wreccan lástum

Eondra
16. Dezember 2010 • Kommentare: 3

01 Prelude and Fugue, for keyboard No. 1 in C major (WTC I-1), BWV 846 (BC

„Aufstehen, hopp-hopp!“, kam es von draußen, was nur dadurch gedämpft werden konnte, indem sich der Junge im Bett das Kissen über den Kopf zog.Ich hab‘ Trintas nich‘ die Nagelbürste ins Bett gelegt. Ehrlich!“, klang es verschlafen gemurmelt und gedämpft durch das Kissen unter jenem hervor. Vater Aynen, wie ihn hier im Dorf fast jeder nannte, grinste breit und stützte von außen seine Hände auf den Fenstersims, lachend schüttelte er den Kopf über den Knaben. „Wahrlich interessante Dinge erfährt man von Dir im Halbschlaf, Eondra.“, dieser hatte sich murrend im Bett aufgesetzt und gähnte ersteinmal ausgiebig, was ein Fehler war. Ein Schneeball traf. Mitten im Gesicht! „Auf, auf, mein Lieber! Schnee vom Dach schaufeln, Holzhacken und schichten und den Stallausfegen!“, klang es gut gelaunt vom alten Aynen der seine Zielgenauigkeit beschmunzelte. Eondra verkniff sich zwar einen Komentar, aber brummelte vor sich hin, den Schnee aus dem Gesicht wischend und sich daran machend sich aus dem Bett zu quälen.

Hart wurde hier stets gearbeitet, und dabei machte Aynen keinen Unterschied ob ein Knabe von nun mehr Zehn-Wintern oder ein gestandener Mann war, jeder musste anpacken, schließlich wollte jeder ja auch etwas zu Essen. Und Eondra tat dies gern, meist zwar ob des frühen Aufstehens noch bevor der Hahn krähte, murrend – aber vor der Arbeit scheute er nicht.  Also machte sich der Knabe daran sich dick einzupacken und stappfte durch den hohen Schnee hinter das Haus, und von dort auf’s Dach von dem es galt den Schnee zu schaufeln. Vater Aynen hatte den Zaun festgeschlagen, und gerade daran einen der Jungbäume zu wählen für die Kränze. Er schien vertieft in das Gespräch mit dem ersten Knecht und somit abgelenkt..  ein guter Moment für eine Rache. Die Schaufel wurde langsam nieder gelegt und ein richtig toller Schneeball geformt. Der beste den Eondra bisher gemacht hatte. Der musste einfach treffen! Der Knabe visierte sein Opfer an, den Nacken wollte er treffen – ha! das würde ein Spass! Und verdient hatte er es auch, ja! Er zielte, holte Schwung, warf – und… … verdammt! Aynen schien nicht nur hinten Augen zu haben, sondern auch Sinne eines Luchses – denn gerade als der Schneeball geworfen wurde, hob Aynen die Schneeschaufel so hinter sich, das dieser gegen das Holzbrett von dieser knallte – begleitet von einem wissenden tiefen Lachen.  So verging der Morgen des Julfestes..  man stimmte die Valar gnädig für das Neue Jahr, durch harte Arbeit. So war es Brauch, denn nur dadurch zeigte man ihnen, man war es wert ihre Gunst zu bekommen , auf das sie die Ernste im neuen Jahr segnen würden.

Als Eondra nach getaner Arbeit zurück ins Haus stapfte wurde er von Trintas, der gutmütigen und rundlichen Haushälterin Vater Aynens sofort unter wild wedelndem Nudelholz wieder nach draußen gescheucht.. Stiefel ausziehn! Immerhin habe man den halben Tag das Haus gewienert und man müsse dies ja zu schätzen wissen und..  ja, einiges mehr das Eondra nicht mehr verstand, da sie bereist wieder in der Kochkogel verschwunden war und man sie nur noch gedämpft schimpfen hörte. Das Hausinnere war einfach, ein großer Raum der gemütlich und einfach eingerichtet war von dem zwei Zimmer abführten – das Eondras und das Vater Aynens. Na, und dann eben noch die Kochkogel – ohnehin der wichtigste Raum! Und genau von dieser kamen heute die verführerischsten Düfte, das dem Jungen das Wasser im Mund zusammenlief. Allein der Gedanke an den Gewürzkranz, die Bratäpfel, all die „Pieces“ (Teilchen, Plätzchen) und den Braten den es heute Abend geben würde, ließ die Vorfreude ins unverschämte wachsen. Aber..  wie Vater Aynen stets sagte „Du musst Geduld lernen, Junge. Geduld ist etwas, das einen Mann zu größerem Macht. Nicht sein Titel, nicht sein Rang sind entscheidend..  entscheidend ist allein, ob er die Geduld in sich trägt all dies über Jahre hinweg zu leben und zu geben. Merk Dir das.“ ..  Geduld.,.  ja, es war das eine an andren Tagen..  aber am Julfest? Die Mägde, Knechte.. ja selbst der alte grimmige Briestan summte im stall vor sich hin, überall roch es nach..  leckeren Sachen udn .. er hatte ganz genau gehört wie man sich über.. Geschenke unterhalten hatte dies es geben sollte. Wie also sollte man denn DA Geduld haben?

Eondra wusste am Abend nicht mehr zu sagen, wann er je so ein prächtiges und wunderschönes Julfest gehabt hatte..  es wurde ausgiebig geschmaust, natürlich fehlte der traditionelle Haferbrei mit der Mandel nicht..  und es wurde mit heiterem Gelächter und zottigen Sprüchen aufgenommen, als Vater Aynen in seiner Schüssel die Mandel fand und hochhielt – was soviel hieß: er würde also im kommenden Jahr heiraten. Vater Aynen selbst stimmte in das Gelächter ein und beteuerte wie stets, er würde die holde Frauenwelt vor einem alten Kerl wie ihm verschonen. Nach dem Festessen packten er und drei der Knechte die Instrumente aus, es wurde musiziert und getanzt – während Eondra seine Geschenke bekam und sich dann ins Spiel vertiefte mit den Holzfiguren und der Burg die man ihm geschenkt hatte. Bis spät in die Nacht durfte er wach bleiben..  solange das er schließlich, das Dach der Ritterburg als Kissen nutzend, beim spielen eingeschlafen war und Aynen ihn in sein Zimmer getragen hatte. Noch einige Zeit stand der alte Mann an der offenen Türe und betrachtete den schlafenden Knaben der, nach all den Jahren wie ein Sohn für ihn geworden war. Hinter ihm knarrte die Türe, als Sir Ceynan die Stube betrat und seinen Hut abnahm. Man brachte ihm einen heißen Tee und er setzte sich an den Tisch, den Blick zu Vater Aynen haltend. „Hast es ihm nicht gesagt, was?“, die Worte Ceynan’s rissen Aynen aus den Gedanken. „Du hast keine Ahnung, was Du von mir verlangst, Cey. Weder das, noch was es für den Jungen bedeutet hätte, hätte ich ihm die Freude auf das Julfest genommen indem ich ihm gesagt hätte es wäre das letzte Fest unter meinem Dach.“, er sprach dies nur leise, doch der Ridder am Tisch, ein Mann der nicht viel jünger als Aynen selbst schien, hatte ihn verstanden. Dieser tockte das Ende seines Gehstockes, welchen er wegen des steifen Beines brauchte, einmal hart auf den Boden „Papperlapapp, Geschwätz! Du hast dem Jungen nichts gesagt, lässt ihn also ins Ungewisse laufen! Einfältiger Narr, der Du bist – weißt Du was ich mit ihm Arbeit haben werde?“, nun schien Aynen wahrhaft in Rage, er drehte sich um und sein Blick war voller Wut und Zorn die er nur ob des schlafenden Jungen zurück hielt. „Sage Du mir nie wieder was für den Jungen das Beste sei, Ceynan! Wage es nie wieder! Du bringst mich um mehr als Du verstehen kannst, und bekommst etwas das mehr wert ist als Gold aufwiegen kann.“ Er drehte sich erneut weg von ihm und sah zu dem schlafenden Knaben, der noch nicht ahnte, das er schon morgen Rohan verlassen würde. „..in ihm ist mehr als ich ihm geben kann. Nur das, das allein.. mildert ein wenig mein Gewissen.“ Ceynan hatte sich erhoben, murrend und raunend seinen Hut vom Tisch gezogen und aufgesetzt und sich wieder auf den Weg zur Herberge begeben. Aynen selbst würde noch eine Weile hier verweilen, an der Türe. Leise klang es von den Lippen des alten Mannes: „..ein frohes Julfest, mein Junge. Vergib einem alten Narr, der nur das Beste für Dich will… „

  1. Sybell sagt:

    *uuuund wieder schnief*

  2. Giselher sagt:

    boah es war so schön und dann kam der harte letzte Absatz *Träne wegdrück*

  3. Monaraen sagt:

    *seufzt* ihr könn alle so schön schreiben…

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