanden vor wenigen Tagen statt.

„Von diesem Käse packen sie mir bitte soviel ein, wie sie haben.“ Freundlich blickte Myrsan der Marktfrau in die Augen. Er trug einen großen Korb, welcher schon mit allerlei leckeren Dingen gefüllt war. Selbst mit seinen kräftigen Armen kamen im allmählich die Schmerzen ob der langen und starren Haltung, mit der er all die Lebensmittel nun in das verlassene Sippenhaus am nordwestlichen Ende der Siedlung trug.

Dort angekommen verstaute er alle Dinge in die hintere Ecke des Vorraums und breitete eine große Decke darüber.Draußen auf dem Platz vor dem Sippenhaus hörte er das trappeln von Ponyhufen. Er musste breit grinsen und eilte schnell hinaus.

Auf dem Hof stand ein Pony mit einer Fahne. Myrsan musste sehr schmunzeln als er den ihm so vertrauten Hut hinter dem Pony aufragen sah.“Myrria! Ihr seid tatsächlich gekommen.“, rief er in den Morgen hinein welcher ebenso strahlte wie die Hobbitfrau, die hinter dem Reittier hervorgesprungen kam. „Ha!“, rief sie. „Was hat mich verraten?“. Bei diesen Worten lachte sie aus vollem Hals und Myrsan konnte nicht anders als mit einzustimmen.

Grinsend wie ein Honigkuchenpferd kam der Hobbit herangehüpft und knuffte Myrsan in die Seite. „Du machst also ein Picknick!“, freut sie sich lauthals. „Das ich so was noch erleben darf.“ Myrsan wurde etwas verlegen, nachdenklich, aber nur kurz.Er atmete tief durch. „Es war nicht meine Idee“, meinte er knapp und nickte ihr freundlich zu. „Ich habe überhaupt keine Erfahrung mit Frauen… und mit dieser schon noch weniger.“ Fast traurig schaute der Waldläufer zu dem Hobbit hinab.

Mit Traurigkeit war er bei ihr genau richtig, dass war ihm klar. Und so grinste die kleine Hobbitdame unverdrossen zu dem langen Krieger hinauf. „Vielleicht nicht Deine Idee, Du Hüne, aber wichtig ist doch, dass Du es machst.“Myrria knuffte Myrsan abermals und holte dann ihre Laute hervor. Bevor sie die Seiten zupfte guckte sie ihn erstaunlich und überraschend ernst an. „Myrsan, die Zeilen die Du ihr geschrieben hast.“ Der Waldläufer bekam große Augen. „Was….. Was ist damit?“, fragte er sie…. unsicher.

Myrria behielt den Ausdruck einen Moment ernst und setzte einen Lidschlag später den wohl romantischsten Blick auf, welchen Hobbitdamen überhaupt aufsetzten konnten. „Die sind soooooooo schön.“, wunderte sie sich. „Das so was von einem Kerl wie Dir kommen kann! Selbst nach all den Jahren die wir uns nun kennen bin ich überrascht!“ Myrria knuffte ihn… erneut… Myrsan nickte nur stumm, nahm seine Laute zur Hand und spielte die Noten und Akkorde nach, die sich Myrria für die Lieder ausgedacht hatte.

Während sie spielten änderten sie die Texte mehrmals, passten sie an den Rhythmus der Melodien an und feilten an seinem Gesang.Myrsan konnte singen. Keine Stimme die man sich als Sänger wünschen würde, aber schon noch so gut, dass er einen Ton halten und einfache Melodien erkennbar wiedergeben konnte.“Die Strophe, die Du wiederholen willst, die muss noch einfacher werden“ Myrria nimmt einige Änderungen vor und hält sie Myrsan hin. „Ja, so ist es gut.“, stimmte er zu sah sich die Zeilen seines Liedes an, jedoch nicht mit Freude.

Fast besorgt griff die kleine Hobbitdame nach seinen Arm. „Was ist mit Dir? Die Lieder und Gedichte sind schön, sprechen ehrlich aus Deinem Herzen. Du hast nichts zu befürchten.“ Myrsan musste schmunzeln als er den Hobbit diesen Satz sagen hörte.“Du, ob meine Worte schön sind, steht an zweiter Stelle. Sie müssen sie erreichen. Ihr Herz berühren. Und ehrlich, ich bin nicht sicher ob diese Zeilen soweit reichen.“ Myrsan guckt sie ernst an, die Pergamente vor sich in der Hand haltend. Der Hobbit runzelte etwas die Stirn. „Vielleicht spricht sie nicht viel.“, stimmte Myrria ihm zu, welcher ihr schon einige Dinge über die Frau erzählt hatte. „Aber ich bin sicher, dass in ihrem Inneren viel mehr vorgeht, als Du von Außen erkennen kannst.“Der Hobbit knuffte Myrsan ermutigend in die Seite, hob die Laute und gemeinsam gingen sie erneut die Lieder durch. Bei einem Pergament stutzte Myrria.

Sie hielt es ihm entgegen und fragte „Wie schnell willst Du die Zeilen denn vortragen? Bist Du sicher, dass Du das so machen willst? Nur mit Takt, ohne Melodie? Es ist ein Sprechgesang, ich weiß, aber Du darfst es nicht zu schnell machen, wenn sie noch etwas verstehen soll.“Bei dem Versuch den Sprechgesang zu lernen lachten beide viel. Myrsan war sehr unbeholfen, verwechselte Buchstaben, ganze Zeilen und stolperte wie ein betrunkener Südländer durch die Verse. Myrria stand neben ihm, feuerte ihn an mit wild jubelnden Armen an, stampfte einen Takt mit dem Fuß und zischte ihn aus ihren Mund. „Tsccht, Dum Dum..Da….Tscht, Dum Dum..Da“.

Leicht frustriert warf er das Pergament irgendwann beiseite. Deprimiert setzte sich auf den Rasen. Myrria setzt sich dazu. „Sag mal“, fing Myrria an zu fragen. „Ich möchte ja nichts kaputt machen. Aber meinst Du, dass sie überhaupt mit Dir zusammen sein will?“ Myrsan guckte sie an, nachdenklich. Dann steht er auf, stemmt die Arme in die Hüfte und streckt sich. „Nur so sicher, wie man es sich bei ihr sein kann.“, gab er leise zurück. Myrria stand auf, lief zu Myrsan und deutete ihm sich herabzubeugen.

Der Waldläufer runzelte kurz die Stirn, beugte sich dann hinab und was gespannt was nun passiert. Mit ihren kurzen Armen griff Myrria um seine Schultern soweit es ging und drückte ihn ganz fest… wie eine Hobbitdame ist eben konnte. „Myrsan, Du bist ein guter Kerl. Ich habe keine Ahnung ob Du jemals zu ihrem Herzen vordringen wirst. Aber ich weiß, dass Du genau der jenige bist, er es versuchen sollte.“ Die Hobbitfrau lies ihn los, stupste noch mal seine Nase und lief dann fröhlich hüpfend ins Sippenhaus zurück. Myrsan schaute ihr einen Augenblick nach.

Diesem Hobbit kennen gelernt zu haben gehört wohl zu den größten Geschenken, die ihm die Valar hätten machen können. Er würde einmal aufschreiben wollen, wie es sich genau zugetragen hatte. Dankbarkeit war in seinen Augen zu sehen, als Myrria an der Tür hinauf hopste um die Klinke zu erwischen.

Heraus kam sie mit einem Kleidungsbündel. Hose, Hemd, Rucksack und Hut…. Alles sehr lächerlich anzusehen. Myrsan schüttelte den Kopf und wehrte mit den Händen ab. „Nein!“, rief er entsetzt. „Das werde ich nicht tragen!“ Die Hobbitdame tanzte lachend um ihn herum. „Doch, doch, ohhhh doch!“, rief sie mit heller Stimme und kugelte sich auf Boden vor lachen.Murrend zog Myrsan die Sachen an und verdeckte sie mit seinem langen Mantel.

„Dam mache ich mich lächerlich.“, meinte er halblaut. Myrria grinste ihn an. „Du musst los! Hol sie ab!“, wedelte sie mit den Händen. Myrsan rief sein Pferd, schwang sich hinauf, sah zu Myrria hinab und mit einem tiefen Seufzer ritt er vom Hof.

… und dann war sie da …

  1. constancia sagt:

    *schaut amüsiert lächelnd zu Myrsan*
    schön geschrieben

  2. Elyawyn sagt:

    Yay, Myrria rockt das Haus wech! 😀

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