Ich will dich vergessen.

Lysawyn
12. Oktober 2008 • Kommentare: 3

Nun also gab ich meinen Zwischenbericht ab. Denn zu einem wirklich erfolgreichen Ergebnis kam ich nicht. Ich erzählte Alejandro die wichtigsten Informationen die ich bekommen konnte. Lynne war auch dabei und ich beobachtete die liebevollen Gesten zwischen Ihnen. Ihre Hände hielten sich und ich musste den Blick senken. Ich spürte wieder dieses beklemmende Gefühl, welches zu meinem Herzen hinaufkroch. Wie eine Schlinge, die den altbekannten Schmerz verursachte.

Ich versteh es einfach nicht. Wenn ich andere Pärchen beobachte, schaue ich weg. Ich interessiere mich dafür nicht und mache mir keine Gedanken darüber. Ich hatte die Vergangenheit hinter mich gelassen. Habe neu angefangen. Und jetzt? Jetzt sehe ich zwei Menschen, die die meisten meiner jüngsten Erlebnisse außerhalb meines Gefängnisses prägten. Vielleicht liegt es daran. Vielleicht, weil es Menschen waren, die einst Platz in meinem Herzen gefunden haben.

Seit den schlimmsten Ereignissen damals, hatte ich die drei Menschen aus meinem Herzen verbannt. Glaubte ich zumindest.  Ich weiß gerade nicht genau wie es mit Alejandro und Lynne ist. Ich machte mir doch Gedanken. Ich wunderte mich etwas, warum sie jetzt auf einmal so anders gekleidet war. Und vor allem, warum sie nicht als Leibwache neben ihm stand. Und warum sie beide auf einmal, scheinbar so öffentlich zusammen waren. Was wohl mit der Baroness geschehen ist? Es gab doch einst einen Vertrag, so dachte ich.

Doch ich fragte nicht nach. So sehr interessierte es mich nicht. Mehr interessierte mich Ardeyn. Er war einer der drei Menschen. Ich dachte, auch ihn aus meinem Herzen verbannt zu haben. Ich wünschte es mir zumindest seit jeher. Aber ich glaube, es hat nicht funktioniert. Das beklemmende Gefühl war auf einmal da und ich musste an ihn denken. Also fragte ich Alejandro wie es ihm ginge. Denn ich sah ihn seitdem nicht. Noch nicht mal flüchtig auf den Straßen. Aber es schien ihm gut zu gehen, so erzählte Alejandro kurz. Ich war erleichtert. Doch,… warum war ich erleichtert? Eigentlich kann,.. eigentlich sollte es mir egal sein. Es gibt keine Zukunft mehr. Zumindest keine Gemeinsame.

Ich muss zur Ruhe kommen. Ich muss meine Gedanken ordnen. Die Begegnung hat mich wieder innerlich zerstreut. Gedanken und Erinnerungen schossen in meinen Kopf, die ich nicht mehr wollte. Die ich verbannt hatte. Die ich vergessen wollte. – Ich wünschte mir so sehr, ich könnte es irgendwann.

  1. Ardeyn sagt:

    Wie jetzt? Erst hasst sie ihn, dann will sie ihn umbringen und nun doch nicht? … Lysawyn braucht professionelle Hilfe. o.o‘ *Angst hab*

  2. Lysawyn sagt:

    Sie ist ein hoffnungsloser Fall 😛

  3. Elmion sagt:

    dass ist ein Fall für Dr. med. psych. Ghosa Gildin *zerrt die Couch rein*

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