Geräusche drangen an ihr Ohr. War es Schlachtengetümmel? War es das Rauschen des Wassers? Wo war ihr Gatte?
Geräusche drangen an ihr Ohr. Das wehleidende Stöhnen der vielen Verletzte wie auch der leise Gesang ihrer Tochter.
Geräusche drangen an ihr Ohr. Das dumpfe stetige schnelle Aufschlagen der Hufe ihres Pferde auf dem Boden. Das erzürnte Wiehern als sie brutal ihre Hacken in die Seiten des Pferdes rammte um es zu größerer Schnelligkeit anzuspornen. Die Mauern von Minas Faer kamen in ihr Blickfeld, ebenso wie die Kämpfenden.
BLUT FÜR BLUT!
Ihr Blut rauschte in ihren Ohren. Es war dunkel. Wieso war es so dunkel? Sie antwortete ihrem Mann, dass sie kommen würde. Sie würde den Weg durch das Dunkel schon finden. Wo war eine Kerze?
Viel Blut floss für viel anderes Blut. Das gleiche Blut für das gleiche Blut. Verräter. Geschichten, die sich wiederholten. Nein, eine Geschichte die vor vielen Zehntausenden von Jahren angefangen wurde und wohl nie enden wird.
Hektisch versuchte sie einen Weg durch das Schlachtengetümmel zu finden, nein eher waren es schon Leichen. Viele davon. Einige Gesichter kannte sie doch auch sie waren fremd im Todesschmerz verzogen. Viele jedoch waren fremd. Sehr viele. Athertons Männer. Sie presste die Zähne aufeinander, ihre Finger krampften sich um die Zügel so dass die Knöchel weiß hervorstachen. Elender Verräter! Nie hätte sie gewusst welchen Ausmaß seine Pläne gehabt haben, wäre nicht Fianah gewesen….ihre Freundin…ihre Schwester im Eide welche nun leichenblass auf dem Ehebett des Anwesens der Aldorns lag.
Fraglich war wie lange sie dieses Anwesen überhaupt behalten werden dürfen, ob es ihnen jemals möglich sein würde dahin zurück zu kehren? Sobald sie eingewiesen worden war von Giselher in seine Pläne wusste sie, was sie zu tun hatte. Was das, was in ihr Bryanne Meroun war, ist und stets sein würde zu tun hatte. Sie selber hatte ihren Gatten nicht eingeweiht in ihre Pläne. Ob er ihr verzeihen würde? Ihr Gesicht wurde härter.
Zwei Tage lang hatte Fianah abwechselnd geweint, gefleht und geflucht. Nie würde sie verstehen was ein Eid für Bryanne bedeutete. Irgendetwas zerbrach oder verhärtete sich innerhalb dieser Tage in ihr. „Fianah, ich habe Geschwister, die ich liebte, die ich mein Leben lang kannte, sterben gesehen.“ Worte, die Fianah wohl niemals wirklich verstanden hatte. Vielleicht erst in den Moment als sie Bryanne endgültig in die Pläne von Atherton und dann auch Sethur eingeweiht hatte und ihr Bryanne dann ein Glas Wasser zu trinken gab. Wasser, das Fianah durstig herunterstürzte nachdem sie nahezu einen ganzen Tag nichts zu trinken hatte. Ihr Gesicht verzog sich bei dem bitteren Geschmack. Ihren letzten Blick würde Bryanne niemals vergessen. Vorwurf, Enttäuschung, Hass. Dann schlief sie ein. „Es tut mir leid, Fianah.“ Erst dann bohrte sich ihr Schwert in das Herz der anderen. Keine Schmerzen. Ein letztes Zeichen der Liebe welches die andere niemals wissen würde. Welches keiner wissen würde außer vielleich Heridan wenn er die Tote untersuchte.
Dunkelheit, dann ein kleines Licht. Cinlir.
Ihre Tochter stockte mit ihrem Gesang. Annamel wankte für einen kurzen Augenblick. Das Rauschen des Wassers verstummte. Für immer. Sie gab ihm einige Tränen mit auf den Weg. „Harthon gerithach lend vaer.“
Endlich war sie innerhalb der Mauer angekommen und hörte wieder und wieder wie mit siegessicherer Stimme das Motto des Hauses gerufen wurde. Erleichterung fiel ihr wie ein Stein vom Herzen. Sie hielt für einen Moment an, versuchte sich zu orientieren. Da! Das Wappen wehte auf den Zinnen! Zumindest eine Sache war geschafft. Hektisch sah sie sich um. Riss an den Zügeln und preschte in Richtung des Banners des Prinzen Winthallans. Er musste gewarnt werden. Sie hoffte so sehr, dass man sie anhören würde. Wenigstens nur die warnenden Worte bevor man über ihren Gatten und sie richten würde.
„Mein Herr, Prinz Winthallan! Ich bringe Nachricht von Eurem Vater!“
NEIN! Sie drängte ihr Pferd an den Reihen um Prinz Winthallan vorbei, man beäugte sie misstrauisch. Sethur kniete vor dem Prinzen nieder.
„Euer Vater, mein Prinz Winthallan, ist tot. Ebenso Eure hohe Mutter, Herr.“
Mit einer schnellen Bewegung lies sich Bryanne vom Pferd gleiten, trat einem Mann in die Kniekehle woraufhin dieser zusammenbrach, der nächste bekam einen Dolch in die Nierengegend. Eine Nase brach. Dann lagen nur noch wenige Schritte zwischen ihr und Sethurs Rücken. Das Wort, welches der Prinz gerade formen wollte, erstickte als er sie sah. Sie warf sich nach vorne, umschlang fast liebevoll Sethurs Schultern von hinten mit ihrem linken Arm während der rechte die Klinge hart und gezielt von hinten durch seine Rippen in sein Herz stach. „Blut für Blut, Bruder. Mögen die Vorväter Dich willkommen heißen“ flüsterte sie, dann griffen feste Männerhände sie an ihren Schultern und rissen sie nach hinten. Sie sah in der untergehenden Sonne eine Schwertspitze aufblitzen, hörte dumpf einen Befehl von Prinz Winthallan, dann wurde es dunkel….
Und ich nenne sie: Bryanne Auditors. 😀
Oh gott…ist das ein furchtbares Szenario! :'(
Ich hoffe, es ist in Ordnung, dass ich Fia umgebracht habe *hüstel*
Es hat *szsinnng* gemacht und sie hat eine Feder mit Sethurs Blut getränkt und ihm mit einem „Requiescat in pace“ einen schnellen Tod geschenkt! Bryanne Auditore da Firenze!
WAH! Was eine Gänsehaut!
Ja schon…da hatte ich direkt Lust Arian zu bloggen *g*
Das hat alles so… STIL! Haaach.
Blöde Idee, aber: Blog doch einfach Arian? *g*
Na mal gucken^^
Tu es! Tu es! Der – äh – rächt uns Helden! 😀
Da komme ich ja fast ins Grübeln ob ich da auch mal was mit Cyrah schreiben darf
Na ein „Sorgen um Drakon“-Blog ist wohl immer drin.
Genau! Schreibt, schreibt! *evil laugh*
*tränchen wegdrück*
Ich finde das mit den drei Erzählebenen richtig gut gelöst. Und ja! Weiterschreiben, weiterschreiben!
Jaaaa! Weiterschreiben! Aber hört auf, euch alle umzubringen! Sonst ist doch keiner mehr übrig, über den man noch schreiben kann! 😉