…Über den gesamten Text ist eine tintene Linie gezogen, das Papier ist zusammengefaltet als sei das geschriebene erledigt….

 

Ihr mögt eine scharfe Zunge haben. Euer Verstand steht dem in nichts nach. Aber ich möchte niemandes Leben in eure Hand legen müssen. Dann ist mein letzter Befehl an euch Drakon Meroun unverzüglich zu mir zu schicken. Ich werde ihn bitten euch vom Dienst in diesem Haus umgehend abzuziehen.

 

…unstet ist die Hand Nimrothirs, die schmalen Zeichen der Schrift zeigen ein verletztes Bild der Trauer…

Nichts schenkte ich „Fürst“ Alejandro Salas von seinem Wolkenreich Minas Faer, nichts ließ ich unangegriffen, an keiner Grundfeste scharrte nicht die Klinge meiner scharfen Zunge, wie er sie nannte, jeden Angriff parierte er und schoss zurück, fast wie ein Tanz von Sinn um eine Mitte von Wahrheit wirkte mir jener Kampf der verbalen Klingen. Bis zu einem Moment des Gespräches in dem ich glaubte, er gehöre zu jenen Menschen, die meinen Respekt verdienen.

Bis zu jenem Moment in dem die Klinge meiner Worte in geglaubtem Frieden sank und er die seine erhob. Stählern, im Einklang mit jener aus Worten geformt.

Ja, Damares, ich unterschätzte ihn. Unterschätzte seinen Fanatismus, ebenso seine Menschenkenntnis. Und ich unterschätzte den Unterschied zwischen Menschen des Geistes und denen des Herzens – letztere sind weit tückischer, denn sie wissen nicht was sie tun.

Seine Probe – ohne dass er sie mir aufzwang fühlte sie sich grausam an, in jeder Hinsicht, grausam wie Hilflos mein Geist und Herz versuchte einen Ausweg zu finden, grausam wie kalt sein Hass war. War es Hass? Ich vermag es nicht zu sagen, vermag nicht zu fühlen, als jene Klinge sink sank vieles mit ihr, vieles in mir folgte ihrem Weg, doch war nicht ich es der sie niederdrückte.

Er selbst bezeichnete es am Besten, kein Mensch, ein Funke der lernt zu brennen – was brennt verbrennt anderes. Wovon wird der Funke genährt, Alejandro? Vom Wind. Kaum glaube ich jene Worte, das Feuer das er darstellt, die Hitze die er brennt ist zu schwarz für ein Buschfeuer, zu blind für eine Kerze.

Ich bin kein guter Mann, ich sagte es bereits. Das ist er wahrlich nicht, er ist das Kind das spielt, er ist wofür ich Damares einst hielt: Demagoge, unwissentlich grausam, schwach, sehend doch blind, intelligent. Ich fürchte ihn fürchte seinen blinden Blick – er weiß zu sehen, doch niemals weit genug. Nicht weit genug um „gut“ zu sein, nur bis zu einem Moment in dem alles offen vor ihm liegt. Schmerz ist, was jenes Gespräch mir gibt. Enttäuschung. Dies ist, warum ich weder das gute noch das Schlechte im Menschen vorziehen will: Glaubst du das Gute zu erblicken enttäuscht die brennende Leere des Schlechten umso mehr.

Er weiß um Schwächen die er besitzt, doch sind was er sieht keine Schwächen. Dies sind dinge die er wie vieles benutzt, unwissentlich da sein Herz die Hand und Lippen führt.

Für einen kurzen Moment wollte ich ihm glauben, wollte jenes von dem Wunsch nach einer besseren Welt glauben, doch im gleichen Moment stellt er mich vor eine Probe die kaum zu lösen ist. Kaum? Niemals zu lösen ist. Siehe vor dir, zwei gleiche Steine, welcher ist der bessere? Grausam sind solche Wahlen.

Aber ich möchte niemandes Leben in eure Hand legen müssen. Man sagt, das Herz sehe klarer – wahr ist dies, doch in jenem Moment in dem es klarer sieht weiß es die Klinge nicht richtig zu halten und stößt zu. Er sieht meine Schwäche doch fehlt ihm das Denken sie zu behandeln, wenigstens zu nutzen.

Traurig macht mich, dass viele sich seiner Willkür ausliefern, in jenem Moment in dem ich es tat verlor ich.

Allein seinen Verrat verstehe ich, so ich vielleicht beides besitze, Herz und verstand, auch wenn ich ersteres oftmals verloren gab und gebe.

Zuletzt wird es Damares maßlos enttäuschen. Mehr noch als es mich enttäuschte. Niemandes Leben vermag ich in Händen zu halten, ich sah es einst und „darf“ es nun durch ihn wieder sehen. Lag das Leben jenes Kindes in meiner Hand? Es lag. Und ich öffnete die Hände und sie fiel. Fiel wie alles fallen wird, so sieht sein Verstandloses Herz meinen herzlosen Verstand – wobei er Recht haben wird.

Nicht wage ich, vertraute vier Worte unter die Tinte zu setzen, so verbleibe ich, im Bangen um „was“ ich sein soll. Ist es wieder so weit, dass ich nur Steppenwolf bin, Raubtier von hinkenden Läufen und blindem Aug’?

  1. Alejandro Salas sagt:

    Hrrhrr. Und wir alle erwarten Drakon.

  2. Lynne sagt:

    ooc: Nim, das ist toll geschrieben! Wow! *beeindruckt noch einmal les*

  3. Lynne sagt:

    ooc: Aber… aber… „Nim“ kann nicht gehen!? *unsicher blinzel*

  4. Nimrothir Izhkarioth sagt:

    ooc. Tuuut er nicht – denn: *Solan pat pat pat* Die beiden sind sooo toll, dass sie sich wieder vertragen haben… glaub ich. 😉

  5. Lynne sagt:

    ooc: Ja, wirklich? *zaghaft gen Solan und Nim lins*

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