Zuerst geht Gwaethil Eglainion zu Boden. Ein Stich ins Herz raubt ihm das Leben und löscht seinen Blick. Das ausdruckslose Gesicht seines Mörders spiegelt sich in seinen Augen wider. Drakon, der seinen Nachnamen nicht nennen darf, hat getan, was ihm sein Herr befohlen hat.
Weitere Namen folgen.
„Heridan Flusswieser. Tut es!“
„Es is getan.“
„Fianah. Tut es!“
„Es ist getan.“
„Fianahs neugeborener Sohn Arian. Tut es!“
„Es ist getan.“
Gwaethil verzieht das Gesicht, als würde er körperlichen Schmerz empfinden, mit jedem Namen, den er nennt und zum Tode verurteilt. Drakon steht mit geschlossenen Augen vor ihm und richtet ohne jeden Ausdruck.
„Gyroir Meroun. Tut es!“
„Es ist getan.“
„Bryanne Aldorn, die einmal Meroun hieß und ein Kind unter dem Herzen trägt. Tut es!“
„Es ist getan.“
Das Wasser gibt ihm Kraft. Ebenso wie dieser Ort, der für ihn inzwischen so voller Bedeutung ist. Hier hörte er Annamels Lied. Hier erkannte er sie. Von hier aus fuhren bereits viele Gedanken auf bunten Blättern nach Westen.
Hier erhielt er vor kurzer Zeit eine Antwort.
Wäre es ein anderer Ort, würde er vermutlich nicht die benötigte Kraft aufbringen. Allein, in Gedanken ihren Tod zu befehlen, um zu sehen, ob das graue Gesicht der Klinge Merouns eine Regung zeigen kann, ist für den Elben fast unerträglich.
„Cinlir Winthallan. Tut es!“
„Es ist getan.“
Ohne jede Regung schlachtet Drakon in diesem Gedankenspiel zuletzt seinen Herren nieder.
Noch ehe er seinen entgültigen Atemzug getan hat, befiehlt der Herr ein letztes Mal:
„Lebe ewig und empfinde Glück. Was wird Drakon nun tun?“
„Er wird sich selbst richten, denn diesen Befehl kann er nicht ausführen.“
Also richtet Drakon sich selbst und stirbt unbegründet.
„Keine Liebe? Keine Freude? Keine Lust? Keine Zuversicht?“
„Drakon empfindet so nicht.“
„Keine Furcht? Keinen Hass? Kein Bedauern? Kein Zweifel?“
„Gefühle sind hinderlich.“
Der Weg zum Haus des Medicus ist nicht weit.
Der Elb muss eine Einschätzung abgeben.
Und er sagt viele scharfe Worte. Jede schneidet ihm in die Zunge und in den Gaumen. Während er diese Worte über seine Lippen zwingt, betrachtet er den Mann. Er sucht Verachtung oder Hass oder wenigstens Überraschung.
Nichts findet er.
Erst als er sich später an jenem Ort befindet, der ihm Kraft gibt, gestattet er all der Bestürzung, über ihn zu kommen und ihn vollkommen zu umhüllen.
Hier also beginnt ein neuer Tanz.
Die Stimme der Toten ist laut.
Lam in firnGwaethil Eglainion19. Februar 2011 • Kommentare: 8 • |
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Zum Glück wird Fia vermutlich nie erfahren, dass da jemand ihren Sohn abgeschlachtet hat…wenn auch nur im Geiste.
Heridan weiß ja auch nicht, dass er tot ist.
*les, nochmal les und nocheinmal les*
Ich…war es nicht?
*umguck*
-.-
Fangt schonmal an zu buddeln. >:D
Boah! Kann mal jemand Giselher informieren, dann erklärt der mal Bruderliebe auf breeländisch 😀
Ja. Könnt Ihr verstehen, warum der Ölb gerade ein bisschen verstört durch die Gegend torkelt?