Night and Day

Alejandro Salas
3. Dezember 2008 • Kommentare: 1

Mit einem Haushalt kommen viele Pflichten. Die meisten davon werden von anderen kaum gesehen. Und ich ertappe mich oft dabei sie selbst zu übersehen, dieser Tage. Meine Gedanken kreisen. Immer wieder um die gleiche Stelle.

Am Wochenende trugen wir den Vater der beiden Izhkarioth Jungen zu Grabe. Gerade wegen dieser Gelegenheit fällt es schwer die beiden an dieser Stelle Mann zu nennen. Den wenn man den Vater verliert ist kaum noch irgendwer ein Mann, sondern ein paar Augenblicke nur der Junge. Bleibt zu hoffen sie erholen sich bald. Lynne wäre wahrscheinlich gern dabei gewesen, jedoch hielt ich es letztendlich doch für besser, daß sie zurück bleibt. Der Weg führte über die Felder Fornosts – kaum ein Ort, den eine Schwangere betreten sollte. Und ich will sie nicht gefährden. Dieses junge Leben darf nicht auf so kahlen Feldern enden. Schon gar nicht ehe es geboren ist.

Ein Brief erreichte mich – von dem Mann, der noch vor Monaten stet Immertreu zu sprechen wünschte. Und dafür bereit war gegen jedwede Regeln zu verstoßen. Ich erkenne, daß ich was ihn angeht nicht völlig unbefangen bin. Also übertrug ich die Kontaktaufnahme an Ellena. Sie ist eine gute Diplomatin. Mein Bruder wird eine gute Frau in ihr haben. Ich hoffe, sie und Lynne können etwas Vertrauen zueinander fassen. Ich fürchte, mein geliebter Wind könnte sonst all zu schnell vereinsamen, so hoch oben. Auf unbekannten Boden.

Und auch ich schrieb. An Wogenwolf. Jedoch erhielt ich bisher noch keine Antwort. Vermutlich sollte ich mir keine Sorgen machen. Aber er ist nun schon relativ lange weg, sogar für seine Verhältnisse. Bleibt die Frage, was in aller Welt der Mann überhaupt jedesmal treibt, wenn er verschwindet. Es ist wahrscheinlich besser ich frage nicht… Sanguisa wußte eins von einem Vertrauenstest zu berichten. Ein Test, ob man mir trauen könne. Und nun, da sie ging, frage ich mich ob nicht vielmehr ich es bin, der prüfen sollte, ob er ihm noch trauen kann. Rodgar stand ihr immer sehr nahe. Doch ob es ein zu nah ist vermag ich nicht zu sagen. Und auch über Sanguisas Beweggründe weiß ich zu wenig um ein wirkliches Urteil zu bilden. Sie wird ihre Gründe haben, nur werde ich wohl sehr anderer Meinung sein, nehme ich an. Die Frage die bleibt ist also, welche Meinung teilt er. Es widerstrebt mir dem Gedanken zu folgen, er müsse sich überhaupt entscheiden. Was er wohl gesagt hätte, hätte er Lynnes Reaktion auf das Bild das er stach gesehen… Ob ihr Lächeln, ihre Faszination ihm geschmeichelt hätte? Oder wäre es ihm schlicht gleichgültig gewesen? Es gab Zeiten in denen ich geglaubt hätte, ich könne diese Frage beantworten. Aber wen kenne ich wirklich.

Der Fürst einer Geisterstadt also, so wird es heißen. Dennoch geben sich einige alle Mühe ihre Aufgaben bestmöglich zu erfüllen. Und dennoch komme ich nicht weg von der Befürchtung, sie würden ihre Meinung alsbald ändern – und gehen. Unvorhergesehen. Vorwarnungslos. Wie lange würde ich das schon aushalten, ohne ein zu schweres Gewicht für die Frau zu werden, die ich liebe… In jedem Fall zu kurz.

Dieses Kind braucht stabileren Boden als das, was ich hier liefere. Wenn ich mich nur erinnern könnte, was zu tun ist… Ich suche diesen einen, diesen treibenden Funken und finde doch nur den schwachen Schein ferner Flammen. Aber ich spüre auch den Wind in meinem Rücken. Die Richtung wird bald stimmen, so hoffe ich. Und bis dahin sollte ich wohl mehr Geduld haben. Nicht zuletzt mit mir.

  1. Rodgar sagt:

    *Schluckt* Ähm…Der is mitten in der Pampa und da gibts leider keine Post^^

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