Vor Jahren…
In einem kleinen Dorf im Bockland herrschte ausgelassene Stimmung. Die Straßen des Dorfs Hagend waren von Laternen flankiert, einige Familien hatten unter dem Ansturm ihrer Familien die Feierlichkeiten in den Garten verlagert. Von überall her war Musik zu hören. Die einzelnen Lieder verschmolzen zu einer einzigen Symphonie aus hellen Klängen von Flöten und Harfen und noch helleren Klängen vom Gesang der Hobbitkinder. All dies legte sich wie ein sanfter Teppich über das beständige Rauschen des nahen Brandyweins.
In einem kleinen Haus in diesem kleinen Dorf im Bockland herrschte ausgelassene Stimmung. An jeder Tür fand sich ein Kranz aus Tannenzweigen, mit Schleifen verziert. In jedem Fenster stand eine Kerze. Hinter jedem Türrahmen verbarg sich ein von der Decke hängender Mistelzweig – eine Aktion der Tochter des Hauses, die die Erlaubnis erhalten hatte, den Nachbarsjungen einzuladen, den sie absolut nicht leiden konnte, solange jemand ausser ihrer Mutter anwesend war, um dann allerdings bei Abwesenheit aller Personen und einem entsprechenden Anreiz spontan an Ort und Stelle dahinzuschmelzen.
Im größten Zimmer dieses kleinen Hauses in dem kleinen Dorf im Bockland herrschte ausgelassene Stimmung. Der Lange Tisch brach unter der Last der Speisen beinahe zusammen (einer der Stühle hatte das unter der Kombinierten Last eines älteren Hobbits und eines Gutteils der Speisen bereits das Zeitliche gesegnet). Es wurde gesprochen, gelacht, selbstverständlich aber vor allem (die bereits erwähnten Speisen) gegessen.
An einem Lagerfeuer mehrere Meilen nördlich saß der Hobbit der diesen Abend ermöglicht hatte. Saladoc Wintermoor hatte wie jedes Jahr mit einem seiner Kollegen die Schichten getauscht, dass diese möglichst viel Zeit bei ihrer Familie verbringen konnten. Er lächelte – ab und an kam jemand über die Brandyweinbrücke und brachte heißen, starken Tee an das Lager des Rothaarigen Hobbits in der Grenzeruniform. Er saß hier bereits seit vierzehn Stunden – nur noch zwei und er würde die nächste Schicht beginnen. Diesmal in dem deutlich wärmeren Wachhaus an der Brücke. Er legte einen Holzscheit ins Feuer nach und stand dann auf, um seine Runde zu gehen. Ja, dieses Julfest war ebenso gut wie jedes, was er auf diese Weise verbrachte. Er sah die Feiern nie. Aber das Lächeln seiner Kollegen, wenn sie wieder in den Dienst kamen. Und… die Feuerwerke, die in diesem Moment krachend über Hobbingen und Wasserau begannen.
Da will man dem gleich auch noch Tee bringen
Du hast Recht, erschreckende Ähnlichkeiten zwischen dem jungen Giselher und Saladoc 😉