On ne changera pas le monde

Iyrawen
10. Februar 2009 • Kommentare: 11

Manche Menschen ändern sich eben nie. Allen voran manche Fürsten.

Dieser eine zumindest besitzt die zweifelhafte Gabe, mich wieder und wieder zur Weißglut zu treiben. Ich dachte, ich hätte mich bei einem unserer letzten Gespräche klar ausgedrückt: Keine Risiken. Absolute Vorsicht, für sie, ihn und es. Keine Quacksalber, Tränke merkwürdiger Provenienz oder giftzüngige Diplomatinnen in seiner Nähe. Und was tut dieser Unglücksrabe? Begibt sich in zweifelhafte Spelunken, trinkt vergiftetes Wasser, und schaut irgendwelchen Bolzen – Bolzen! – dabei zu, wie sie knapp auch noch sein verbliebenes gesundes Auge verfehlen. Wozu gibt es in Minas Faer eigentlich Wachen, Schwerthände, Kämmerer?! Obwohl ich bei letzterem nach wie vor nicht weiß, was ich von ihm halten soll. Das erste und einzige Mal, dass wir ein paar Worte wechselten, war kurz nach seiner Ankunft. Damals war er noch Kutscher. Ein schneller Aufstieg für einen so blassen, verschlossenen  Burschen, aber sei es drum. Vielleicht weiß der Fürst zumindest in dieser Sache, was er tut.

In anderen Belangen hingegen – für einen Moment habe ich mich in unserem Gespräch ernsthaft gefragt, ob Tornado bei ihrem gemeinsamen Sturz (und ganz sicher ist das Pferd NICHT schuld!) nicht nur auf Alejandros Bein sondern auch noch auf dem fürstlichen Kopf gelandet sein könnte. „Wir haben uns das Bein verletzt“, eröffnete er mir gleich zu Beginn unserer Unterhaltung mit dem Habitus eines gondorischen Sonnenkönigs. Wir! Zunder noch einmal, für solche royalen Überspanntheiten bin ich wahrlich die falsche Ansprechpartnerin!

Zum Glück sah auch Alejandro das sehr schnell ein. Und Alejandro war es, den ich trauern sah, still trauern um einen Mann, den er einst Vater nannte. Ich habe Alrich kaum gekannt. Ich fürchte, wir haben höchstens drei Sätze gewechselt und diese noch dazu in einem wenig freundlichem, man könnte auch sagen: dahin geknurrtem Ton. Alejandro beobachtete mich sehr genau, als er mir die Umstände von Alrichs Tod erklärte. Doch wer bin ich, dass ich darüber urteilen könnte? Auch ich stand einst an jener Gabelung und schaute auf einen Weg, ähnlich dem, den Alrich einschlug. Vor langer Zeit, in einem anderen Leben. Und doch – ich werde auch weiterhin alles daran setzen, um die Mitglieder des Haushalts davon abzuhalten, dem alten Mann vorzeitig zu folgen. Selbst wenn es sich dabei um käsige Kämmerer oder vorwitzige Knappen (wer auch immer diesen Naseweis eingestellt hat! Ach, ich kann es mir ja ohnehin denken…) handelt.

Ich bin also zurück. In meiner Turmkammer liegt der Staub zentimeterdick (immerhin hat man sich wohl an meine Anweisung gehalten, mein kleines Reich unter gar keinen Umständen zu betreten), doch sonst ist alles unverändert. Ob das auch für die Mitglieder des Haushalts gilt? Wir werden sehen. Habe ich dem Fürsten eigentlich gesagt, dass ich mich im Grunde wirklich freue, ihn und das Haus Minas Faer wieder zusehen? Ach, Zunder noch einmal, er weiß es bestimmt auch so!

Ganz sicher. Oder – nicht? 

  1. Kashin Daedeloth sagt:

    Iyra is wohl ganz Feuer und Flämmi *g*

  2. Alejandro Salas sagt:

    *sich kringel* Gondorianischer Sonnenkönig! *prust*

  3. Sethur sagt:

    Der Sonnenkönig ist geil 😀 Und… jaja, ich weiß, der Kutscher hat sich hochgeschlafen… *brummel* 😀

  4. Ellena sagt:

    Unsere Flämmle, das nenne ich mal eine klare Analyse 😀

  5. Bregon Strago sagt:

    *Es unfair finden, dass Ich von Kashin wegen meinen französischen Blogtiteln geditscht werde, aber Flämmli nicht* xD

    Aber mal im ernst, sehr unterhaltsam und toll geschrieben! 😀

    magnifique!^^

  6. Kashin Daedeloth sagt:

    Oh, stimmt. *Flämmi ditsch*

  7. Bregon Strago sagt:

    Nee, das wollte ich doch so nich‘! D:
    Ich wollte vielmehr erreichen, dass du in Zukunft gar keinen mehr ditschst!^^

  8. Rodgar sagt:

    Oha wenn die Spitzkrieg das Rod verheiratet ist^^

  9. Iyrawen sagt:

    Merci chers Minasse! 🙂 *bei dieser Gelegenheit Kash zurückditscht, weil Französisch eine géniale Sprache ist und sich als Blogtitel ganz hervorragend macht!* 😛

    *Außerdem diebisch über Sethurs Kommentar grinst – interessanter Gedanke, Herr Kutscher pardon: Kämmerer!* xD

    Und ja Rod – daran habe ich gestern beim Schreiben auch gedacht. Denn auf ihren langen Reisen (und meinen seltenen Ausflügene nach Mittelerde in den letzten Wochen) ist Iyra ausgerechnet San begegnet. Also auf DIE Erklärung bin ich gespannt… 😀

  10. Sethur sagt:

    Solange Du ihn nicht Hausmeister nennst wie gewisse Hobbits… 😛

  11. Liniath sagt:

    oh, nun endlich konnte ich deinen Blog auch mal lesen und … *grinst* Sonnenkönig … sehr …treffend 😀 Wobei sich ja die meisten, denke ich, an das “ Wir“ gewöhnt haben. Aber wie immer, sehr toller Blog 😀 vor allem dieses dezente fluchen „Zunder noch einmal “

    Sethur … hochgeschlafen? …xD *schweigt grinsend*

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