Den Vielen eine Zahl zu geben wäre ihm nicht gelungen, selbst wenn er es versucht hätte. Und er hätte es nie versucht, denn sie zu bemessen würde bedeuten ihre Dienste geringer einzustufen als sie letztendlich waren. So gering wiederum war kein Dienst, in seinen Augen.
Es waren so viele Gesichter an die er sich erinnerte. Er sah sie in dieser Nacht. Jedes einzelne. Vielleicht sogar einige mehr. Es war schwer zu entscheiden welche davon er hatte, und welche davon er schlicht gern gehabt hätte. Aber sie alle hatten dennoch eines gemein: Er konnte sich nicht an die Namen erinnern. Angenommen er hatte sie je gehört. Sehr wohl erinnerte er sich an die Gesichter, die Stimmen, die Vorzüge oder Eigenheiten die sie hatten. Aber kein einziger Name wollte ihm einfallen.
Was bedeutete das dann schon. So stellte sein Rücken die Frage. Wofür die Namen, wenn man sie so kennt? Aber Tatsache war, daß er sich nicht an die Namen erinnerte – und ebenso wenig an die Geschichten. Somit war nunmehr jede Einzelne nur noch der schöne Schatten einer einzelnen, längst vergangenen Nacht. Nichts weiter mehr.
Und auch diese Schatten begannen nun zu verblassen, wurden ersetzt durch ein einziges Strahlen, dem Sonnenaufgang gleich der die Nacht unausweichlich vertreibt.
Sogar in seinem Traum war er sich bewußt zu träumen. Auch wußte er sehr genau, was dieses Leuchten war. Wußte, was es verdrängte. Ein Strahlen so hell, daß es ihn in den Augen blendete. Beiden Augen. Ein so gern empfundenes Hell, daß jeder stechende Schmerz nur zu gern in Kauf genommen wurde. Hierfür völlig erblinden? Warum nicht.
Bald schon würden die Gesichter ihre Formen verlieren. Jede Phaser in ihm sehnte sich danach. Bald schon würde es nur noch das reine Weiß geben, das man ihn neu lehrte. Diesen Namen würde er nicht vergessen. Nicht diese Geschichte.
Am Ende werden die Geister eines unfertigen Mannes vergangen und verschwunden sein.
Hach ja…*seufz* Hübsch verfasst, el Fürst! 🙂
Dankeschön, dankeschön. 😀
*anseufzt und zustimm*