A New Life

Alejandro Salas
2. September 2008 • Kommentare: 10

Es geschehen so viele Umbrüche zur Zeit, daß ich wohl eigentlich mehr Angst haben sollte, als ich es tue. Aber wenn ich sie mir genau betrachte, fällt es eben schwer in ihnen eine Bedrohung zu sehen. Vielmehr sehe ich in allem eine Hoffnung. Und ich weiß wieso.

Zu uns stieß also inzwischen Mewen. Die Frau ist bemerkenswert wach im Geiste. Ich hoffe inständig sie nicht versehentlich zu überschetzen. Ich teilte sie zu einer bestimmten Aufgabe auf. Da mein Buch inzwischen aber gefunden werden kann – und das nicht nur von meinem geliebten Wind – sollte ich vorsichtig sein mit dem, was ich niederschreibe. Dennoch setze ich große Hoffnung und Vertrauen in sie, stets der Überzeugung nicht enttäuscht zu werden.

So heißt es nun also Graf Salas. Und das dem Kleinen. Er wird Ellena heiraten und scheint darin so viel Glück zu finden, daß es ihm genug Mut gibt eine Rolle anzunehmen, für welche er alles andere als gemacht ist. Immerhin hat man ihn jahrelang davon weggeprügelt. Sein Rücken erzählt davon. Die arme Ellena… Ich frage mich, ob sie ihn schon gesehen hat. Himmel, bedenkt man worauf das alles hier beruht, es kann einem gut Angst und Bange werden. Ich muß es den anderen sagen. Bald. Sie müssen sich entscheiden dürfen. Für etwas, woran sie glauben. Oder gegen einen Mann, der… Ich finde keinen richtigen Begriff dafür. Mögen sie ihn finden und urteilen.

Dieses Buch könnte nun also gefunden werden. Von jemandem, dem ich es nicht freiwillig gab oder zugänglich machte.

Es regnet jetzt häufiger des Nachts. Und ein ruhiger Wind geht auch dazu. Es vermittelt eine seltsam tröstliche Ruhe, die ich kaum zu begreifen vermag. Ich lausche darauf in den langen Stunden nach Mitternacht. Es macht mich nicht müde. Dabei sollte es das langsam, mir fehlt Schlaf. Aber ich kann einfach nicht. Es gibt so viel zu hören. Bald schon. Aber noch nicht jetzt. Jetzt – noch lauschen. Atmen.

Damals, es scheint eine Ewigkeit her, bat man mich um meinen Namen. Man verlangte ihn. Nannte ihn als Bedingung für eine Zukunft. Anders könne es nicht sein. Und ich verweigerte in dem Glauben, daß jede Zukunft, so ich ihn gäbe, nicht mehr tragbar wäre für das Haus. Das Leben belehrt mich wieder. Ich hätte nicht so vorschnell urteilen dürfen. So kommt es nun also, daß ich frei genug bin meinen Namen zu geben. Wenn sie ihn will. Wenn sie mich will. Und nicht zuletzt: Wenn sie ihn erträgt.

So liege ich also und lausche mit jedem Atemzug auf ihre Antwort, während sie alle schlafen.

  1. Lynne sagt:

    ooc: Ich bin sprachlos. Das hast du wunderschön geschrieben. Wunderschön und sehr berührend. *Tränchen wegwisch und murmel* Nur was im Auge…

  2. Alrich sagt:

    Oh. *nachles* gewichtige Entscheidungen, absolut!

  3. Liniath sagt:

    ui.. wunderbar geschrieben, auch wenn ich nicht ganz weiß was du damit meinst das jemand dein buch finden könnte

  4. Alejandro Salas sagt:

    Ganz simpel: Jemand könnte das Tagebuch in die Finger kriegen. Das wäre suboptimal. *g*

  5. Elmion sagt:

    *hat Lynne ihr herzchenkonfetti geklaut und fängt mal an damit rumzustreuen hier* 😀

  6. Mewen sagt:

    das klingt als ob wir bald Blumen statt Konfetti streun können 😀

  7. Alejandro Salas sagt:

    Und dann sind wir vom ganzen Streuen: Minas Tenninsarm! 😀

  8. Mewen sagt:

    *gibs dann weiße Uniformen für die Wachen?*lacht*

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