The Winthallans 2.6 – Hole in Whole

Cinlir Winthallan
8. September 2010 • Kommentare: 1

Nearly all men can stand adversity, but if you want to test a man’s character, give him power.

– Abraham Lincoln

Nach langen Monaten, in denen sich Ellena wahrscheinlich alle Sorgen dieser Welt um ihren Vater gemacht hat, erreichte sie nun also die Nachricht, es wäre besser sich nach Linhir zurückzubegeben. Anscheinend geht es zuende mit dem alten Mann. Ich kenne keine Aufzeichnung, in der er nicht bereits als kränklich beschrieben wurde. Jedenfalls keine dieses Haushaltes. Dennoch muss es für Ellena nun ungleich schwerer sein nach Hause zurückzukehren. Ein dunkler Schatten der so auf diese noch junge Ehe geworfen wird. Damit steht auch sie unter einem ebenso schlechten Stern wie die erste. Ich hätte ihr besseres gewünscht. Aber es mag gut sein, dass dieses Omen schlicht nichts zu bedeuten hat, wofür ich aufrichtig bete.

Natürlich ging Elteror mit ihr. Will ich ihm auch geraten haben! Sie braucht ihn. Sie braucht einen starken Mann, der ihr eine Richtung geben kann. Bleibt zu hoffen, dass er sich das inzwischen angeeignet hat. Damit fehlt hier allerdings der Verbindungsoffizier zur Stadtwache. Und der Leutnant. Bisher habe ich mich dafür entschieden keinen neuen Leutnant zu bestimmen. Und da Giselher und ich so oder so ständig die Archive der Wache lesen frage ich mich, ob ein Verbindungsoffizier überhaupt noch Sinn macht. In jedem Fall aber brauchen wir mehr Männer! Also habe ich Valdoran beauftragt abermals zu rekrutieren. Diesmal allein. Ich hoffe, er überreißt warum. Die Armenspeisung gibt ihm vielleicht die Gelegenheit dazu. Man wird, wie so oft hier im Breeland, sehen müssen.

Da der Leutnant nun also abwesend ist, frage ich mich, wie es mit Giselher weitergeht. Streckenweise schien es, als wäre Elteror einer der wenigen, die Giselher tatsächlich irgendwann mal Freund nennen würde. Zwar nennt er mich Bruder, jedoch ist es eben eine andere Art von – Verbundenheit. Er vergisst nie, dass ich Fürst, Herzog, sein Herr bin. Nicht, dass ich das als schlecht empfinde. Aber mir ist bewusst, dass er dazu einen Ausgleich braucht. Eine Art Gegengewicht. Ich frage mich nun, wer das bilden soll.

Eine letzte Frage, deren Beantwortung mir nach wie vor nicht leicht fällt, ist die um Cwenwesc. Ihr Vater schickte sie her, damit sie lernen möge, wie man als einfacher Mensch lebt. Nicht als Tochter eines Freiherrn. Das alles als Reaktion auf ein Fehlverhalten. Also nahm ich ihr die zugehörigen Vergünstigungen, die ich ihr ursprünglich zuzugestehen hatte, wieder weg. Nun bittet sie, diese wieder zurückzubekommen. Tatsächlich ließ sie sich nichts weiter zu Schulden kommen. Jedoch zögere ich… Es scheint falsch die Strafe dieses Mannes aufzuheben, nur weil sie darum bittet. Negativ daran ist auch, dass sie auf diese Aufhebung drängt. Ein guter Grund für mich davon abzusehen, zeigt es doch, dass sie auf ihre Privilegien zu bestehen weiß.

Ich habe bereits mit Sybell darüber gesprochen. Und es kam natürlich, wie es zu kommen hatte. Sie möchte mit dem Mädchen sprechen. Keine Entwicklung, die mir sonderlich schmeckt. Es gäbe dem Kind genug Anlaß zu glauben, meine Meinung hinge einzig von meiner Gattin ab. Zuhause gäbe es ausreichend viele, die genau diesen Rückschluss ziehen würden. Genau der Grund, warum Sybell und ich früher unsere Maskerade aufrecht erhielten. Hier aber hat das Leben einen anderen Takt und ich lerne noch immer den Tanz, der dazu passt. Auch weiß ich sehr wohl, dass Sybells Rat wichtig ist. Sonst hätte ich ihn ja nicht gesucht.

Alles sehr verwirrend. Ich hoffe, Gwaethil kehrt bald zurück. Das angestrebte Übungsduell sollte meinen Kopf wieder klarer werden lassen.

  1. Giselher Aldorn sagt:

    Das Eingangszitat finde ich ja mal richtig genial zum Blog!

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