Entscheidung

Brelan Arandur
11. Oktober 2008 • Kommentare: 3

Brelan öffnete langsam die Augen. Ein beklemmendes Gefühl machte sich in ihm breit und riss ihn aus einem unruhigen Schlaf.Es war noch dunkel, die Sonne hatte sich noch nicht über die Siedlung im Breeland erhoben.Sein erster Blick richtete sich auf Constancia. Sie schlief seelenruhig neben ihm.

Dieses Gefühl, welches seinen Atem stocken ließ und ihm eine erholsame Nacht unmöglich machte, hatte sich schon am Abend bei dem Treffen im Anwesen Minas Faers in Wodesfurch bemerkbar gemacht. Er wusste nicht, was es auslöste, doch war es nicht der Grund, den er Mewen nannte.

Nachdem er sich in dem finsteren Raum umsah, stand er ganz langsam und so leise wie möglich auf. Er schlüpfte in seine Stiefel und schlich, nur mit einer Stoffhose an, durch das Haus nach draussen. Brelan war auf dem Weg zum See, wie so oft in letzter Zeit, um nachzudenken. Noch bevor er aus der Tür hinaustrat sah er nach Denerion und Farinel, dem Mädchen, welches Cony bei sich aufnahm. Leise klickend fiehl die Tür ins Schloss. Brelan sah sich kurz um, blickte dann zum wolkenlosen Sternenhimmel und machte sich schließlich auf den Weg. Das Mondlicht erhellte die kleine Siedlung. Die Gründe, weshalb er sonst mitten in der Nacht aufstand um nachzudenken, waren andere als diese Nacht.Er selbst wusste nicht inwiefern.

Er konnte es sich nicht erklären, doch mit jedem Schritt wurde das Gefühl quälender. Ein kühler Wind wehte ihm in den Rücken. Seine Nackenhärchen stellten sich auf. Die niedrige Temperatur war jedoch nicht der Grund dafür…

Im nächsten Moment hörte Brelan das Wiehren eines Pferdes hinter sich und fuhr sofort herum. Das unangenehme Gefühl hatte seinen Höhepunkt erreicht. In einiger Entfernung, bei einer Wegkreuzung, erkannte er eine Gestalt. Ein Reiter ganz in schwarz gehalten. Das metallische Scharren seiner dunklen Rüstung ließ das Blut in Brelans Adern gefrieren. Instinktiv griff er nach seinem Schwert… welches noch im Haus lag. Alle Muskeln in Brelans Körper spannten sich an und er verstand, woher das Gefühl kam. Das Pferd bäumte sich samt Reiter bedrohlich auf.

„Dagorfea…“ sprach Brelan halblaut vor sich hin.

Unter dem pechschwarzen Helm des Gerüsteten drang ein gedämpftes Lachen hervor. Eine verzerrte Rune auf der Brustplatte glomm schwach rot auf, dann griff der Reiter seinerseits zu seinem Schwert. Es erinnerte eher an einen Knochen. An eine Wirbelsäule. Die Hufe des Rappen scharrten auf den Pflastersteinen, dann stürmte es voran, geradewegs auf Brelan zu. Das irre Lachen des Reiters und das Schnaufen des Pferdes kamen immer näher…

Mit rasendem Herzen und schweißnassem Körper saß Brelan aufrecht und atemlos im Bett. Mit, vom Schrecken geweiteten Augen, sah er nach links. Constancia schlief wie zuvor ruhig. Langsam beruhigte sich Brelan und fuhr sich durch das leichenblasse Gesicht

Dieser „Traum“ hatte ihm die Entscheidung abgenommen. Er würde die Reise auf sich nehmen…

  1. Marathil sagt:

    sehr sehr sehr sehr toll geschrieben. Wirklich! 😀

  2. Mewen sagt:

    Wow 😀 Mach die Reise fix, ich warte auf die Fortsetzung. …und ich kann mich Mara nur anschließen

  3. constancia sagt:

    *schluckt* Ich würde ihm gern beistehen … ich kenne Dagorfea … und habe shon verloren gegen ihn.

    Wundervoll geschrieben Brelan, sag ja nicht du kannst nicht schreiben *flausch* das ist superklasse!!! 🙂

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