Das leise knistern des Kaminfeuers und das regelmäßige Atmen eines verletzten Gardisten, waren die einzigen Dinge, die die Stille von Fintol’s Schlafzimmer durchbrachen.
Das junge Mädchen wachte über den Mann names Akira Taramer. Der Mann, der für sie zum Bruder wurde. Der sie Freundin nannte, trotz all‘ dem, was sie getan hatte.
Vorsichtig tupfte sie immer wieder seine Stirn ab um sein Fieber zu kühlen. Und auch wenn der Fürst oder Akira je etwas anderes sagen würden…
Es war ihre Schuld.
Fin hatte den Fürsten um Hilfe gebeten ihren Lebensgefährten zu suchen: Lesdan. Der Kerl war seit Monaten wie vom Erdboden verschluckt. Fin’s Sorge trieb sie dann zum Fürsten und seine Gnaden willigte ein.
Allein schon der erste Versuch der Suche war ein totaler Fehlschlag. Der Erbraf wurde anfangs von einem Bären angegriffen und verletzt.
Nun hatte die Truppe zwar Akira dabei aber das konnte eine handvoll Räuber nicht daran hindern den Suchtrupp zu überfallen.
Schon wieder wurden Leute verletzt. Diesmal nicht nur der Erbgraf, sondern auch Akira.
Fintol hätte wissen müssen, dass es fast unmöglich ist einen Mann zu finden, der nicht gefunden werden wollte. Lesdan hatte seine Spuren zu gut verwischt um auf sich aufmerksam zu machen.
Dennoch….
Das ehemalige Straßenmädchen wollte.. konnte die Hoffnung nicht aufgeben ihn eines Tages zu finden aber zu welchem Preis?
Vorsichtig schlossen sich ihre blassen schlanken Finger um die viel größere Hand ihres „Bruders“. Dieser brummige Gardist war ihre Familie.
Etwas, dass Fin so nie hatte. War es das wirklich wert, soetwas zu gefährden? Sicher, der Fürst hatte Befehle erteilt und als guter Gardist führte Akira sie aus.
Das konnte Fin’s Herz aber nicht beruhigen.
Sie sehnte sich so sehr nach Lesdan aber mit jedem Tag der verstrich, fühlte sich Fintol immer mehr alleine. Beinahe wie damals, als sie auf der Straße lebte.
Wütend schüttelte die Botin die lästigen Gedanken weg.
Sie war doch gar nicht alleine. Der gesamte Haushalt würde ihr helfen, sie unterstützen. Das wusste sie und es tat ihr gut aber gut gemeinte Worte, konnten selten ein Herz erreichen, dass vor Sehnsucht zersprang.
Wieder tupfte Fin die Stirn Akira’s ab. Durch die Verletzungen und schmutzige Waffen hatte er Fieber bekommen. Als gute Botin sowie Krankenwache, war sie natürlich sofort zu Heridan gerannt. Die Medizin, die sie vom Medicus erhielt schlug zum Glück schnell an.
Müdigkeit machte sich in Fintol breit aber sie würde durchhalten, die ganze Nacht. Sie musste, für Akira und auch für sich.
Wieder einmal wurde Fin bewusst, wie blutig die Realität im Gegensatz zu Träumen und Hoffnungen sein konnte…
Hoffnung und blutige RealitätFintol11. Dezember 2011 • Kommentare: 1 • |
Du musst eingeloggt sein, um zu kommentieren.
Hachje…Armes Fintol *tätschel*