Sackgasse

Lysawyn
12. März 2008 • Kommentare: 1

Den Göttern sei Dank, hat der Fürst mich nicht zur persönlichen Zofe der Baroness ernannt. Ich hatte sowas schon befürchtet. Ihm zuzutrauen wäre es ja. Aber ich habe eindeutig andere Aufgaben und keine Nerven mich mit dieser Frau zu beschäftigen. Zum Glück hatte er Roawen dazu benannt. Aber wirklich glücklich über seine Bitte, die Baroness zu Thorins Tor zu eskortieren, war ich auch nicht.Es ist einfach schwer, sich mit der Tatsache abzufinden, dass es da eine gibt, die er irgendwann heiraten wird. Auch wenn es so etwas wie eine Zweckehe ist. Gefühle zwischen Ihnen scheinen nicht wirklich zu existieren. Er wird aber zwangsläufig sehr oft mit ihr zutun haben. Ob sich da nicht Gefühle irgendwann entwickeln können? Und wer soll der Vater ihres Kindes werden? Offiziell wird es wohl immer der Fürst sein, aber inoffiziell … Ich wage es nicht aufzuschreiben. Diese Welt, diese Welt des Adels und der Titel ist eine seltsame Welt. Die Welt besteht aus Schein und Trug und was sich hinter diesen Menschen verbirgt, ist von außen schwer zu erahnen.

Ich weiß, auch wenn ich es nicht glauben kann, nicht glauben will, dass der Fürst die Herr die Frau Kyzar liebt. Er liebt sie von ganzem Herzen und er hat es mir oft erzählt. Mehr als oft. Er fängt schon an deutlicher zu werden, mich mir in kleinen Stücken mehr anzuvertrauen. Vielleicht mehr als mir lieb ist.

Mir wurde etwas schummrig im Bauch als er mir erzählte, wie ungern er doch die Finger von ihr lässt, wenn er ihr stets begegnet. War es die Eifersucht, die mir in die Glieder sackte? Oder war es einfach nur die Sehnsucht, die Sehnsucht nach seinen Händen, die er am liebsten ungerne von mir lassen soll. Ich wünsche mir so sehr, dass er endlich mit Rywen redet. Denn dann weiß ich, dann weiß er, was Rywen zu all dem denkt, wie sie weiter handeln und ob sie weiter zu ihm halten wird.

Ich habe sogar irgendwelche Dinge von „Wir holen Rywen zu uns“ geschwafelt. Ich weiß nicht warum ich das sagte. Ich war wohl nicht ganz ich selbst. Ich sah einfach nur seine Trauer, seine Angst, seine Sehnsucht. Vielleicht fand ich es einfach besser ihn glücklich zu sehen als diese dauernde Qual der Sehnsucht in seinem Gesicht.

Doch auch egal wie Rywen reagieren wird. Es wird mir immer wieder bewusster, dass meine Wünsche ohne Hoffnung bleiben werden. Und doch kann ich nicht loslassen, will nicht loslassen. Meine Gedanken drehen sich nur im Kreis und ich weiß nicht wie ich handeln soll. Und dann ist es noch so: Ich bin nicht die einzige mit diesem Problem. Er bezaubert die Herzen vieler Frauen, auch wenn er es gar nicht möchte. Nur stelle ich mir immer wieder dieselbe Frage: Wie kann man sein Herz bezaubern?

Ich weiß es nicht.

  1. Ardeyn sagt:

    *schnief* So traurig.. *Lysawyn knuddel*

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