( Anmerkung: Bitte beim Lesen dieses Blogs folgenes Lied hören (Haptthema von Kostja) : http://www.youtube.com/watch?v=WSYPYq9D_No&feature=related )
Das sanfte Zwitschern der Vögel weckte Kostja aus seinem Schlaf.
Er setzte sich langsam in seinem Bett auf und strich sich die Haare aus dem Gesicht. Eine mehr als unnötige Geste, fielen sie ihm doch wieder, wie so oft, übers Auge.
Kostja schlug die weiche, mit Ornamenten bestickte Decke zurück und stand auf. Noch schlaftrunken wankte er zum Fenster und betrachtete den Hof vor ihm.
Die weite Landschaft, die sich vor ihm erstreckte war geschmückt von kunstvoll geschnittenen Hecken, kleinen Baumalleen und angelegten Teichen. Die goldene Morgensonne, welche über dem kleinen Wald unweit des Hofes immer höher stieg, tauchte die ganze Szenerie in ein wunderschönes, goldbraunes Licht.
Es gab wohl kaum schönere Orte auf Erden, so dachte Kostja.
Natürlich würde wohl Imladris schöner sein. Die edlen Häfen von Dol Amroth, in denen er einen Teil seiner Kindheit verbracht hatte, auch.
Vielleicht auch noch die Sitze diverser, gondorianischer Fürstentümer – aber ansonsten nichts schöneres.
Kostja erfüllte das nicht mit Stolz. Nicht mit Arroganz, nicht mit Scham – für ihn war es einfach eine unumstößliche Tatsache. Vielmehr empfand er aufrichtiges Mitleid für jene, die es schlechter getroffen hatten, als er. Geboren in eine der reichsten Familien des Landes.
Er streifte sich seinen Morgenmantel über. Die Schuhe ließ er unter dem Bett liegen, denn er mochte Schuhe nicht.
Viel lieber lief er Barfuß. Über Wiesen. Im Wasser. Selbst auf dem kalten Marmorboden, der sein Zimmer zierte.
Gähnend stieß er die dicke Holztür auf und betrat einen langen Korridor. Zu beiden Seiten reihten sich unzählige Treppen auf, jede aus massivem Eichenholz, mit goldenen Verziehrungen. Die Decke war unheimlich hoch, sie musste vierzehn, vielleicht fünfzehn Fuß in die Höhe ragen. Glitzernde Kerzenleuchter baumelten an ihr herab.
Zielstrebig hielt er auf das fünfte Zimmer auf der linken Seite zu, das Esszimmer.
Bevor er eintrat, versuche er erneut vergeblich, sich die Haare aus dem Gesicht zu streichen.
Ein langer Tisch aus dunklem, polierten Holz thronte in der Mitte des Raumes.
Vor Kopf saß Elon, links neben ihm Sascara, seine Frau. Kostjas Eltern. Die Flarés, eine der erfolgreichsten Handelsfamilien des südlichen Gondors.
Seine Geschwister schienen noch zu schlafen, die restlichen fünf Plätze waren leer.
„Liebling, nimm die Haare aus deinem Gesicht.“, ermahnte ihn seine Mutter, nicht den Blick hebend.
„Ja, Mutter.“, antwortete Kostja süffisant, ergeben einen weiteren erfolglosen Versuch startend, seine Haare zurecht zu machen.
„Vielleicht solltest du sie wirklich abschneiden, Schatz.“, murmelte Sascara zwischen zwei Bissen von ihrem Frühstück. Gebratene Gänseeier mit Speck und frisches Obst aus dem Garten.
„Hm…“, murmelte Kostja und setzte sich hin.
Häufig führten sie diesen Dialog.
Er zog seinen bereits befüllten Teller an sich heran und nahm die Gabel in die Hand.
Elon ging die Morgenpost durch. Er war ein Mann von hohem Stand, das sah man ihm an.
Ein dicker Wohlstandsbauch, ein kunstvoll geschnittener Schnurrbart und schütteres Haar. Kleider, wie sie nur der Adel trägt. Das war Elon Flaré.
Seine Frau Sascara sah man den Reichtum ebenfalls an. Schlank war sie, schlank und schön.
Man könnte sagen, sie sei „in Würde gealtert“. Tatsächlichen schmeichelten ihr die Falten in ihrem Gesicht eher, als dass sie sie verunstalteten.
Kostja war anders. Auf den ersten Blick wirkte er ebenfalls wie ein typisch reicher, junger Mann. Doch es waren die kleinen Dinge, die ihn von seinen Eltern unterschieden.
Er war von mittlerer Größe und Statur. Sehr schlank zwar, doch keinesfalls mager. Sein Gesicht war schmal und sein Kinn spitz. Er hatte eine kleine Stupsnase und einen schmalen Mund. Alles in allem war er wohl das, was man als „hübschen Jungen“ bezeichnen würde, waren die kindlichen Züge doch noch nicht zur Gänze aus seinem Gesicht gewichen. Die Augen waren wohl das bemerkenswerteste an ihm. Groß und klar, von einem tiefen Dunkelblau, unterstrichen noch von leichten Augenringen, welche sein Gesicht immer zierten, hatten sie etwas durchdringendes an sich. Fast so, als könnte er mit ihnen direkt in die Menschen hineinschauen. Sein schulterlanges Haar, welches von einem silbrig glänzenden Sepia-Ton war, fiehl im häufig ins Gesicht und verdeckte dann sein linkes Auge, was ihm etwas unnahbares verlieh.
So konnte ein Augenkontakt mit ihm schnell unangenehm werden, fühlte man sich doch irgendwie entblößt, wenn man von ihm gemustert wurde.
Elon ging die Morgenpost durch. Mal gluckste er, mal brummte er verärgert und mal legte er Briefe einfach zur Seite, ohne ihn überhaupt gelesen zu haben.
Es war ein ganz normaler Morgen in der „Résidence du Flaré“.
So würde der Mittag folgen, in dem er gerne durch den kleinen Wald im Osten der Résidence streifen würde.
So würde der Nachmittag folgen mit den täglichen Lehrstunden zu den Themen Rhetorik, Gestik, Wissen um die Geschichte und der, von ihm besonders verhassten, Lehre der Wirtschaftspolitik. Kostja war nicht unintelligent, ganz im Gegenteil. Doch ihm waren die Geschäfte seines Vaters ein Greul. Zu unpersönlich waren sie ihm. Kostja verabscheute es, den Profit über den Menschen zu stellen. Er würde nie in die Fußstapfen seiner Vorväter treten wollen. Da er zwei ältere Brüder hatte, war es auch unwahrscheinlich, dass er dies je müsste.
Und schließlich würde der Abend kommen, den er meist auf einer Terasse verbrachte, die sich an einem kleinen, künstlich angelegten Wasserfall befand. Er saß dort gerne und las, bis es zu dunkel dazu wurde.
Dann, zum Einbruch der Nacht, betrachtete er, von diesem Ort aus, gerne die Sterne. Kostja war ein Träumer. Die Sterne übten auf ihn eine unbegreifliche Anziehungskraft aus.
Und so würde der Tag schließlich zu Ende gehen, wie jeder andere auch. Und ein neuer würde beginnen, der so ziemlich genau so ablief.
So würde es weitergehen, noch für eine sehr lange Zeit.
Jedenfalls war es das, was Kostja glaubte.
Also erstens hab ich jetzt Hunger. *g* Und zweitens – nur damit ich nicht verwirrt bin – wir reden nicht von Kekskostja, oder? *wirr*
Nein, das war ja Kostja Lohengrin aus dem Breeland. Das ist Kostja Flaré aus Gondor.^^
Mh, es ist etwas langatmig zu lesen – was nicht heisst das ich finde es ist schlecht geschrieben, nur beim dritten satz der ellenlangen beschreibung seiner augen zum beispiel ^^ hätt ich dann doch gern n ende gefunden.
Und was mich auch irretiert, wrum der gute junge auch kostja? ^^ ich mein – is zwar n toller name, … nja oder hat das was mit der Geschichte zwischen den beiden Jungs zu tun? oder so rein garnicht?
Und ich muss sagen, ich schließ mich da ma Kostjas glauben an, nech?
“ So würde dieser Tag schließlich zu Ende gehen. Wie jeder andere Tag auch. Das war eine unumstößliche Tatsache.
Jedenfalls war es das, was Kostja glaubte. “
😀
So, bis auf ein zwei sachen wo ich drüber gefallen bin, gefällts mir trotzdem gut.
Und bin gespannt wie das nun weitergeht .. ob er den Tag-Nacht wechsel aus den Angeln hebt? ^^
Warum erinnert mich das so an diese hundertfüßigen Killer- Kampftruhe von Rencewind?
Sodele ^^
bb
Ja, der Text ist wirklich ein wenig langatmig… ich habe ihn schon in zwei Teile geteilt, die andere Hälfte des Blogs kommt später.^^ Es ist einfach so, dass ich diesen Charakter so deutlich vor mir sehe, dass ich, mehr ungewollt, ihn wohl ein wenig zu ausführlich erkläre.^^
Ich denke, ich werde mich nochmal dransetzen und den Text überarbeiten. Es ist mir vorher noch nie passiert, aber als ich da einfach so drauf losschrieb und dabei Kostjas Thema gehört habe, habe ich mich wohl ein wenig in dieser Welt verloren. Das scheint man ja zu merken.^^
Und nein, die beiden Kostjas haben nichts miteinander gemeinsam.
Wie du schon richtig vermutet hast, ich finde Kostja ist ein richtig toller Name. 🙂
Ich wollte ihn für einen wichtigen Charakter aufsparen. Als es dann doch nicht geklappt hat, war mir der Name aber zu teuer, als dass ich ihn ungebraucht gelassen hätte. 🙂
Literarisch gesehen gibt es kein zu lang, nur ein zu abwechslungslos. *g*
Hm… ich komme einfach nicht mit den Zeilabständen klar… irgendwie funktioniert das auf einmal nicht mehr richtig.
Naja, auf jeden Fall habe ich jetzt den Text ein wenig überarbeitet. Geht’s in die richtige Richtung, was meint ihr? 🙂